Ich habe hin- und her überlegt, ob ich vielleicht von kohlenhydratarmen Mahlzeiten zumindest am Abend profitieren würde. Da es abends oft mal schnell gehen muss und wir trotzdem gewissermassen verwöhnt sind, muss ich für solche Tests natürlich Rezepte im Repertoire haben, die funktionieren. Denn man kann wohl als Tatsache festhalten, dass wir nicht gewillt sind Mahlzeiten zu essen, die uns nicht wirklich gut schmecken. Und die Sozialisierung in Mitteleuropa sowie Interesse an einem breiten Spektrum an Zutaten bringt es mit sich, dass der Verzicht auf Kohlenhydrate schwer ist. Natürlich habe ich schon jede Menge Rezepte gefunden, die uns sicher gut gefallen, aber meine allseits beliebten schnellen Gemüsepfannen mit Nudeln oder ein Bauernfrühstück, ein knuspriges Baguette zum Kräuterquark – das würden wir schmerzlich vermissen.Ich bin also skeptisch, ob ich jemals eine Testphase von – sagen wir mal – einem Monat durchziehen werde, aber es schadet ja nicht, schonmal ein paar Rezepte zu testen und zu kochen. Hier kommt also ein low-carb-Belugalinsen-Curry mit geröstetem Blumenkohl, die Inspiration dazu von Happycarb.de. Dieses Gericht ist eines der wenigen, was ich mit vorhandenen Zutaten und ein wenig Abwandlung zubereiten konnte, nach einigem Stöbern auf der Webseite stellte ich fest, dass viele Zutaten einfach nicht meiner Überzeugung von guten Zutaten entsprechen (Eiweißpulver und andere industriell hergestellte Zusätze z.B.)
Aber als Inspiration ist die Seite großartig und es gibt ja durchaus auch low-carb & clean eating-Seiten, ich glaube eine davon habe ich bereits abonniert.
Das waren meine Zutaten:
- 1 Blumenkohl
- 125g Beluga-Linsen
- 1 rote Zwiebel
- 7 entkernte Chilis
- 1 mittelgroße Zucchino
- 400g passierte Tomaten
- 400ml Gemüsebrühe
- ca. 2 EL Paprikapulver edelsüß
- ca. 4 EL Currymischung als Pulver
- 200ml Kokosmilch
- ca. 3EL Kokosöl
- Kürbiskerne
- (optional etwas gewürfelten Speck)
Etwa 1 El Kokosöl schmelzen und in einer ofenfesten Form mit 2 EL Curry und 2 EL Paprika vermischen, dann die Blumenkohlröschen darin marinieren, etwas Wasser zugeben und bei 180°C für etwa 30 Minuten in den Backofen geben. Zwischendurch einmal wenden. Ich habe den Blumenkohl mit Kürbiskernen bestreut.
Die Zwiebel würfeln und falls er verwendet wird den Speck ebenso, beides in Kokosöl anbraten, Curry zugeben, Linsen unterrühren, passierte Tomaten zugeben und mit der Brühe ablöschen. 15 Minuten köcheln lassen, dann das gewürfelte Gemüse zugeben, nochmals etwa 10 Minuten köcheln. Dann Flamme ausdrehen, Kokosmilch unterheben, abschmecken und mit dem Blumenkohl servieren.
Leider ist unser Blumenkohl im Ofen etwas bitter geworden, was nicht sehr appetitlich war. Ansonsten schmeckt das Gericht lecker. Die Currymischung, die ich aktuell benutze ist hingegen nun endgültig durchgefallen, sie fiel mir neulich schon unangenehm auf und nun ist klar, dass sie für meinen Geschmack nicht harmonisch ist. Fazit: kann man durchaus essen, würzig, sättig und man ist meiner Meinung nach recht flexibel bei der Verwendung des Gemüses für das Curry. Ohne Speck bleibt das Gericht vegan.
Hi Oli, feine Sache.LG Jacob
Danke Jacob!
Liebe Grüße, Oli
Oh ja, dieses Rezept von HappyCarb will ich auch schon lange mal ausprobieren. Sieht köstlich aus – bei beiden Köchinnen. 🙂
Liebe Grüße
Katharina
Danke dir! Ich muss mich definitiv noch mehr da reinfuchsen, wie man gewisse Zutaten austauschen kann, die ich nicht kaufen/verwenden möchte, und finde Happycarb da für mich etwas anstrengend, aber die Inspirationen sind klasse oder?
Liebe Grüße, Oli
Hallo Oli!
Hm naja, kommt drauf an: Isst du Fleisch? Denn dann wirst du auf HappyCarb ganz viele naturbelassene Gerichte finden, die einfach nur aus den Hauptzutaten Gemüse, Fleisch, Milchprodukte bestehen.
Gegen Eiweißpulver hab ich mich übrigens auch sehr lange gewehrt, aber ich kaufe jetzt möglichst naturbelassenes Bio-EWP (naturbelassen = ohne chemische Zusätze; freilich trotzdem stark verarbeitet, aber im Grunde auch nicht stärker als Weißmehl aus dem Ausgangsprodukt Weizen!). Erythrit, das Bettina oft nimmt, steht inzwischen auch in meinem Regal. Das ist ein natürlicher Stoff auf der Basis von Zuckeralkoholen, der in Trauben, Melonen, Mais… vorkommt. So wie Zucker auch stark verarbeitet werden muss, damit aus dem natürlichen Produkt (Zuckerrübe oder -rohr) das weiße Pulver wird. Das darf man nicht verwechseln mit so chemischem Zeugs wie Aspartam & Co.
Anstrengend fand ich zunächst vor allem die vielen verschiedenen Low Carb-tauglichen Mehle (Kichererbsenmehl, Flohsamenschalen, Kokosmehl, Walnussmehl…), aber inzwischen nutze ich das alles. Ich bemühe mich aber, auf meiner LC-Seite immer wieder Gerichte zu zeigen, die ohne solche exquisite Zutaten auskommen, damit nicht nur die Hardcode-LCler angesprochen werden. 😉
Auf HappyCarb wird das auch gemacht – aber wie Bettina auch immer wieder betont, eine dauerhafte LC-Ernährung ohne bestimmte Mehle/Austauschstoffe wird kaum jemand durchhalten, weil wir heute so auf Gebäck und Getreide sozialisiert sind.
Allerdings betrifft dich das weniger, da du ja nur abends die Kohlenhydrate reduzieren möchtest, gell? Da kommst du sicher gut zurecht mit natürlicheren Zutaten.
Man lernt aber auch irgendwie wieder „neu kochen“. Ich hab früher sehr viel mit Pasta, Erdäpfeln und Getreide gekocht. Heute fast gar nicht mehr.
Herzlich
Katharina
Hallo Katharina, vielen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung. Erstmal: deswegen mag ich deine Seite/Rezepte so, sie passen für meinen Geschmack und meist auch von den Zutaten. Wenn ich da so durchgucke denke ich, das könnte mir fast alles schmecken. Fleisch esse ich, aber längst nicht mehr soviel wie früher und jetzt zur warmen Jahreszeit sehr wenig. Eier wären da wohl eher mein Ding. Zumindest abends wäre es sinnvoll die KH zu reduzieren denke ich mir weil es einfach Symptome gibt die darauf hindeuten, dass ich sie nicht gut vertrage. Ganztägigen Verzicht habe ich direkt mal ausgeschlossen weil ich nicht denke, dass ich dauerhaft auf ein Stück Brot etc. verzichten könnte – kleine Ziele verhindern Frust dachte ich so. 🙂 Aber um ehrlich zu sein habe ich noch kein Brot aus Hülsenfrüchten oder so gebacken, da fehlen mir noch Zutaten und Rezepte (hab deins mit Wohlwollen gesehen). Kokosmehl finde ich toll, muss halt bei den ganzen Alternativmehlen gucken, wie, wieviel, wofür das so funktioniert. Aber wahrscheinlich ist es so wie Du sagst: man lernt neu kochen. Ausserdem sollte die Ernährungsform zu unserer Selbstversorgung passen und zu den restlichen Mitessern hier. Wobei mein Mann mittlerweile alle Tests und Experimente mitmacht, solange es wirklich gut schmeckt (geht mir genauso).
Liebe Grüße, Oli
Liebe Oli!
Man muss ja nicht gleich alles kaufen, sondern fängt idealerweise mal klein an. Du merkst dann eh gleich, ob die Low Carb guttut. Seit ich die Kohlenhydrate massiv reduziert hab, fühle ich mich wesentlich fitter und „leichter“ (nicht unbedingt aufs Gewicht bezogen, obwohl das ständige Zunehmen damit auch endlich ein Ende hatte).
Ein Tipp, der aber leider nicht besonders umwelt- und regionenbewusst ist: Viele dieser besonderen Zutaten (insbes. die diversen Mehle und Samen) gibt es auf Am*z*n viel günstiger als in den Reformkost- und Bioläden. Ich bestelle inzwischen regelmäßig dort, weil es sich pro Produkt meist um 3-5 Euro Unterschied zum Ladenpreis handelt… Asche auf mein Haupt, ich weiß.
Manches kann man aber auch selber machen, das ist mir auch viel sympathischer: Kichererbsenmehl und Linsenmehl z.B. muss man nicht kaufen, wenn man eine Kaffeemühle oder so besitzt! Nicht entöltes Mandelmehl braucht es m.E. nicht, da gehen fein gemahlene Mandeln genauso (entöltes Mandelmehl ist allerdings was ganz Anderes).
Liebe Grüße
Katharina
Vielen Dank für die Tipps Katharina!
Ich kaufe fast nur regional aber die Preisunterschiede sind natürlich schon heftig. Ausserdem bekomme ich hier im Bioladen einige Zutaten einfach nicht, ich werde also bei Amazon gucken. Dass es mir besser bekommt (abends) keine Kohlenhydrate zu essen habe ich schon getestet und Hinweise darauf gab es schon vor Jahren. Immer nach Kohlenhydratexzessen habe ich nachts Schweissausbrüche bekommen und andere unschöne Dinge.
Der Grund warum ich möglichst viele Ersatzzutaten im Haus haben möchte ist auch, dass ich flexibel sein will. Ich plane selten weit im Voraus was ich koche (ausser ich finde online Rezepte, die ich dann echt dringend innerhalb der nächsten zeit nachkochen will), was gerade reif ist oder im Haus ist wird verkocht – in dem Augenblick wo ich auf (für mich noch) ungewohnte LC-Rezepte zurückgreife, wo die Zutaten dann gefragt sind will ich sie auch nutzen. Gerade wenn man da noch nicht gut improvisieren kann. Ich kann und will auch nicht (gefühlt) stundenlang nach Rezepten suchen, zu denen die vorhandenen Dinge dann endlich mal passen. Abends geht’s hier meistens rund und da muss jeder Handgriff sitzen.
Gefühlt am wichtigsten sind nun Brot und Nudeln in LC – so widersinnig das an sich ist aber wenn es das sonntägliche gemeinsame Frühstück rettet ist es das wert.
Liebe Grüße, Oli
Hoert sich toll an. Wann und wo gibts du die Linsen dazu?
Ha! Ertappt, den Punkt habe ich vergessen. Danke. Die Linsen gebe ich dazu nachdem die Zwiebeln (und Speck) angebraten sind, bevor mit dem Tomatenmark abgelöscht wird.
ich habe mich noch nie getraut Kokosnussmilch und Speck zusammen zu bringen, aber jetzt mache ich das bestimmt auch mal. Es sieht da auf deinem schönen Teller so lecker aus, dass ich kaum glauben kann, dass es dich nicht wirklich überzeugt hat.
…. übrigens war ich der Versuchung erlegen und habe die Teller gekauft, in rot und in grün. Das Beste war dann noch, dass ich das schwere Paket nicht tragen musste. Sie lieferten es mir nach Hause.
Hui schön, Glückwunsch zu den schönen Stücken. Ich habe tagelang überlegt ob ich noch was nachkaufe. Jetzt war ich schon so weit, es einigermassen vergessen zu haben … an sich. 😀 … mal sehen wie lange das nun anhält, nachdem Du die Erinnerung aufgefrischt hast.
Tja, irgendwas an dem Essen fand ich unrund, meinem Mann schmeckte das Linsen-Curry super, er fand nur den Blumenkohl bitter, ich fand beides OK aber nicht umwerfend. Vermutlich muss ich das irgendwie olifizieren. 🙂