Kartoffelchips aus dem Backofen

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Kartoffelchips sind ein seltsames Ding, herkömmliche sind viel zu salzig und zu fett für meinen Geschmack und einigermassen vernünftig hergestellte sehr teuer. Da viele Menschen ausserdem ’süchtig‘ werden, wenn sie erstmal eine Tüte angefangen haben, hält die Tüte natürlich auch nicht lange, sondern wird sofort vertilgt. In meinem Beitrag über das Buch ‚Besser leben ohne Plastik‘ erwähnte ich, dass es unter anderem ein Rezept für selbst gemachte Kartoffelchips enthält – allerdings aus der Mikrowelle. Darüber entspann sich eine Unterhaltung mit Nicole, wie man Chips sonst noch selber herstellen könnte. Das Rezept aus dem Buch kam aus verschiedenen Gründen für mich nicht in Frage.

Zum einen besitze ich keine Mikrowelle und wüsste auch keinen Grund, warum ich eine bräuchte (ausser vielleicht an Neujahr bei 700 Watt die Berliner vom Vortag in wenigen Sekunden wieder fluffig-frisch zu machen), zum anderen bestrahlen wir unser Essen nicht auf diese Art. Egal ob unschädlich oder nicht.
Marinade für selbst gemachte Kartoffelchips Marinade für selbst gemachte Kartoffelchips

Als ich gerade mal wieder Heißhunger auf Chips hatte und ein wenig Zeit, beschloss ich also Kartoffelchips aus dem Backofen zu testen. Bislang hatte ich nur Yacon-Chips im Backofen hergestellt und die Variante Backofen erschien mir als gangbarer Mittelweg zwischen Mikrowelle und Fritteuse.
Ich hobelte also 4 mittelgroße Kartoffeln fein, legte sie auf ein sauberes Küchentuch, damit die Flüssigkeit aufgesogen wird und entwarf eine Marinade.
Die ging so:

  • 1TL Paprikapulver edelsüß
  • 1TL Paprikapulver ‚La Vera‘ (scharf oder süß nach Belieben)
  • 1/2 TL Cheyenne-Pfeffer
  • 1/2 TL Knoblauchsalz
  • einige EL Sonnenblumenöl

Die ausgebreiteten Chips werden mithilfe eines Pinsels mit der Würzmischung gestrichen, wobei natürlich das Handtuch im Zweifelsfalle etwas abbekommt. Es empfiehlt sich vielleicht, ein altes Tuch zu nutzen oder die Kartoffelscheiben erst auf das Backblech zu legen. Mir war das zu rutschig. Ich habe also eines meiner Bundeswehr-Küchentücher aus der günstigen Großpackung ‚geopfert‘. Die kann ich ohnehin empfehlen: sie sind sehr hochwertig und langlebig, günstig, kochbar und fügen sich in helle Küchen unauffällig ein, weil sie crèmeweiß sind.

Chips mit Würzmischung

Bei 160°C gab ich 2 Bleche auf einmal in den Ofen, da ich leider keinen Umluftofen besitze, musste ich mehrmals ‚Dampf ablassen‘ und es dauerte über 20 Minuten, bis die Chips ausreichend trocken waren und sich bräunten.

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Zum weiteren Abdampfen und Trocknen legte ich sie noch auf ein Kuchengitter, bis sie kalt waren. Wer einen Umluftofen hat, erspart sich diesen Part sicherlich.

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Fazit: Die selbst gemachten Kartoffelchips aus dem Ofen schmecken sehr viel intensiver nach Kartoffel als gekaufte – was ich mag. Bei der Würzmischung ist man ohnehin flexibel, meine fand‘ ich schon recht gut. 2 Nachteile springen mir ins Auge, zum einen passt nur eine gehobelte Kartoffel auf ein Blech mit meinen Maßen, was umgerechnet einer Handvoll Chips entspricht und zum anderen finde ich den etwa 30 minütigen Betrieb des Backofens für 2 Bleche = 2 Kartoffeln = 2 Handvoll Chips recht heftig.

Mein nächster Test Kartoffelchips selber zu machen wird also in der Fritteuse stattfinden, dann kommt die Marinade natürlich in trockener Form nach dem frittieren auf die Chips und ich werde testen, ob auf diese Art hergestellte Chips wirklich zu fettig werden.

Selbst gemachte Chips aus dem Backofen

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14 Gedanken zu „Kartoffelchips aus dem Backofen

    1. Landidylle Autor

      Ah ja stimmt, beim Körnerkissen weiss ich auch immer nicht so genau, wie ich das energiesparend heiss bekommen soll. Dafür ist die Mikrowelle natürlich perfekt.
      Ob ein ohnehin schon aufgeheizter Backofen lange genug heiss bleibt, um Chips zu machen?
      Da ist ein weiterer Test nötig! 🙂
      LG Oli

      Antwort
  1. ichkoche- Jacktels Rohkost

    Hi Oli, klasse gemacht, so sollen die Chips immer gemacht werden. Mikrowelle, was ist das ? Würde nicht einmal geschenkt annehmen, sollte auch noch so teuer und Hightech sein…
    Die Resthitze eines Backofens reicht niemals um Chips knusprig werden zu lassen. Maillard Reaktion fehlt. LG Jacob

    Antwort
    1. Landidylle Autor

      OK danke, dann muss ich da entweder durch wenn ich alle Jahre mal Appetit drauf habe oder die Fritteuse nochmal testen. Aber mir gefallen die Backofen-Chips vom ganzen Mundgefühl und Geschmack her schon wirklich gut. LG Oli

      Antwort
  2. Mion

    Vielleicht bäckst du deine Chips das Nächste mal mit deinem Brot. Brot mag es doch gerne feucht.
    Ich finde die Chips sehen klasse aus. Ich habe noch 2 Schöne große Kartoffeln übrig, diese werde ich heute abend zu Chips machen. Freu mich schon drauf. Eine Handvoll ist für mich, Kalorientechnisch, eh ausreichend. 😉

    Antwort
    1. Landidylle Autor

      Haha kalorientechnisch ausreichend jaja, da sollte ich vermutlich gar keine Chips essen. Andererseits sind das bei dem Hauch von Öl eher Würzkartoffeln pur. 😉
      Ich werde auch die Brotvariante mal testen vermute aber, dass es zu feucht ist im Ofen dann. LG

      Antwort
  3. natuerlichjesus

    Als ich auf „Nicole“ klickte landete ich doch tatsächlich auf meinem Blog 😉

    Dein Rezept werde ich mal testen. Sowohl im normalen Backofen als auch im Mikrowellen-Backofen (wir haben so ein Mini Multigerät, nutzen die Mikrowelle aber nicht). Mal schauen wie das wird. Bisher wurden die mir nicht knusprig genug. Ich gehöre zu den oben genannten Chips-Süchtlingen 😉

    Antwort
    1. Landidylle Autor

      🙂
      Berichte doch mal. Unsere waren nach dem Abkühlen auf dem Rost schön knusprig, aber das hielt leider nicht lange an. Als ich sie abends meinem Mann vorführen wollte, waren sie schon leicht pappig und dann mag sie hier auch keiner mehr. Leider.

      Antwort
  4. eifgental

    Ja, diese Art Chips liebe ich (die anderen allerdings auch… ;)). In der Friteuse habe ich sie nie knusprig gekriegt, aber im Backofen geht’s super. Wenn die Resthitze nach Kuchen, Knuspermüsli o.ä. nicht reicht, kann man ja wenigstens die Tatsache nutzen, dass der Ofen dann schon vorgeheizt ist.
    Auf die Idee, Chips in der MiWi zu machen, wär ich ja im Leben nicht gekommen. Kann mir gar nicht vorstellen, dass die die richtige Konsistenz kriegen! Jetzt reizt es mich schon fast, das auszuprobieren (obwohl ich’s irgendwie ironisch finde, wenn jemand „plastikfastet“, aber dann die Mikrowelle empfiehlt – irgendwie passt das für mich so gar nicht zusammen)…

    Antwort
    1. Landidylle Autor

      Kann ich nachvollziehen, dass das für Dich nicht zusammenpasst. Dieses Buch ist ja noch lebensnah und unverkniffen geschrieben aber was man teilweise auf Webseiten zum Thema Plastikfreiheit und generell Nachhaltigkeit für Tipps liest ist schon zum Schmunzeln. Für mich zumindest. Aber wie auch immer, wenn Dich der Ehrgeiz gepackt hat und Du die Chips in der Mikrowelle getestet hast, würde ich gerne wissen, ob die tatsächlich knusprig werden. (Haben die Kisten überhaupt sowas wie Abluft?)

      Antwort
      1. eifgental

        Ich glaube letztlich nicht, dass ich das in der Mikrowelle testen werde – das wäre weder den Kartoffeln noch der Mikrowelle gegenüber fair. 😉 Aber ich bin auf deine Fritteusenversuche sehr gespannt. Und im zweiten Schritt auf die Haltbarkeitsfrage. (Falls wir irgendwann doch mal mehr Chips produzieren, als an einem Abend genascht werden… OK, sehr unwahrscheinlich! 😀 )

      2. katjetko

        Ich habe letztens Topinamburchips in der Mikrowelle gemacht. Ich war überrascht, dass es tatsächlich möglich ist. Sie werden sehr knusprig! Wir haben die Mikrowelle auch erst gekauft, als ich für den Kleinen das vorkechochte Essen (Beikost) aufwärmen musste. Jetzt mache ich ein paar mehr Sachen darin.

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