Archiv für den Monat März 2016

Kiwi-Marmelade und andere Mißtöne

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Verzeihung, natürlich heisst es heutzutage Konfitüre.
Wie auch immer, der Tauschhandel floriert. Der Bekannte mit reichhaltiger schleswig-holsteiner Kiwi-Ernte hat uns so einige Eierpappen voll Kiwis überlassen und bekam im Gegenzug ein paar unserer (noch) wenigen Eier. Ich mag Kiwis an sich manchmal ganz gerne, wäre aber nie auf die Idee gekommen welche zu kaufen. Der Nachwuchs hingegen scheint zeitweise regelrecht besessen von Kiwis zu sein und obwohl sie sehr lange lagerfähig sind, kommt (je nach Lagerung) jetzt die Zeit wo sie langsam verarbeitet werden müssen. Weiterlesen

Praxistest: Wühlmausfalle à la Eliot Coleman im Hochbeet

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Eliot Coleman, amerikanischer Farmer, wirtschaftlich erfolgreicher Enthusiast des biologischen Landbaus, Erfinder von verbesserten Werkzeugen und Maschinen, Forscher, Lehrer, Autor und Kopf der ‚Four Season Farm‚ in Maine berichtete in seinem Buch ‚Handbuch Wintergärtnerei‘ nicht nur davon, wie er seine riesigen Gewächshäuser auf Kufen stellte und so verschiebbar machte, wie er dem Wetter in Maine trotzt und trotzdem rund ums Jahr Gemüse anbaut und hochpreisig verkauft, dass wir Mittel- bis Nordeuropäer nunmal nicht auf demselben Breitengrad liegen wie Maine (welches zu Saint-Tropez gehört) sondern eher wie Hudson Bay, Saskatchewan, in der Mitte von Kanada (was uns auf den Boden der Tatsachen zurückholt), sondern auch von seinen erprobten Wühlmausfallen. Super fängig, super simpel. Weiterlesen

Buntes Entenfrikassee

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Hier im Hause herrscht klare Aufgabenteilung und dazu gehört auch, dass der Gatte für Hühnerfrikassee zuständig ist. Seit ziemlich langer Zeit ging er schon mit dem Gedanken schwanger, eine unserer freilaufenden, glücklichen Flugenten zu einem Entenfrikassee zu verarbeiten. Ich war geringfügig skeptisch.
Nun war es soweit, eine Flugente die ohnehin etwas pielig war (was bei dunklem Federkleid natürlich dem Konsumenten nicht unbedingt das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt), wurde verarbeitet. Da die Haut nicht benötigt wird, interessiert es auch niemanden, dass sie pielig war und schmecken tun sie alle – bei dieser Haltungsform. Weiterlesen

Ostereier färben mit natürlichen Farben aus der Speisekammer

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In den letzten Wochen und Tagen gab es einige Artikel zum Thema ‚Naturfarben für Ostereier‘ und dank den Bloggern – die wahrscheinlich extra für diese Artikel 2x nacheinander bunte Ostereier gegessen haben – eine Menge Informationen zu verschiedenen Techniken, Ostereier natürlich zu färben: mit Tee, mit Zwiebelschalen, mit Gewürzen. Gerade wenn man Ostereier mit Kindern zusammen färbt, sollte man sich ernsthaft Gedanken machen, ob es nicht der richtige Zeitpunkt ist, um auf Naturfarben umzusteigen, denn selbst die zugelassen, synthetischen Farben sind ernsthaft ungut wie Doris sehr schön recherchiert hat.
Die Verbraucherzentralen und Naturschutzverbände halten übrigens auch Listen mit den konventionellen Ostereifarben samt deren Nebenwirkungen sowie Tipps zu natürlichen Alternativen bereit.
An sich wollte ich dieses Jahr Eier mit Tee färben, dazu hat Nicole einen schönen Beitrag mit tollen fotografisch dokumentierten Ergebnissen geschrieben, aber dann ritt mich doch wieder mein Experimentiergeist. Weiterlesen

Liebster Award für Landidylle

3lilapplesKatja von ‚Spaß mit Kochen‚ (sehr interessante, authentische Gerichte aus verschiedenen Ecken!) hat Landidylle für den liebsten Award nominiert, vielen Dank dafür!
Nur 2 Tage später hat Jessie von Krümmelchaos (ja, ja, sie schreibt im Westerwald, ihrer Heimat krümelt man mit doppeltem m) mich ebenfalls nominiert. Auch ihr danke ich und freue mich, dass Landidylle gefällt. Jessie stellt übrigens bemerkenswerte Backwaren her, ein Besuch bei ihr lohnt sich wenn man auf der Suche nach Inspirationen für eine schicke Torte o.ä. ist.
Bei der letzten Nominierung zum liebsten Award hatte ich etwas Kummer mit den Blogs, an die ich die Staffel weiterreichen wollte. Einige hatten keine Kontaktmöglichkeit, andere fanden Awards generell doof, bei anderen gehen die WordPress-Angaben über wieviele Follower ein Blogs verfügt stark auseinander und von den dreien, die übrig geblieben sind, hat letztlich nur die wunderbare Wili mitgemacht.
Dabei ist der Hintergedanke dieser Awards – nämlich neue Blogs kennenzulernen – ja an sich eine feine Sache. Ich zumindest freue mich immer, wenn ich auf neue, interessante Blogs stosse, denn Inspiration kann man eigentlich nicht genug haben und Interesse an anderen Menschen und deren Lebensentwürfen habe ich auch.
Ich verstehe aber, dass einige Blogger einfach nicht die Zeit haben, sich mit den gestellten Fragen sowie auch den neu auszudenkenden auseinander zu setzen.

Ebenfalls Verständnis habe ich für die, die die Awards etwas skeptisch wie Freundschaftsbücher betrachten – da allerdings kommt es meines Erachtens sehr auf die Form und den Inhalt an. Achtloses Weiterreichen und small talk-Geschnatter liegen nicht jedem. Ich möchte also davon absehen, weitere Blogs zu nominieren, um unangenehme Situationen zu vermeiden. Allerdings würde ich meinen Lesern gerne ein paar wirklich gute Blogs empfehlen, vielleicht aber lieber nicht in diesem Rahmen. Ich denke mal darüber nach, in welcher Form ich hier neue/empfehlenswerte Blogs vorstellen könnte. Weiterlesen

Bienenwachstücher als plastikfreier Ersatz für Frischhaltefolie

Fertige Wachstücher in hübsch vom zweiten Durchgang

Ich habe mich endlich einmal schnell an ein kleines Projekt gemacht, was ich schon lange vorhatte. Mit Bienenwachs getränkte Tücher als Ersatz für Plastikfolie zum Abdecken und Einwickeln von Lebensmitteln. Der übermässige Gebrauch von Plastik im Alltag ist vielen ein Dorn im Auge, ausserdem ist er oft sinnlos, umweltschädlich und gesundheitsgefährdend.
Auf amerikanischen Blogs konnte man schon länger die so genannten ‚Bee’s Wraps‘ sehen und auch im deutschsprachigen Raum sind sie seit einiger Zeit vertreten.
Warum auch immer ich so lange gebraucht habe, endlich welche herzustellen – es ist wirklich einfach, schnell gemacht und funktioniert prima.

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Lammrollbraten gefüllt mit Bärlauch dazu Rosmarinkartoffeln und karamellisierte Pastinaken

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Die Tiefkühlschränke wollen geleert werden, leckere & gesunde Fleischsorten warten auf uns und zusätzlich ist Bärlauch-Saison. Was liegt also näher, als beides zu kombinieren?
Einen solchen Rollbraten haben wir letztes Jahr bereits mit Melde getestet und für gut befunden, aber mit Bärlauch ist er sogar noch besser. Da der Gatte hier für Geduldsspielchen wie Fleisch auslösen, filetieren, ausnehmen und ähnliches zuständig ist, gebührt das Lob ihm, Faszien zu lösen und aus einer X@?&§-Lammschulter schöne, schiere und vor allem rollbare Fleischlappen zu machen. Weiterlesen

Penne mit Champignons, Speck-Bärlauchgemüse und in Balsamico karamellisierten Kirschtomaten

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Ich bin derzeit mal wieder auf dem Bärlauch-Trip. Passiert immer zum Frühjahr und gibt sich so schnell auch nicht wieder. Dabei haben wir noch so viele Wintergerichte zu kochen – man kann fast dankbar sein, dass das Wetter sich hier oben im Norden merklich verschlechtert und abgekühlt hat, es ist pustig, ich denke nicht daran draussen zu arbeiten und werde mir wohl schon bald die nächsten Wintergerichte bzw. Gerichte aus eingelagerten Zutaten vornehmen. Bis Sonntag war es allerdings frühlingshaft mild und schön und ich hatte Lust, etwas leichteres zu kochen.  Weiterlesen

Rübli-Kuchen mit Pastinake

Rübli-Kuchen mit PastinakeVor ein paar Tagen veröffentlichte Heidi von Esst mehr Kuchen eine Rübli-Torte mit niedlichen Marzipan-Möhrchen und jeder Menge Mascarpone. Passend dazu wollte ich für das Familientreffen ohnehin meine Variation eines Rübli-Kuchens backen, geht schnell, Zutaten sind eigentlich immer im Hause, schmeckt immer gut und ist auch am nächsten Tag noch frisch. Die Allzweckwaffe für ausgelastete Selbstversorger-Mütter.
Beim Einkaufen überlegte ich noch, ob ich wirklich alles im Hause habe und auf dem Rückweg fiel mir dann ein, dass ich keine Lebensmittelfarbe habe. Die synthetische Variante möchte ich ohnehin nicht nutzen, meine Annattosamen habe ich weggeworfen weil sie alt waren und vermisste sie nun schmerzlich – also müsste es weiße Karotten auf dem Kuchen geben. Von weißen Karotten – und diese Farbe ist ja durchaus vertreten aber heute unüblich – kam ich dann auf Pastinaken. Weiterlesen