Gewürzgurken süss-sauer aus dem Gärtopf

einlegegurken2Wir machen Einlegegurken ganz klassisch ein, indem wir sie roh mit Gewürzen und Kräutern einen Gärtopf schichten und mit einer Lake bedecken.
Letztes Jahr habe ich eines dieser neumodischen Rezepte getestet, wo die Gurken im Twist-off-Glas mit Essig eingekocht werden; die Gurken waren verschrumpelt und viel zu sauer – ungeniessbar.

Die Gewürzmischung für die Gurken kann natürlich nach Belieben variiert werden; ich bevorzuge scharfe Chili-Gurken, die bessere Hälfte Knoblauchgurken.
In der Regel benutze ich in etwa diese Zutaten für einen 5l-Gurkentopf:

  • etwa 2,5 kg Einlegegurken (die Menge hängt auch von der Größe ab, sie sollen sich ja vernünftig ohne Gewalt in den Topf schichten lassen, kleine Gurken = weniger Zwischenraum, grosse Gurken = mehr ungenutzter Raum im Topf)
  • 3 Tassen Weinessig
  • 5 Tassen Wasser
  • 1/2 Tasse Zucker
  • nicht ganz 1/2 Tasse Meersalz
  • ein paar Dillblüten
  • Senfkörner
  • 1-X Zwiebeln oder Schalotten
  • 3-20 Knoblauchzehen
  • 1-X EL Chilischoten
  • evtl. Lorbeerblätter, Pfefferkörner, Dillsamen, Koriander, Wacholderbeeren, Nelken, Piment

einlegegurken einlegegurken_ueberfluss dill_nah

Die Gurken werden im Wasser mit der Gemüsebürste gesäubert, abgespült und abtropfen gelassen. Essig, Wasser, Salz und Zucker aufkochen bis sich die Kristalle gelöst haben, abkühlen lassen!
Die Gurken und Gewürze abwechselnd in den Gärtopf schichten, mit dem Sud übergiessen, sodass alles mit der Lake bedeckt ist und einen sauberen Stein, einen Steingutteller oder ähnliches zum Beschweren auf die Gurken legen. Die Rinne des Topfes mit abgekochtem Wasser füllen und darauf achten, dass sie von nun an immer gefüllt ist, um die Gurken von der Luft abzuschliessen.

1-2 Wochen sollen die Töpfe bei Zimmertemperatur stehen, dann müssen sie in einen kühlen Raum oder Keller geräumt werden. Nach etwa 6 Wochen können die Gurken gegessen werden und sind dann für mehrere Monate in dem Topf haltbar.
Den Deckel des Topfes soll man nicht zu häufig lüpfen, am besten man entnimmt sich eine entsprechende Menge Gurken für die nächsten Tage und lagert diese im Kühlschrank. Außerdem soll die Lake nicht mit Metall in Berührung kommen, zur Entnahme besorgt man sich am besten eine klassische Holzzange. Plastik ist zwar unschön, tut es aber auch.

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16 Gedanken zu „Gewürzgurken süss-sauer aus dem Gärtopf

    1. Landidylle Autor

      200ml passen da rein. Wünsche viel Erfolg und ein leckeres Ergebnis. Immer daran denken, dass eingelegte Gurken nicht so lange halten wie andere Fermente und die aus dem Hochsommer eh nicht weil die Fermentation in der Wärme schneller abläuft. (Sofern es bei Dir Wärme gibt) 🙂

      Antwort
  1. Susi

    Habe gestern in einer kleinen unscheinbaren Gärtnerei ganz wunderschöne Einleger gekauft und die Gurken nach deinem Rezept eingelegt. Das Rezept war ganz unkompliziert und ging prima. Muss jetzt nur noch so viel Geduld aufbringen die Wartezeit zu überbrücken.Welche Gurkensorte saehst du aus für Einleger.Meine wachsen nur so vereinzelt und dann kann man sie nicht als Einleger nehmen. Danke für deine schönen Rezepte.Werde noch viele ausprobieren. LG Susi

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Vielen Dank für die Rückmeldung, es freut mich sehr. Ich baue ‚Extra Early Green Prolific‘ und ‚Vorgebirgstraube‘ an. Die stehen in einem Hochbeet, welches nach bewährter Methode geschichtet ist: Äste & Strauchwerk, Rinderdung, Kompost/Erde 50:50 und letztes Jahr trugen sie wie verrückt. Die Fotos von der Ernte sind hier ja immer wieder zu sehen. Dieses Jahr war es bis vor ein paar Tagen kalt und nass hier, sie tragen noch nicht. Jetzt ist Gurkenwetter, heiss und luftfeucht, wahrscheinlich werden sie jetzt loslegen, die richtige Größe haben die Pflanzen schon. Ich finde es ohnehin ganz gut, wenn die Einlegegurken erst später im Jahr reif sind, dann halten sie im Gärtopf länger. Bei den Temperaturen läuft die Fermentation ja schnell. Zusätzlich will ich dieses Jahr mal wieder saure Gurken einkochen, sind dann zwar tot und haben nicht mehr den guten gesundheitlichen Nutzen von milchsauer vergorenen, aber halten ewig. (Ich weiss bloss nicht, ob ich meine Rezepte DAFÜR wiederfinde 🙂 )
      LG Oli

      Antwort
      1. Susi

        Ich wollte grade fragen,wie du sie einkochst. Die Gewürzgurken sind auch für meinen Mann. Ich esse sie auch, aber noch mehr liebe ich saure Gurken. Würde sie auch gern haltbarer machen.
        Für nächstes Jahr schreibe ich deine Gurkensorten auf meine Bestellliste. DANKESCHÖN ☺ Susi

      2. Oli@Landidylle Autor

        Ich habe gestern Platz in der Vorratskammer geschaffen weil ich einen Weinballon unterbringen musste und habe dabei einen Gärtopf mit einem Rest Knoblauchgurken vom August letzten Jahren ‚gefunden‘. Die kleineren davon waren noch fest und rochen lecker, alles sah schier aus, nur die grösseren Gurken waren etwas zusammengefallen und matschig geworden. 🙂

        Der Vorteil an meinen Gurkensorten ist, dass sie samenecht sind, du kannst also 1-2 Gurken ausreifen lassen, Saatgut nehmen und ohne Qualitätsverlust wieder anbauen.

        Eigentlich mag ich die fermentierten sauren Gurken aus dem Gärtopf sogar lieber als die mit Essig eingekochten, aber wegen der Haltbarkeit werde ich wie gesagt beides machen.

        Sollte ich die Rezepte dafür die funktionieren und nicht zu verschrumpelten total versauerten Ergebnissen führen wiederfinden, teile ich sie hier. 🙂

        LG Oli

  2. Susi

    Hallo Oli,
    ich habe nach deinem Rezept die Gewürzgurken eingelegt. Ich habe heut probiert.Geschmacklich sind sie super lecker, aber die sind alle innen hohl. Hatte sie ganz frisch aus der Gärtnerei,gleich verarbeitet und auch kein Jodsalz verwendet. Hätte ich sie anpicksen müssen? Weißt du was ich falsch gemacht haben könnte?
    LG Susi

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Hallo Susi, das ist ja ärgerlich. es liegt wohl meist an der Sorte, ob die hohl werden. Die Erwerbsgärtner benutzen keine alten Sorten sondern moderne F1-Hybriden, da passiert es anscheinend öfter. Die sollte man in der Tat anpieksen.
      Ich hatte es bei meinen alten Sorten noch nicht, wohl aber, dass sie zusammengefallen sind. Eine weitere Vermutung ist, dass es am Dünger liegen kann. Man sagt ja zum Beispiel auch, dass mit Kunstdünger gedüngte Bohnen als Konserve leichter schlecht werden bzw. anfangen zu gären.
      Ich erkundige mich auch noch mal, wie man evtl. Abhilfe schaffen kann!
      LG Oli

      Antwort
  3. Susi

    Hallo Oli,
    Ich habe bei mir im Keller noch mehrere Gläser Salzgurken gefunden und sie probiert.Hatte sie völlig vergessen.Sie waren super lecker und knackig wie ganz frisch eingelegt.Ich hatte sie in großen Weckgläsern geschichtet und mit kochendem Salzwasser übergossen und mit kleinen Beschwerungsteinen beschwert.Und dann stehen gelassen wie im Gärtopf.Rezept von Chefkoch‘ Salzgurken im Glas ‚und Beschwerungsteine von der Keramikscheune Spickendorf(auch online erhältlich)
    Beim Salz hab ich aber nur 50g auf 1l Wasser genommen.
    LG Susi

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Hallo Susi, DAS ist ja interessant! Vielen Dank für’s Teilen deiner Erfahrung. Hast du die Deckel auf die Gläser einfach aufgelegt?
      Und wieviel Grad hast du im Keller etwa?
      LG Oli

      Antwort
  4. Susi

    Hab die Gläser mit Gummi und Klammern verschlossen.Laut Rezept gehen wohl auch Schraubgläser.
    Im Keller ist es relativ warm,so um die 15Grad.Also ich hab mich gefreut,daß sie noch so knackig sind.Die das ich am liebsten.
    LG Susi

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Das ist ja enorm, dass das bei den Temperaturen funktioniert hat. Super Erfahrung, klasse. Freut mich total. Ich mag die Gurken auch knackig am liebsten – an sich sogar nur dann.

      LG Oli

      Antwort
      1. Susi

        Ich lasse sie erst ein paar Tage in der Küche gären und wenn sie nicht mehr blubbern,ziehen die Gläser in den Keller.
        Findest du den Keller für die Gurken zu warm?

  5. Oli@Landidylle Autor

    Wenn es funktioniert ist es ja nicht zu warm! Ich habe nur noch nie Erfolg damit gehabt, Fermente länger/lange warm stehen zu haben. Gerade Gurken zersetzen sich bei mir schnell in eine glibberige Masse. Mein einer Gärtopf voll eingelegter Gurken hatte ja auch lange gehalten aber meine Kammer ist die meisten Monate im Jahr kühler und ich habe sie ja anders gemacht. Deswegen finde ich das so interessant, was du berichtest.

    Antwort
  6. pecas

    Habe meine (schon einige Jahre lang selbstangebauten, als einmachtechnisch garnicht so unproblematisch empfundenen) „Vorgebirgstrauben“ (denen ich aber dennoch, irgendwie einer – jetzt bestätigten – Ahnung folgend, hart auf den Fersen geblieben bin) heuer nach eurem Rezept eingelegt: Super Ergebnis! Knackig und köstlich nach den angeratenen 2 Monaten (2 Wochen bei Zimmertemp. im warmen Sommer 2019 „fermentiert“, 6 Wochen kühler im Keller stehen lassen), lecker bis dahinaus und, um zusammenzufassen, der alleinsseligmachende Prozess in dieser Angelegenheit überhaupt – definitiv.
    Die Vorgebirgstraubengurken sind ja schon im Anbau bzw. erntetechnisch (- sieh besser jeden Tag nach, wie groß sie über nacht geworden sind, und such namentlich gerade auch nach denen, die sich und ihre Wampe vor dir verstecken wollen -) tricky, und wenn man sie nicht nach der langweiligen, immergleichen Sauregurkenart einlegen will, ist guter Rat – so guter Rat wie der hier von Euch – wirklich teuer.
    Einige der Luder entwischen dir im Anbaustadium ganz bestimmt und wurden ratzfatz viel zu fett: Hat es geregnet, findet man im Nu ein paar so Zeppeline, die man nicht mehr – nach den herkömmlichen Methoden – gut konservieren kann; das sind die, die matschig und/oder hohl werden. Die Abhilfe: Entkernen, Filettieren, und mit zu den kleineren Exemplaren schichten; sie werden ganz genauso lecker werden wie die nebenan.
    Kurzum: die 5-Liter- Bombe, die ich angesetzt hatte… ist bereits verzehrt.
    Alles Gute
    -p

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Haha, vielen lieben Dank für deinen kurzweiligen Kommentar pecas und die Schilderung deiner Erfahrung!
      Ich finde es immer super und spannend, Rückmeldung zu bekommen und freue mich, dass die erprobten Rezepte und Erkenntnisse auch bei anderen funktionieren.

      Liebe Grüße,
      Oli (die neulich 42 „Zeppeline“ entdeckt hat nachdem das Gurkenlaub so langsam abgestorben war und dazu jetzt einen Beitrag schreibt) 😀

      Antwort

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