Die Ruhe und Abgeschiedenheit des Landlebens bringt zumeist den Vorteil mit sich, dass man wenig von Verkehrslärm, Abgasen, pingeligen Nachbarn und betrunken durch die Straßen ziehenden Kneipenheimkehrern belästigt wird. Wenn sich nicht gerade landwirtschaftliche Flächen in der direkten Nachbarschaft befinden, fallen auch die lauten Landmaschinen und die gleißend helle Beleuchtung in der Erntezeit sowie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln rund ums Jahr weg.
Ein Leben mitten zwischen Wäldern und Feldern bringt einen, mit allen Vor- und Nachteilen, sehr nahe an die Natur. Einerseits ist da möglicherweise kein Anschluß an das öffentliche Wassernetz und man muß darauf vertrauen, dass der eigene Brunnen zu jeder Jahreszeit gut fördert, im Sommer nicht austrocknet und im Winter keine Leitungen einfrieren. Möglicherweise werden auch die Zufahrtsstraßen im Winter seltener geräumt und man sollte sich darauf einstellen können, einige Tage lang nicht das Auto benutzen zu können und Vorratshaltung betreiben.
Die Vorzüge des Landlebens sind für mich allerdings sehr offensichtlich und dafür nehme ich gerne die wenigen Entbehrungen in Kauf. Wenn morgens im Nebel die Rehe bis an den Gartenzaun kommen, um zu äsen, wenn die Falken und Adler über den Wiesen kreisen und die Fledermäuse in der Dämmerung über die Veranda flattern, dann weiß ich genau, warum ich hier draußen leben will.