Auch noch Wachteln!

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Geplant war, dass im Frühjahr Wachteln einziehen sollen. Ehrlich!
Geliebäugelt habe ich schon länger mit den putzigen Tieren, zumal Wachteleier wirklich schmackhaft sind. Aber bislang ergab es sich einfach nicht so richtig. Nachdem der Hühnerstall nun fertiggestellt ist, die Voliere für Hühner fast fertig und die nächste Baumaßnahme im Garten planmässig erst im Frühjahr der große Hühnerauslauf sein soll stellte ich neulich fest, dass wir wahrscheinlich Volierendraht übrig behalten. Ein wenig. Bitte unbedingt den Nachtrag am Ende der Seite lesen wenn Du überlegst, einen Kaninchenstall als Wachtelstall zu benutzen!

Also erzählte ich der besseren Hälfte, dass wir den ja nicht verschwenden können und demnach noch schnell ein Wachtelstall gebaut werden könnte. Nachdem er nun gerade so richtig im Arbeitsfluß der Holzarbeiten ist, müsste das ja ganz unproblematisch und schnell gehen. Soviel Kreativität im Sinne von Spitzfindigkeit beim finden von Argumenten müsse belohnt werden lachte er und plötzlich waren wir uns einig, Wachteln sollen auf den Hof. In räumlicher Nähe zum Hühnerstall samt Futtermittellager und Kaninchengehege wollen wir also einen Stall für Legewachteln bauen. Eine ungefähre Ahnung, wie dieses Gehege aussehen soll ist bereits vorhanden und genug Zeit, um diese Ahnung zu präzisieren. Fein.

 

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Als wir nun aber die neue bunte Hühnerschar abgeholt haben und beim Klönschnack mit dem Verkäufer von Hühnern über Gänse und Enten auf Wachteln zu sprechen kamen, ging es plötzlich dann doch viel schneller. Wachteln habe er auch da sagte er, ‚haben wir denn einen Stall?‘ fragte mein Mann. ‚Ja klar‘ antwortete ich schnell, ‚den alten Kaninchenstall‘.

Nun gibt es sicherlich Menschen, die diesen 4 Wachteln gerne mehr Platz zusprechen würden, als ein durchschnittliches Kinderzimmer groß ist. Im Gegenzug wohnen bei professionellen Eierhändlern im industriellen Stil soviele Wachteln auf engstem Raum, dass sie kaum noch umeinander laufen können. Ich denke, dass dieser doppelstöckige Kaninchenstall ein gangbarer Mittelweg ist. Rückzugsort, Fressplatz und Auslauf sind vorhanden, Frischluft und Grünzeug ebenso. Und im Frühjahr werden die Tierchen dann – wenn sie den Winter gut überstehen – wahrscheinlich in einen individuell geplanten Luxusstall umziehen können. Dann soll auch ein Hahn vergesellschaftet werden.

Allein schon um bei den Wachteln den Bruttrieb anzuregen, der wohl sowohl durch Zucht, als auch durch suboptimale Haltungsbedingungen meistens spärlich ausgeprägt ist, soll dieses Gehege natürlich besonders artgerecht ausfallen. Nicht zu vergessen bin ich der Überzeugung, dass glückliche Tiere, die sich einen Teil der Nahrung selber suchen können, Wiese zur Verfügung haben und sich die Zeit artgerecht vertreiben können nicht nur gesünder sind, sondern auch gesündere Eier und gesünderes Fleisch liefern. Und das ist bei Nutztieren auf dem Selbstversorgerhof ja nun einmal auch Sinn der Sache.

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Ich bin erstaunt, wie zutraulich diese Tiere sind. Direkt nachdem sie aus dem Karton in den Stall entlassen wurden, kamen sie ans Gitter, sahen neugierig heraus, verfolgten mich mit Blicken, liessen sich anfassen und waren auch bei plötzlich einsetzendem schrillen Jubelgeschrei des Kindes nicht schreckhaft. Und auch der Mann ist nun angetan von diesen niedlichen und wirklich zahmen Tierchen. Wie gut, wenn die Dinge sich einfach so fügen.

Und als Anregung für Leser ohne Garten: es gibt nicht wenige Leute, die sich Wachteln auch in Stadtwohnungen auf dem Balkon halten. Entsprechende Beispiele, Erfahrungen und allerlei Wissenswertes gibt es in diesem Thread im Selbstversorgerforum zu lesen.

Nachtrag vom Februar: Die Wachteln haben den Winter nicht gut überstanden. Ein unbekanntes Raubtier hat sich anscheinend des Nachts zwischen den Gitterstäben hindurchgezwängt und alle Wachteln getötet. Einigen hat er den Kopf abgebissen, anderen nicht. Gefressen hat er kaum etwas. Da es sonst absolut keine Möglichkeit gibt, sich in den Stall zu arbeiten ohne sichtbare Löcher zu hinterlassen, geht mein Mann der Jäger davon aus, dass es ein Mauswiesel gewesen sein könnte. Was auch immer so klein ist sich zwischen den Gittern eines Kaninchenstalls hindurchzuzwängen UND stark und aggressiv genug, alle Wachteln zu töten: es hat sich gezeigt, dass Kaninchenställe nicht geeignet sind, um Wachteln zu beherbergen wenn sie nicht vorher ‚gepimpt‘ wurden. 
Ich würde aus meiner Erfahrung und meinen beobachtungen bei der Tierhaltung heraus den engmaschigen Volierendraht benutzen, um ihn hinter den normalen Gittern zu befestigen. Den ‚weitmaschigen‘ haben wir am Entenstall verbaut (es passt mein kleiner Finger hindurch) und ich sah zumindest einmal eine Maus mit affenartiger Geschwindigkeit durch das Gitter rennen.
Ein etwas grösseres Tier mit Appetit auf Fleisch und etwas mehr Zeit könnte sich vielleicht auch durch den grösseren Abstand zwängen. 

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3 Gedanken zu „Auch noch Wachteln!

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