In dem hier nun schon mehrfach erwähnten Buch ‚Kochen mit Wildkräutern und Wildpflanzen‘ entdeckte ich beim Durchblättern den Pelargoniencocktail. Alkohol müssen wir zwar nicht unbedingt haben, aber das Grundrezept machte mich neugierig, denn ich wollte schon länger meine wild wuchernden Duftpelargonien nutzen, die bei uns im Badezimmer wohnen, jährlich Dutzende Ableger hervorbringen und bei jeder Berührung einen starken Zitronenduft verbreiten.
Wie man am sparrigen Wuchs sieht, ist es auch dieses Jahr Zeit für einen vehementen Rückschnitt. Und ab sofort kann ich das dabei anfallende Laub auch noch erstklassig nutzen. Ich musste das Rezept für den ‚Zitronengeranien‘-Sirup nur etwas abändern und weitere kleine Tests zur Perfektionierung werden sicher folgen. Dieses Rezept ist allerdings schonmal wirklich gut! Ich habe eine Duftpelargonie mit Zitronenaroma benutzt, es gibt die Pflanzen auch mit Apfel, Minze, Aprikose, Orange, Rose, Schokolade, Muskat, Ingwer oder Zimt-Aroma. Essbar sind die aus dem Süden Afrikas stammenden Pflanzen alle, man sollte natürlich nur darauf achten, dass sie aus einer Bio-Gärtnerei kommen, frei von Pflanzenschutzmitteln aufgezogen wurden oder sie direkt von jemandem beziehen, der massenhaft Ableger hat und biologisch gärtnert.
Zutaten für den Duftpelargonien-Sirup
- 1 große Handvoll Blätter von Duftpelargonien
- 100g Zucker
- 300ml Apfelsaft
- etwas Zitronensaft optional
Den Zucker karamellisieren lassen und mit Apfelsaft ablöschen. Die Blätter der Duftpelargonien etwas zerpflücken und in den Sirup geben. Waltraud Witteler schlägt nun vor, das Ganze mit Zitrone abzuschmecken, dem Pürierstab zu pürieren und durch ein feinmaschiges Sieb zu filtrieren. Ich habe die Blätter für 48 Stunden in dem Sirup ziehen lassen und sie dann im Ganzen entfernt. Erst dann habe ich mit Zitrone abgeschmeckt, andersrum erscheint es mir wenig sinnvoll.
Ich habe den Sirup nochmals aufgekocht und in sterilisierte Flaschen abgefüllt, die nächste Charge will ich ohne aufkochen abfüllen und testen, inwiefern sich das Aroma ändert.
In meinem Rezept werden sehr viel mehr Blätter und Saft benutzt als im Originalrezept angegeben, in Relation also weniger Zucker und mehr Aroma. Auf diese Weise kann ich weiter verdünnen ohne einen Verlust an Aroma zu haben und erhalte kein pappsüsses Getränk.
Wir sind wirklich angetan von der aus diesem Sirup entstandenen Limonade und vermuten, dass sie unsere Lieblings-Limonade des Sommers 2016 wird. Zu dem Zitronenaroma kommt der eigentümliche, etwas harzige Geschmack der Pelargonie und dass der Zucker zunächst karamellisiert und dann mit Apfelsaft abgelöscht wurde, harmoniert perfekt. Uns reicht es, den Sirup mit Leitungswasser oder Selter aufzugiessen, mit Sekt oder Prosecco wird es dann der Pelargoniencocktail.
Vermutlich werde ich zum Zwecke der Herstellung weiterer Geschmacksrichtungen meine Duftpelargonienauswahl erweitern. Den sogenannten Zitronengeranien wird übrigens nachgesagt, dass sie als Abwehr gegen Mücken wirken, sie werden so vermarktet, es gibt mannigfaltige Artikel und laut schreiende Nachrichtenbeiträge darüber. Ich traue mich fast gar nicht zu schreiben, dass das Badezimmer, welches mit Zitronen-Pelargonien beduftet wird, die Überwinterungsstation für Mücken schlechthin in unserem Haus ist.
Wunderbar auch als Tee oder Duftsäckchen im Kleiderschrank.
Ja.Ich plädiere für kombinierte Nutz-und Zierpflanzen auf dem Fensterbrett! 🙂
Bin ich dabei:-)
Oh nein! Ich habe meine eingehen lassen, weil ich den Geruch nicht so mochte und sie auch nicht so hübsch finde. Jetzt bereue ich das schon 😦
Ich hätte hier noch ein paar…
Die dekadente Oli , schon wieder:-))))) feine Sache. LG
Man darf ruhig arm sein, man muss sich nur zu helfen wissen. 😉
da gebe ich Dir recht. Und Du weißt ja, der gute Onkel Konfuzius hat mal gesagt “ nur derjenige ist arm der nicht genug hat“ LG Jacob
Exakt!
Ich hab heute eine pflanze ergattert, riecht nach cola. Brauch ich also in Zukunft nicht mehr kaufen. 🙂