Plastikfreier, unzerbrechlicher Kinderbecher aus Laborglas. In hübsch.

kinderglas-borosilikat

Dieses Glas wollte ich schon ewig mal zeigen. Erst kam ich nicht dazu, weil ich das Foto letztes Jahr mitten in der Erntezeit geschossen habe als ich das Glas der Tochter einer Freundin zum ersten Geburtstag schenkte, dann habe ich das Foto nicht wiedergefunden, zum Schluss wusste ich nichtmal mehr, wo ich das Glas gekauft habe – die Info wollte ich euch aber nicht vorenthalten denn ich gebe eine eindeutige Kaufempfehlung! Alle Eltern und Großeltern, Freunde, Paten, Tanten, Onkel und sonstwie Babies und Kleinkindern ausgesetzte: zugehört & nachgedacht!
Plastik ist doof, gibt es nicht in ungiftig, weiss man und will man nicht in Berührung mit Lebensmitteln haben. Erst recht nicht in Berührung mit Kindern. Aber Plastik ist in schätzungsweise 99,9% der Fälle direkt am Kind, nämlich in Form von Trinkflaschen und Bechern. Warum? Weil es relativ stabil ist.

So, letztes Jahr wollte ich der Lütten meiner Freundin also etwas vernünftiges schenken und dachte nach. Plastik ist doof, normales Glas ist gefährlich für Kinder – gehärtetes Borosilikatglas hingegen geht wohl nicht kaputt, reagiert so gut wie überhaupt nicht mit anderen Substanzen und in der Küche verwendet man es für Auflaufformen, Maßbecher und Kochtöpfe.

Wieso eigentlich wird der Kleinkind-Markt mit Plastikbechern überschwemmt, wenn man Laborglas nehmen kann? Die Antwort ist unbequem und altbekannt, tut hier aber nichts zur Sache. Also habe ich recherchiert nach einem chicen Glas, was auch für Kleinstkinder geeignet ist und dieses gefunden. Kinder sollen aus zahnärztlicher Sicht so früh wie möglich aus richtigen Gläsern trinken, keine Aufsätze, keine Trinklernbecher, keinen Scheiss. Brustwarze, hohle Hand und richtige Becher sollen das Beste sein. Aber der Markt ist doch so sehr gross, verunsichert, der Natur entfremdet und willig, viel Geld in die Hand zu nehmen.

Um es kurz zu machen: es ist stabil, man kann heiße Flüssigkeiten einfüllen, es reagiert im Gegensatz zu Plastik so gut wie nicht mit Substanzen, die nächsten Generationen können diesen tollen Becher als Erbstück auch noch benutzen und Kinder finden es toll weil es schlicht-hübsch ist. Die bunten Glasperlen wecken Interesse, überfordern kleine Kinder aber nicht mit quietschebunten Phantasiefiguren oder ähnlichem.

Ach ja, das für Kindergeschirr viel benutzte Melamin ist übrigens keine Alternative, Stichwort Formaldehyd. Bei über 70°C (oder durch säurehaltige Getränke) löst sich das Formaldehyd, überschreitet Grenzwerte und alles ist seit Jahr und Tag bekannt. Hier die Stellungnahme des Bundesamts für Risikobewertung. Im Vergleich dazu der Wikipedia-Eintrag zu Borsilikat.

Wer also keine Lust hat, dem zu versorgenden oder zu beschenkenden Kind einen Becher zu schnitzen (was eine ziemlich coole Sache ist!), und wo Emaille zu gefährlich ist (unser Nachwuchs hat sich an einem im Kleinkindtrotzanfall zerschlagenen Emaillebecher böse geschnitten) dem empfehle ich wirklich, einen Trinkbecher aus diesem Laborglas zu kaufen.

Die Gläser von Thom Feichtner werden in Handarbeit in Österreich hergestellt, der Durchmesser ist auf kleine Kindermünder abgestimmt, Maße und Farben variieren ein wenig weil jedes Stück ein Unikat ist und man kann die Gläser bei Amazon oder etwas günstiger aber ebenso zuverlässig in diesem Shop kaufen. Aufgrund eines Kommentars zur Zerbrechlichkeit von normalem Borosilikatglas habe ich nochmal nachgelesen und zitiere aus der Artikelbeschreibung: „Die Kinder können dieses Naturprodukt so gut wie nicht zerstören. Das Borsilikat-Glas ist gehärtet, damit es nahezu jeden Sturz übersteht.“

Leider bekomme ich weder Geld noch Gold und auch kein Gratisexemplar für diesen Beitrag, sondern berichte davon, weil es mir ein wichtiges Anliegen ist.

Sicherlich (hoffentlich) gibt es noch andere Kinderbecher aus unzerbrechlichem Glas, für die gilt im Wesentlichen das gleiche. Wer eine gute Quelle kennt, kann sie gerne in den Kommentaren teilen, ich vervollständige dann ggf. diesen Beitrag!

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14 Gedanken zu „Plastikfreier, unzerbrechlicher Kinderbecher aus Laborglas. In hübsch.

  1. eifgental

    Wusste gar nicht, dass Laborglas unzerbrechlich ist. Im Chemieunterricht haben wir viel „zerschmissen“, aber möglicherweise müssen Schulen ja auch an dem Ende sparen.
    Klingt jedenfalls nach einer tollen Sache. Holzbecher haben meine Jungs nicht gemocht, das Mundgefühl war vielleicht einfach zu speziell…

    Antwort
    1. Landidylle Autor

      Da bin ich ganz bei deinen Jungs. Wobei es auf das Holz ankommt. Auf Mittelaltermärkten gibt es doch Holzbesteck – DAS finde ich furchtbar! Ich muss jetzt schon die Zähne zusammenbeissen und mich schütteln, wenn ich nur daran denke. :))

      Antwort
      1. Landidylle Autor

        Zur Ergänzung: ich meine das Einweg-Besteck aus Holz. Das gibt ein ekliges, stumpfes Gefühl im Mund. Fachgerecht geschnitztes Geschirr – vor allem nach einiger Benutzung – verhält sich da ja anders.

  2. Marlene

    Halli Hallo,

    tolle Idee, aber Birosilikatglas ist definitiv nicht unzerbrechlich, es ist lediglich unempfindlicher gegen Temperaturschwankungen und Chemikalien und gibt so gut wie nichts an die Flüssigkeiten, die darin aufbewahrt oder gekocht werden ab.
    Woher weiß ich das? Habe jahrelang im Labor gearbeitet und arbeite nun für einen Laborfachhändler.. also definitiv: Nicht unzerbrechlich…Kolben rutscht vom 3 cm hohen Korkring – kaputt 😦

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Hallo Marlene, vielen Dank für den Hinweis!
      Sehr, sehr gut zu wissen. Gibt es denn überhaupt Borosilikatglas, welches unzerbrechlich ist oder schummeln die Hersteller, die damit werben denn allesamt?
      Ich wollte gerade für das nächste Baby im Verwandtenkreis solch ein Glas kaufen. Nun bin ich irritiert.

      Interessierte Grüße, Oli

      Antwort
      1. Markus Erdelen

        auch Borosilikatglas ist GLAS !! spröde, splitternd, kaputtbar. Trotzdem, es ist deutlich stabiler als viele andere Gläser. Hitzestabil in Abhängigkeit von der Glasdicke (je dicker, umso weniger, deshalb die heiße Auflaufform aus dem Ofen nie auf Stein oder Metallflächen abstellen), als (Tee)Glas problemlos für kochende Flüssigkeit oder auch Kerzen geeignet, und natürlich für die Spülmaschine. Apropos Spülmaschine: das übliche Glas (Kalk-Natronglas) wird dort mit der Zeit matt bis blind, Antiverkalkungsmittel im Spülmittel löst Kalk aus dem Glas. Borosilikatglas (Bor + Silikat) hat keinen Kalk als Bestandteil und bleibt klar und schön! der Rand bei Labor- und mundgeblasenem Glas (wie der abgebildete Kinderbecher) sind in der Flamme rund geschmolzen und somit dicker als bei „edlen“ und dünnwandigen Gläsern und auch dadurch stabiler als diese. Leider kann Borosilikat nicht recycled werden: Bor und so stört die Zusammensetzung von normalen Gläsern (Kalknatron oder Sodanatron) und darf deshalb nicht in die Glascontainer (bzw. wird in den Sortieranlagen automatisch wieder aussortiert (andere Lichtbrechung und Glasfärbung)). wieder einschmelzen geht auch nicht, da das Glas für Labor, Medizin & Forschung genutzt wird und dafür hochrein sein muss. bleibt leider nur der Hausmüll. passiert aber deutlich seltener als bei „normalen“ Gläsern 😉 Die beste Garantie, es schnell kaputt zu kriegen ist (übertriebene) Vorsicht !! Mein Standardspruch dazu war früher: „fest anfassen, als ob’s ein Senfglas von Ald* wär …)
        Gruß von Markus, gelernter Glasapparatebauer (techn. Glasbläser) und 10 Jahre selbständiger Kunstglasbläser ausschließlich mit Borosilikat)
        PS die Glasmurmeln, die ich auch heute noch manchmal selber mache, schlagen beim Runterfallen eher ne Macke in die Fliesen als selbst kaputt zu gehen …

      2. Oli@Landidylle Autor

        Wow, Markus, das ist interessant. Vielen Dank für die Profi-Infos und die Mühe es uns zu erklären! 🙂
        Dann sind die Latte-Gläser aus dem schwedischen Möbelhaus wohl auch aus Borosilikatglas? Sehr robust und hitzebeständig aber wenn sie doof fallen, splittern sie in abertausend kleine fast rechteckige Stücke.
        Schade, dass es nicht unkaputtbar ist – gibt es überhaupt ein Glas, welches nicht kaputt geht (und noch kunstvoll gestaltet werden kann?)
        LG Oli

      3. Markus Erdelen

        Uups, hatte ich damals deine Antwort und Fragen übersehen? Vermutlich. Sorry 🙂
        Latte-Gläser: sind wahrscheinlich, ebenso wie anderes hitzebeständiges Geschirr (Kaffeekannen, Teegläser, Auflaufformen, Kerzengläser, Scheiben von Kaminöfen) aus Borosilikat. Sehr stabil aber wenn sie doof fallen … oder verkantet mit einem anderen harten Gegenstand in abrupten Kontakt kommen …
        Unkaputtbar: was soll das sein?
        Um es vorweg zu sagen: obige Kindergläser in Kinderhänden – nahezu ausgeschlossen, außer doof fallen … ! Aber: >>und zitiere aus der Artikelbeschreibung: „Die Kinder können dieses Naturprodukt so gut wie nicht zerstören. Das Borsilikat-Glas ist gehärtet, damit es nahezu jeden Sturz übersteht.“< Wikipedia) – extrem stabil, aber vermutlich trotzdem zerstörbar. Kommt halt immer auf die Dicke, das Material und die eingesetzen (rohen) Kräfte an 😉

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