Ich bin Oli und lebe, koche, werke seit dem Umzug und Gartenwechsel 2011 mit meiner besseren Hälfte in einem Resthof, den wir von Grund auf saniert haben. Wir gärtnern in einem feuchten Hanggarten in Schleswig-Holstein, den wir aus einer Koppel neu erschaffen und dem wir nach und nach immer mehr Struktur geben.
Garten, Anbau von Nutzpflanzen, Haltung von Nutztieren vorwiegend bedrohter Rassen
Neben den traditionellen Knicks, uralten Birnbäumen und einem Karpfenteich gibt es nun einige Beete, 9 große Hochbeete, eine Streuobstwiese mit alten, vorwiegend lokalen Obstsorten und mit Pommerngänsen und Enten (Flugenten und Pommernenten), ein Moorbeet mit Heidelbeeren, einen Beerengarten, daran anschließend etwa 15 Meter Himbeerspalier, ein Weidenrondell als Sitzplatz, verschiedene Ställe, Hecken und einen Nutzgarten, deren erste Früchte wir geniessen und einmachen. Da wir noch am Haus renovieren, kommt der Garten manchmal etwas zu kurz; für das nächste Jahr sind zumindest Hochbeete aus Lärche für den Nutzgarten, Hochbeete als Trockenmauern im Ziergarten und ein Bauerngarten geplant. Ausserdem werden wir wohl eine weitere Streuobstwiese für die Hühner anlegen, die uns ab nächstem Jahr mit Eiern und Fleisch versorgen sollen. Gerne hätte Mittlerweile habe ich noch ein paar Kaninchen, um pflanzliche Überreste aus dem Nutzgarten in guten Dünger zu verwandeln und wir liebäugeln mit der Haltung von 2 Schweinen einer alten lokalen Rasse.
Traditionell ist das neue modern; regional, saisonal & sinnig plus Kreislaufwirtschaft würde im großen Stil viele Probleme lösen
Wir streben eine Kreislaufwirtschaft auf dem Hof an, weil es uns sinnvoll erscheint und über die Jahre bewährt hat; nicht unbedingt weil wir “Ökos” sind oder die Welt retten wollen. (Wobei, das würde ich schon gern) Das umfasst unserer Meinung nach so viele Dinge und Maßnahmen, dass wir froh sein können, wenn wir in vielen Jahren genug Erfahrung und ein fundiertes Wissen haben, um den Hof nach unseren Maßstäben ‘vernünftig’ zu bewirtschaften. Zu diesem Kreislauf gehört eine funktionierende Kompostwirtschaft, Mischkultur, was nicht nur bewährte Nachbarschaften wie z.B. von der Abtei Fulda beschrieben beinhaltet, sondern auch Nutz- und Ziergarten kombiniert, so wie es hier seit alters her in den Bauerngärten geschehen ist. Die Haltung von Bienen zur Bestäubung der Obstbäume und zur Erzeugung von u.a. Honig gehört für uns ebenso zum Kreislauf wie das Hausgeflügel auf der Streuobstwiese, was uns das Ungeziefer kurz hält, die Bäume düngt und wunderbare Braten beschert. Neumodische Insektenhotels können ebenso zum Kreislauf gehören; sie sind nicht nur ein feiner Zug Lebewesen gegenüber, die es heutzutage schwer haben, sondern auch eine Einstellung auf neue Begebenheiten, nämlich die Tatsache, dass Bienen immer seltener werden, das späte Frühjahr/der Frühsommer (zumindest hier, Stichwort ‘globale Erkältung’) immer kälter und feuchter wird und länger dauert, sodass die Bestäubung der frühen Blüten durch Honigbienen einfach nicht sichergestellt werden kann. Wildbienen und Hummeln können diese Lücke füllen.
Sehr zum Komfort des Kreislaufs auf diesem Hof tragen die Schwalben bei, die dafür sorgen, dass man hier nicht bis kaum von Bremsen und Mücken belästigt wird, während es 100m Meter weiter schon wieder ganz anders aussieht. Natürlich steht den fleissigen Flugkünstlern eine Unterkunft unter dem Dach zu, eine Trink- und Badestelle, Lehm- und Mergelgrube, sowie hochstehende Wiesenfläche, wo ausreichend Insekten gefunden werden können. Nachtblühende Pflanzen sind nicht nur etwas für Menschen, die ihren Feierabend gerne bei Blumenduft im Garten verbringen möchten, sondern sie ernähren auch jede Menge Falter, die dann Futterquelle für Fledermäuse sind, die ebenso unter dem Dach wohnen dürfen wie Spatzen, Meisen und Schwalben.
Es wäre schön, wenn dieser hofeigene Kreislauf irgendwann so intakt wäre, dass wir ein hohes Maß an Selbstversorgung erreichen können, denn uns fehlt nicht nur das Vertrauen in industriell hergestellte und gekaufte Nahrungsmittel und finden selbst angebautes frisch auf dem Tisch wesentlich schmackhafter und gesünder, wir sind auch gerne so unabhängig wie möglich von äusseren Schwankungen. Spätestens wenn man sein Obst und Gemüse selber anbaut und dementsprechend auch einlagern beziehungsweise haltbar machen muss lernt man, dass saisonale Ernährung beziehungsweise der Verbrauch von gekauften Lebensmitteln der Saison einfach sinnvoll ist. Weder bekommt dem Obst und Gemüse langes Einkochen, noch sollten wir über Gebühr beheizte Gewächshäuser oder energieintensiven Transport von anderswo angebauten Lebensmitteln und ausbeuterische Konzerne unterstützen. Es gibt für den Winter so viele schöne Lagergemüse – wer braucht schon frische Erdbeeren im Winter? Hardliner sind wir allerdings nicht, natürlich kaufen auch wir Kokoscreme oder zur Weihnachtszeit mal 2 Kilo Orangen, aber solange man das bewusst macht und die Vorteile der Alternativen kennt, ist schon viel gewonnen.
Kochen, backen, haltbar machen
Das zweite wichtige Thema in unserem Leben und demnach auch hier im Blog ist das Geniessen der wertigen Zutaten. Vermutlich verbringen wir nicht nur sehr viel mehr Zeit als der Durchschnittsbürger mit dem Anbau von Nahrungsmitteln, sondern auch mit der Verarbeitung. Haltbar machen, neue Rezepte kreieren, von Rezeptbüchern und anderen Blogs inspirieren lassen und deren Rezepte für unsere Verhältnisse und unseren Geschmack anpassen sind Dinge, mit denen ich mich viel und meistens sehr gerne beschäftige. Die Rezepte teile ich hier gerne, gebe aber auch ehrlich zu, dass sie auch als meine ganz persönliche Gedächtnisstütze eine wichtige Funktion erfüllen.
Sanierung des Resthofes, Interieur und Ausstattung im (Wesentlichen im) Stil des Baujahrs
Unser Haus ist etwa von 1880, angebaut wurden Stallgebäude, eines davon blieb erhalten. Der Resthof war auf dem Stand des Baujahres, es wurden zwar mal Tapeten übergeklebt, PVC ausgelegt und ähnliche Sünden begangen, aber substanziell ist nichts passiert – ausser, dass in den 1980er Jahren im Stall ein kleines ‚Badezimmer‘ mit Wasserklosett, Dusche und Waschbecken eingebaut wurde. Plus Durchlauferhitzer.
Beheizt wurde das Haus damals wie heute mit Einzelöfen. Soll ein Zimmer temperiert sein, muss ein Ofen dort stehen und täglich mehrmals beschickt werden. Holz muss gemacht, gestapelt, zum Haus gekarrt, herein geschleppt werden. Das alles macht Dreck ist anstrengend und jemand sollte den größten Teil des Tages im Hause sein, sonst wird es unangenehm kalt. Und zwar schnell.
Mittlerweile sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen, es wird nur noch ausgebessert und ausgebaut. Wenn an einigen Wintertagen mal weniger Arbeit anfallen sollte als gewöhnlich, plane ich von den vielen, vielen Arbeiten zu berichten und vor allem erstaunliche Vorher-Nachher-Fotos zu posten.
Von unseren gesammelten Ideen, Erfahrungen, Rückschlägen und Überlegungen berichte ich hier in Wort und Bild.
Nachdem ich diesen Beitrag einige Jahre nicht aktualisiert hatte, aber natürlich ständig etwas Neues passierte und hinzu kam, gelobe ich Besserung. Ihr dürft mich auch gerne darauf aufmerksam machen, wenn es hier mal wieder staubt! 🙂
Hallo Oli,
ich habe deinen Blog für den Liebster Award nominiert! Ich habe ihn zwar gerade erst entdeckt, aber bin schon begeistert!
Ich würde mich freuen, wenn du mitmachst!
Liebe Grüße!
Vielen Dank für Dein Lob und die Nominierung Plumenkind!
Sobald ich Zeit habe, werde ich Deine Fragen beantworten – dann brauche ich vor allem Inspiration für neue Fragen und Blogs.
Gar nicht so einfach, glaube ich!
Oli
Oh super! Klar, lass dir Zeit. 🙂 Ich bin schon auf die Antworten gespannt!
Liebe Grüße!
Avesta
Das hört sich alles genau nach dem an, was auch wir uns erträumen! 🙂 Vielen Dank für die vielen Inspirationen!!!
Liebe Grüße, Hannah
Lieben Dank Hannah, wir freuen uns, wenn die Dokumentation unseres Treibens Gleichgesinnte inspiriert, den Weg zu gehen und wir wünschen Euch Mut, Kraft und Erfolg für euren Weg.
Liebe Grüße,
Oli
Hallo und Moin!
Lieben Dank, dass Du/Ihr meinen Blog besucht hast und mir folgst! 😉 Wie ich nun erfahren habe, bist Du auch aus Schleswig-Holstein! 😉 Freude!! 😉 Ich auch 😉 Das mit Eurem Hof finde ich toll und ich folge Euch jetzt schon ganz interessiert!
Lieben Gruß aus Rendsburg von Emmi!
Moin Emmi,
das kann ich uneingeschränkt zurückgeben. Es ist wirklich eine nette Überraschung gewesen, mal ein Nordlicht virtuell in der Blogosphäre zu treffen und deine Rezepte klingen toll! Freude herrscht.
Liebe Grüße aus dem Nirgendwo knapp unterm Kanal, Oli
Thanks so much for the follow on my cooking blog. I’m going to enjoy following yours too. Lots of yummy dishes here.
Thank you Peggy and what a nice surprise. I really had to laugh when I read about your concept. A stunning idea. 🙂
Thanks.
Danke fürs Folgen, ich komm dir auch gerne „hinterher“! 😉
Gärtnern und schöne Rezepte? Klingt für mich als gelernte Staudengärtnerin und leidenschaftliche Bäckerin (und vor allem Esserin!) ideal. Hier muss ich unbedingt noch richtig stöbern 🙂
Liebe Grüße, Jessie
Das klingt aber sehr sympathisch und Du hast Dir einen tollen Beruf ausgesucht.
Danke für’s folgen!
Liebe Grüße, Oli
Wenn das Wetter mitspielt, ist es wirklich ein richtiger Traumberuf 😉
Ist doch klar, dass ich dem Blog sofort folge, um nichts mehr zu verpassen.
Pingback: Rambutan, Granatapfel & Orangenblüte
Das hast du so schön geschrieben mit der Kreislaufwirtschaft, Oli! Ich bin total begeistert! Bin jetzt eine Folgerin… 😀
Vielen Dank und herzlich willkommen hier! Ja, Kreislaufwirtschaft wäre immerhin so etwas wie ein Heilmittel für unsere Welt oder? 🙂 Ich wäre sehr froh, wenn wir es hier bei uns im Kleinen irgendwann wenigstens zum größten Teil erreichen würden (und wenn mehr Leute wenigstens, zumindest, immerhin darüber nachdenken würden!)
Liebe Grüße, Oli
Hallo Oli,
zufällig sind wir gerade hier in eure Landidylle hereingestolpert und sind begeistert! Genau das, was wir uns auch erträumen. Wir stöbern gleich noch ein bisschen und lassen uns inspirieren.
Liebe Grüße aus Ye Olde Kitchen, Eva und Philipp
Wirklich einen sehr inspirierenden Blog habt Ihr hier! Macht echt Spaß! Viele Grüße aus München, Heidi
Vielen lieben Dank! LG Oli
Ich habe dich für den Liebsten Award nominiert und hoffe, du nimmst dir dafür Zeit. https://spassmitkochen.wordpress.com/2016/03/22/liebster-award/ . Gruß, Katja
Vielen Dank Katja, ich werde mir die Zeit nehmen!
Leider hatte ich beim letzten Mal nicht soviel Glück mit den von mir nominierten Blogs – aber ich habe da ein paar Kandidaten im Hinterkopf, wenn die nicht gerade wieder von einer Award-Welle überrollt wurden, traue ich mich nochmal. 🙂
Liebe Grüße, Oli
Hey 🙂
Weil mir der Blog so sehr gefällt, habe ich dich für den Liebster Award nominiert 🙂 Wär total schön, wenn du daran teilnehmen würdest.
Ganz liebe Grüße, Jessie
https://kruemmelchaos.wordpress.com/2016/03/23/liebster-award-3-4/#more-4081
Danke Jessie, ich werde mich in den nächsten Tagen an die Antworten setzen. LG Oli
Super, das freut mich 🙂 Bin schon auf die Antworten gespannt.
Danke für Deinen Besuch bei uns, Oli – ich bin aber auch neugierig, wie es bei Euch weitergeht. Ein schönes Wochenende steht uns bevor, mit viel Sonne und etwas mehr Wärme! Bei uns geht es heute um den Teich!
Liebe Grüße
Sabine
Willkommen hier Sabine! Ja, werde nun öfter bei euch vorbeischauen, es sieht so herrlich und üppig aus bei euch, wohl überlegt geplant, die tollen Natursteinmauern, alles stimmig und genau mein Stil – dazu das beneidenswerte Klima. Wünsche euch viel Freude bei der Gartenarbeit heute (wir müssten unseren Teich mal ausbaggern lassen)
Liebe Grüße, Oli
Danke, ich bin auch gleich draußen – wir lesen uns ❤
Hallo,
ich habe dich gerade für den Liebster-Award nominiert 🙂
https://jammijammi.wordpress.com/2016/04/07/nominiert-fuer-den-liebster-award/
Viele Grüße
Diana
Danke Diana, ich nehme an, Du hast meinen letzten Award-Artikel gelesen? Ich denke, ich werde es in diesem Falle wieder genauso handhaben. Also auf bald wenn ich mich Deiner Fragen annehme. Liebe Grüße, Oli
Hallo Oli,
ein toller Blog und ich finde es toll wie du das traditionelle wieder aufleben lässt. Ein Bauernhof, Tiere und einen grossen Gemüsegarten – das wär mein Traum!
Ganz liebe Grüsse aus Liechtenstein,
Sophie von http://www.lovely.li
Vielen Dank für deine anerkennenden Worte Sophie, es lebt sich gut auf diese Weise. Wir werden in diesem Land und diesem Setting zwar nie so unabhängig leben können wie gewünscht, aber der Unterschied zu unserem alten, üblichen Leben ist schon merklich. 🙂
Ich kann es nur empfehlen, den Traum zu leben!
Liebe Grüße von Oli
(deine Webseite ist toll, ich werde sie mir bei Gelegenheit mal genauer ansehen)
Eine wunderschöne Seite, Oli! Auch wir haben jahrelang saniert, sind noch nicht fertig und pendeln leider immer noch, aber wissen um die Sinnhaftigkeit. Aufs Land zu ziehen, unsere beste Entscheidung! Weiterhin viel Freude und Erfolg!
Vielen Dank, ich freue mich, wenn es dir/euch hier gefällt. Sinnhaftigkeit, ja – ein ganz wesentlicher Punkt. Es ist herrlich so erfüllend zu leben und ich würde gerne mehr Menschen ermutigen den Traum zu leben. Wir alle können eine knorke Gesellschaft bilden und gut, einfach & langsam leben.
LG Oli
Toller Ansatz – und ziemlich spannend. Gerade heute habe ich in einem Blog gelesen, dass Kinder keine frischen Früchte aus dem Garten mehr essen wollen, weil da „Tiere“ drin sein könnten. Sie wissen nicht, was in dem ganzen industriell gezogenen Zeugs drin ist. Euer Projekt sollte zukunftsweisend sein. 🙂