Auch wenn diese ‚Amaretti‘ keine Amaretti sind weil schlicht der Amaretto fehlt und auch wenn sie wie Fladen anstatt wie elegante kleine Halbkugeln geformt sind, ist das Rezept es wert, hier verewigt zu werden, denn die Kekse sind sehr lecker und kamen wirklich gut an!
Die ansehnliche Version von Amaretti wurde neulich bei Reisespeisen veröffentlicht und ich plante sofort, sie beim nächsten Familienkaffee zu reichen. Unerschrocken wie ich bin, habe ich das auch getan.
Ich habe mich weitestgehend an dem Rezept bei Reisespeisen orientiert, allerdings hatte ich keinen Amaretto im Haus und auch keine Lust welchen zu kaufen. Stattdessen fand ich ein Fläschchen Kirschlikör, welches bei irgendeiner Online-Bestellung mal die Dreingabe war.
Die Menge an Pistazien musste ich auch reduzieren weil sie ganz offenbar mit Gold aufgewogen werden derzeit, anders kann ich mir einen dreistelligen Betrag pro Kg nicht erklären. Wie ich hörte sollen andere Kerne und Nüsse dieses Jahr aber auch noch teurer werden. Breaking News: soeben erfahre ich, dass wir über einen Bekannten 1 Kg Pistazien in Backqualität für 10€ bekommen, MHD läuft gerade ab. Was mich wenig interessiert. Das heisst: Juhuuu, Amaretti satt!
Weniger Pistazien nahm ich also und dafür mehr Mandeln, das kann allerdings nicht der Grund gewesen sein, warum die Kekse dermassen die Form verloren haben. Ich werde nächstes Mal die Menge der Trockenmasse erhöhen – und die Backtemperatur.
Das waren meine Zutaten für die Pistazien-Kirsch-Amaretti:
- mindestens 50g Puderzucker zum Wälzen
- 75 g Pistazienkerne, gehäutet und gemahlen
- 200-250 g Mandeln (gehäutet und) gemahlen
- 140g Rohrohrzucker
- 1/2 TL Meersalz
- 2 Eiweiß
- 3 TL Kirschlikör
Mandeln und Pistazien mahlen sofern das noch nicht passiert ist. Mit Zucker und Salz mischen.
Eiweiß schaumig schlagen und Kirschlikör unterrühren. Mandel-Pistazien-Mischung langsam unterheben. Mit einem Löffel walnussgrosse Stücke von dem Teig nehmen, satt in Puderzucker wälzen und auf ein mit Backpapier ausgeschlagenes Backblech setzen.
In den auf 180°C vorgeheizten Backofen schieben. Ich habe die Amaretti mindestens 23 Minuten gebacken, vorgegeben waren 16-18; obwohl die Kekse so flach auseinander gelaufen waren, hatten sie zunächst nach der veranschlagten Zeit noch nicht die nötige Festigkeit. Wenn die Unterseite gebräunt ist (und man die Fladen beim Anlupfen nicht zerstört), sind sie fertig.
Wie gesagt: optisch mangelhaft aber geschmacklich top. Ich bin froh, die Kekse nach einem wahren Küchenmarathon über anderthalb Tage noch gebacken zu haben!
Hi Oli, es lag am Zucker. Rohrzucker hat nicht genug Kleber. Macht nichts, Hauptsache es hat geschmeckt. Ich kann nicht genug betonen, was nützt mir die Optik wenn der Geschmack schlecht ist. Mit dem Kirschlikör ( was auch für die weiche Konsistenz verantwortlich ist) hast Du halt Mozartkekse gemacht. Lecker!!!! LG Jacob
Ahh, jetzt wo Du es sagst, klingt das mit dem Zucker plausibel. Vielen Dank für die Aufklärung.
Und mit Likören etc kenne ich mich halt gar nicht aus, für mich war klebrige Kirschlikör ein guter Ersatz für klebrigen Amaretto :)))
Geschmeckt haben die Kekse wirklich gut aber nach Deinen Profi-Tipps werde ich es dann doch nochmals ‚richtig‘ probieren.
LG Oli
Hi Oli, ich persönlich finde deine Kombi fein. Keine Amarettinis , dafür aber Kirsch-Pistazie….Olala !!!!! Wenn Du jetzt zwischen der Kekse ein bisschen Marzipan tun würdest und eventuell mit Schoko überziehen, wäre dann 100% Mozart Leckerei. LG Jacob
Dann wär’s mir zu süß!
Mozartkugeln liebe ich – so einmal im Jahr. Aber zu diesen Keksen brauche ich schon eine Mengen schönen Kaffee, um die Süße zu verteilen. 🙂
LG Oli
Oh, ich freue mich so, dass ich dich mit dem Rezept inspirieren konnte! Deine Variation mit Kirschlikör klingt super und die Kekse können sich ruhig sehen lassen! 🙂
Ich stimme dir vollkommen zu, Pistazien sind sauteuer und auch in meiner Wohnung eher selten zu finden, leider. Warum deine Kekse an Form verloren haben, kann ich mir auch nicht erklären. Vielleicht probierst du es nächstes Mal doch mit steif- statt schaumig geschlagenem Eiweiß? Viel Spaß beim Backen und ganz liebe Grüße!
Alex
Hallo Alex, vielen Dank für dein Lob. Geschmacklich waren die Kekse wirklich toll und Jacob hat hier im Kommentar erklärt, was für die Optik das Problem war.
Ich mach‘ die auf jeden Fall wieder, ich schätze ich hätte bei der Familenfeier die doppelte Menge hinstellen können und die wären auch vernichtet worden. 🙂
Liebe Grüße, Oli
Ach super, habe es gerade gelesen. Jetzt wissen wir Bescheid 🙂 Die doppelte Menge ist ein Muss, das habe ich bei meinen Amaretti auch gemerkt.
Liebe Grüße
Alex
Hauptsache es schmeckt. Solange man der Familie nicht gesteht das die Kekse eigentlich anders aussehen sollen, ist alles OK.
Wenn ich gewußt hätte das man bei Rewe ( an der Kasse) kleinste Flaschen Amarena Likör bekommen kann, hätte ich die große Flasche bei Aldi stehen gelassen.
Da hab ich auch schon dran gedacht, an die kleinen Flachmänner an der Kasse. Das sind ja anscheinend die gleichen Hersteller wie die großen, kann ja nicht schlechter sein.
Oh, Mist, ich habs falsch geschrieben. Amaretto solls heißen. Kommt davon wenn man etwas nicht kennt.
Zum Anbeißen! 🙂
Wenn du Lust und Zeit hast, kann du ja mal bei mir vorbei schauen! 🙂
Liebe Grüße!