Chia-Samen werden in Süd- und Mittelamerika sowie mittlerweile anderen subtropischen Gebieten angebaut, nicht eben um die Ecke und daher sollte sich jeder überlegen, ob er Nahrungsmittel kaufen will, die vorher rund um den Erdball gereist sind. Im Normalfall findet man auf diesem Blog zwar Nahrungsmittel aus dem eigenen Nutzgarten oder zumindest regional bio angebaut und das ganze nach Möglichkeit saisonal – ausser der Heißhunger bestimmt, dass wir dringend Paprika im Winter kaufen essen müssen. Auch das kommt mal vor. Nun könnte man uns zugute halten, dass wir zum Ausgleich viel klimaneutraler leben als andere Menschen, aber die schnöde Wahrheit ist in diesem Fall, dass wir ein Glas Chia-Samen geschenkt bekommen haben. Das Zeug ist ziemlich gesund, auch wenn man die Inhaltsstoffe mit regionalen Lebensmitteln substituieren könnte. Aber neben einem Hohen Kalzium und Eisengehalt, wertvollem Eiweiß und guten Fetten haben Chia-Samen noch eine andere interessante Eigenschaft: sie quellen schön. Ähnlich wie Sago sehen sie nach einer Weile aus wie Froschlaich und wegen dieser Einsatzmöglichkeit als Bindemittel kann man Puddinge oder Flammeris aus Chia machen.
Zutaten soweit ich meine ‚frei nach Schnauze-Rezeptur‘ rekonstruieren kann:
- 1/2 Liter Milch
- etwa 70g Grieß (Weichweizengrieß)
- etwa 70g Chia-Samen
- 1 Prise Salz (dann passt eine süße Sauce besser dazu)
Die Zutaten zusammen aufkochen und etwa 10-15 Minuten weiterquellen lassen. In eine mit kaltem Wasser ausgespülte Flammeri-Form oder einzelne Crème brûlée-Schälchen füllen, erkalten lassen, stürzen, dekorieren und servieren. Der Blaubeer-Sirup passt z.B. ganz ausgezeichnet.