Leben auf dem Komposthaufen

IMG_5358Auch dieses Jahr habe ich wieder sehr viel Fallobst von den etwa 10 Apfelbäumen, welches sich nicht mehr zum Einmachen eignet und auf einem eigenen Komposthaufen rottet. Ein warm-süßer, etwas faulig-alkoholischer Geruch, den ich automatisch mit Frühherbst assoziiere,  verbreitet sich von dort durch Weite Teile des Gartens. Eigentlich fand ich es immer schade, diese riesigen Mengen Äpfel wegwerfen zu müssen, aber wenn ich das ganze Insektenleben auf dem faulenden Obst betrachte, wird mir wieder bewusst, dass auch dieser Teil des Ertrags seinen Zweck erfüllt.

Auf dem ersten Foto sieht man den Goldglänzenden Rosenkäfer (Cetonia aurata), ein grün-metallisch schillendernder, mit bis zu 2 cm Körperlänge ziemlich großer Käfer, der in Deutschland unter Schutz steht und die einzige Art dieser Gattung in Europa ist.

IMG_5341Auf dem zweiten Foto erkennt man eine weitere geschützte Art, nämlich die hier in Massen vorkommende Hornisse (Vespa crabro).
Auf dem Komposthaufen versuchen die Hornissen sehr hartnäckig, andere Insekten von dem Fallobst zu vertreiben, stoßen bei den Käfern aber auf soviel Gelassenheit, dass man meint, sie würden ihre Zeit verschwenden und sich besser auf die Nahrungsaufnahme konzentrieren. Erwachsene Hornissen ernähren sich von Baum- und Pflanzensäften, im Spätsommer dann auch von Fallobst. Ihre Brut ziehen sie mit erbeuteten Insekten wie Fliegen, Wespen, Bienen, Heuschrecken, Käfern, Raupen, Libellen und Spinnen auf, von denen ein Hornissenvolk ein halbes Kilo pro Tag verzehren kann.

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Foto 3 zeigt Goldfliegen (Lucilia) die zu den Schmeißfliegen gehören, die ihre Eier in verrottende und verwesende organische Substanzen legen und von denen man sich vielleicht lieber fern halten möchte.

Links und Quellen:
Rosenkäfer im Natur-Lexikon
Schmeißfliegen bei Wikipedia
Infos über Hornissen

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