Wachteln im Kaninchenstall halten? Besser nicht, ausser …

Hier war vermutlich ein Mauswiesel am Werk

… vielleicht auf dem Balkon wo die Wahrscheinlichkeit, dass Predatoren wie Mauswiesel einbrechen geringer ist. Oder wenn man handelsübliche Kaninchenställe mit engmaschigem Volierendraht verstärkt. Die schiere Größe von Kaninchenställen erfüllt zumindest locker den vorgeschriebenen Flächenbedarf sofern man Gruppen von 4-6 Tieren hält, auch benutzen sie bei zweistöckigen Modellen, wie wir es hatten problemlos die Rampe und man kann dort Strukturen wie kleine Büsche, Sandbad, Windschutz etc. einbauen.
Was allerdings selbst wir nicht geahnt haben – und wir haben reichlich Erfahrungen mit Raubwild/Raubzeug gemacht – ist, dass Mauswiesel durch die Gitterstäbe schlüpfen und die Wachteln töten. Wie immer bei diesen Themen empfehle ich das Weiterklicken nur Menschen, die genug Bodenhaftung für die andere, die etwas dunklere Seite des landidyllischen Lebens haben.

IMG_8333Wir hatten die Wachteln in einem AniOne Woody Castle 220 Kaninchenstall mit zwei Ebenen mit über 1 qm Platz und integriertem Kleintierhaus untergebracht, den wir (kaum) gebraucht günstig gekauft hatten. Der Stall soll laut Hersteller Schutz vor Raubtieren bieten und wir hatten ein reines Gewissen, was die Sicherheit betrifft. Es gab keine Luken und Spalten, auf dem Dach lag ein schwerer Baumstamm damit weder der norddeutsche Wind noch Raubzeug es anheben würden. Jetzt zum Frühjahr wollten wir den neugierigen Tierchen einen selbst gebauten Wachtelstall zukommen lassen, da hätten wir dann auch vom Bau des Hühnerstalls übrig gebliebenen, punktverschweißten Volierendraht benutzt.

Ein Mauswiesel war allerdings schneller als wir und hat neulich nachts alle 4 Wachteln gemeuchelt. Ganz nach Art der Marder ist es in einen Blutrausch gekommen und hat einen Overkill angerichtet (der ja von Unkundigen nur der Gattung Mensch zugeschrieben wird).
Ein Wachtelkopf wurde mitgenommen und einige Eingeweide vor Ort gefressen, die restlichen Wachteln sind umsonst gestorben und auch innerhalb der nächsten 24 Stunden nach Entdeckung des Massakers, in denen wir die toten Tiere noch im Stall haben liegen lassen, kam das Raubtier nicht zurück um weiter zu fressen.

Wachteln tot im Kaninchenstall

Mauswiesel sind sehr klein und töten auch Tiere, die sehr viel grösser sind als sie selbst, anscheinend hatten wir einen blinden Fleck, dass wir diese Raubtiere unterschätzt haben. Den haben allerdings viele Wachtelhalter wie man im Internet sieht und manch ein neuer Wachtelhalter kommt auf dieses Blog eben durch die Suche nach der Wachtelhaltung im Kaninchenstall. Also, seid gewarnt: Sollte es bei uns ein nächstes Mal geben, würde ich nur den engmaschigen, punktverschweißten Volierendraht nehmen und – sollten die Wachteln einen bodengleichen Freilauf bekommen – diesen selbstverständlich auch am Boden verlegen, sonst graben sich Ratten und andere dort durch. Kükendraht, Kaninchengitter und ähnlicher Spielkram verbietet sich von selbst weil er sich bei Dehnung aufweitet, leicht verrottet und durchgebissen werden kann.

Ich hoffe, dass unsere Erfahrung anderen Wachteln und den Wachtelhaltern dieses Erlebnis erspart, baut lieber gleich richtig.

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15 Gedanken zu „Wachteln im Kaninchenstall halten? Besser nicht, ausser …

  1. Doris

    Oh je , das ist schlimm .Lohnen sich Wachteln überhaupt ? Neulich habe ich zum ersten Mal Wachteln auf dem Markt gerupft gesehen . Die sind ja kleiner als meine Faust . Gekostet haben die glaube ich 2,95 € das Stück , was ich wenig finde so wie ich den Aufwand sehe .

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    1. Landidylle Autor

      Das waren ja Legewachteln, die anderen werden Fleischwachteln gewesen sein. Aber nein, für uns lohnen die sich nicht. Sie fressen im Vergleich zu Hühnern auch sehr viel, legen zwar auch mehr, aber ich denke, wir werden uns keine neuen holen weil wir mit den Hühnereiern ausreichend versorgt sind. Wenn man allerdings nur einen Balkon oder Schrebergarten hat oder in einer Nachbarschaft wohnt, die das gackern der Hühner nicht toleriert, sind Wachteln gut für die Eierversorgung. 🙂

      Antwort
      1. peterschmidtsite

        Hallo,
        Bei mir leben die Legewachteln als Untermieter meiner Wellis, Nymphensittiche und Finken, als “ Staubsauger“ mit zusatzfutter für Legewachteln. Bei 8 Hennen gibts fast 7 Monate täglich 4-5 Eier, Spaß und futterfreies Einstreu für Beet und Kompost…

      2. peterschmidtsite

        Meine Voliere ist ein kleines angepasstes Blockhaus (aus dem Ausverkauf eines Baumarktes). 2 große Gitterfenster, nach Süden ein Erker fürs Duschen bzw. Sonnen. Funktioniert jetzt schon 8 Jahre. Richtigen Freigang der Wachtel ist leider zu aufwendig, wenn sie sich erschrecken, gehts schon mal 4m hoch und 30m weit… Leider schon passiert. Also – Frischluft und Sonne ja, mehr schaff ich nicht.

      3. Landidylle Autor

        Das klingt klasse! Da können die meisten Wachteln nur von träumen. Sollten wir uns nochmal welche holen, würden wir auch gleich einen richtigen Stall bauen und nicht wieder auf diese Kaninchenstall-Nummer zurückgreifen. Alleine schon, um den eigentlich bewegungsfreudigen und so interessierten ZUGVÖGELN ein bisschen artgerechtere Lebensqualität zu bieten.

      1. Landidylle Autor

        Ja, aber ahnt man solch eine Attacke? Dann hätten wir dem Mauswiesel die Delikatesse weggefuttert. (Zumal er ja nicht wirklich viel gegessen hat der Stümper) Aber ernsthaft, vielleicht sollten wir Mastwachteln halten. Hmm

      2. Landidylle Autor

        😀 😀 Du bräuchtest Dich nicht durchschneiden, ich würde sonst auch ein Wachtelmahl bereiten bei einem Besuch.
        Aber wenn Du es besonders frisch und blutig bevorzugst …

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