Fledermausblumen

Zum Fledermausschutz gehört nicht nur, den kleinen Säugern Unterkünfte wie Scheunen, Dachböden und Baumhöhlen oder notfalls Fledermauskästen zur Verfügung zu stellen, sondern auch Nahrung. Denn die bedrohten Tiere leiden aufgrund aufgeräumter Landschaften und Monokulturen unter Nahrungsmangel. Um nachtaktive Insekten als Nahrung für Fledermäuse anzulocken, braucht es also nachtblühende und/oder nachtduftende Pflanzen, wobei Nachtfalter nicht nur vom Duft, sondern von der reflektierten UV-Strahlung der Blüten angezogen werden.

Die häufigsten Fledermausarten in Norddeutschland sind laut NABU Hamburg Zwerg-, Wasser- und Breitflügelfledermaus, das Braune Langohr und der Große Abendsegler, einige dieser Arten kann man im Garten beobachten, wenn ein ausreichendes Futterangebot besteht und es in der Nähe Fledermausunterkünfte gibt. Ein fledermausfreundlicher Garten muss also auch insektenfreundlich sein.

Blumen, die nachts ihre Blüten öffnen, nachtaktive Insekten anziehen und im Garten angebaut werden können, Fledermauspflanzen sozusagen, sind unter anderem:

Für trockene, karge Standorte: Nachtkerze, Weisse Lichtnelke, Wegwarte, Nickendes Leimkraut, Echtes Seifenkraut, Gewöhnlicher Dost, Weidenröschen, Fetthennen, Nachtviole, Türkenbundlilie, Frühlingsplatterbse, Goldlack, Gartensalbei.
Für Mutterboden: Gemeiner Stechapfel, Lerchensporn, Vogelwicke, Staudenphlox, Schnittlauch, Minze, Melisse.
Frische Standorte mit normalem Boden: rote Taglichtnelke, Borretsch, Schnittlauch, Poleiminze.
Rankgewächse für Pergolen, Zäune und Hauswände: Waldgeißblatt, Echtem Geißblatt (Jelängerjelieber), Brombeeren und Efeu.
Gehölze: Weißdorn, Schlehe, Wildrosen, Schneeball, Hasel, Holunder, Weiden, Pappeln und Birken.

Ebenso wichtig sind die Fraßpflanzen für die Raupen der Insekten, einige Insekten sind sehr spezialisiert und benötigen eine bestimmte Pflanze, von der sich der Nachwuchs ernähren kann, andere nehmen mit verschiedenen Futterpflanzen vorlieb. Ein artenreicher Garten mit einer Vielfalt an Wildkräutern erhöht in jedem Fall die Chancen, dass ausreichend Futterpflanzen für den Insektennachwuchs dabei sind. Pflanzt man extra Fledermausblumen an, sollte man dringend darauf achten, wirklich die einheimische Wildart zu kaufen, denn unsere Insekten sind hochspezialisiert. Siedeln sich Wildkräuter von selbst an, kann man sicher sein, dass ihnen der Standort zusagt. An den Fraßspuren kann man sehen, ob das “Unkraut” als Futterpflanze dient.

Ein strukturreicher Garten wird eher zum Jagdrevier für Fledermäuse, nicht nur weil die Tiere dort vielleicht selber Unterschlupf finden, auch die Futtertiere benötigen natürliche Strukturen als Winterquartier, Brutstätte oder Tagesversteck. Kleinstrukturen wie Totholzstapel, Baumhöhlen oder Nistkästen, Trockenmauern, Insektenhotels können eine grosse Hilfe sein.

Mehr ‘Fledermauspflanzen’ beim NABU: Gärtnern für Fledermäuse, bei fledermaus-bayern.de

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