Gut muss es schmecken, schnell (weniger als 30 Minuten) soll es gehen und aus Zutaten, die ich sowieso in Haus oder Garten oder Wildnis habe, bestehen. So sieht mein (all)-tägliches kochen aus.
Ich koche sehr gerne, meist für mich alleine, ab und zu für 2-3 Personen mehr und mitunter für mehr als 20 Menschen.
In dieser Woche gab es spontanen Besuch von Bekannten aus dem Selbstversorgerforum, die hier beruflich zu tun haben. Sie hatten sich auf der Fahrt hierher zwei Brathähnchen gekauft – aber nur eines gegessen. Das andere bekam ich. Eigentlich esse ich kein industriell hergestelltes Fleisch – und erst wollte ich das Hähnchen still und leise in der Biotonne entsorgen. Dann plagte mich mein Gewissen: Soll das arme Hähnchen umsonst gestorben sein? Das geht ja gar nicht. Also geguckt, was man aus dem kalten Hahn so für 4-5 Personen leckeres machen kann. Wenn mir mal so gar nix einfällt (oder ich für ganz, ganz viele Menschen schnell aus preiswerten Zutaten kochen möchte) hole ich mir gerne Anregungen aus dem Koch- und Geschichtenbuch „Herzhafte Mahlzeit – ein asiatisches Kochbuch für gastfreundliche Menschen“ von Eileen Candappa und Harry Haas. Das gibt es gebraucht für ganz wenig Geld – lohnt sich aber.
Hier mein (umgewandeltes) Rezept: Zuerst das Original, dann in Klammern was ich genommen habe oder was man m.E. nach nehmen kann.
Hühnercurry (für 4 Personen)
1 Huhn (oder 1 Brathähnchen, oder Hühner/Hähnchenfleisch klein)
2 TL Pepperonipulver
2 TL Currypulver
½ TL Kümmelpulver (Kreuzkümmel)
¼ TL Safran (Kurkuma, aber ½ TL)
1 große Zwiebel
4 Knoblauchzehen
1 grüne Pepperoni (hatte ich nicht, ging auch ohne)
1 kleines Stück Ingwer
Öl (oder Kokosöl) zu Backen
½ Tasse Joghurt
3-4 Curry- oder Lorbeerblätter
3 TL Tomatenmark
Salz
Zubereitung
Zwiebel und zwei Knoblauchzehen in dünne Scheiben schneiden, zuerst die Zwiebel leicht anbräunen, dann den Knoblauch. Kleingeschnittenes Huhn dazu und den Rest der Zutaten (außer Peperoni, Ingwer, Tomatenmark und Joghurt) dazu. Nachdem das Huhn angebraten ist (ca. 5-10 Minuten, im Falle des Brathähnchens nur 5 Minuten), kommt ½ Tasse Wasser sowie das Tomatenmark, der Ingwer und die Peperoni dazu. Wenn das Huhn halbgar ist (beim Brathähnchen ging das schnell, war ja schon gar), wird der Joghurt dazu gefügt und das Ganze bei kleiner Hitze 15 Minuten durchziehen gelassen. Anschließend mit Salz würzen.
Dazu habe ich Reis gekocht. Geht nach der Methode von Eileen Candappa ganz schnell: 1 Teil Reis in Öl anbraten bis alles heiß ist (immer mal wieder mit dem Kochlöffelstil umrühren), dann 2 Teile kochendes Wasser dazu fügen und kurz aufkochen, so dass alles sprudelt. Dann den Deckel drauf und den Herd ausmachen. Nach 20 Minuten hat man allerfeinsten lockeren Reis.
Ein Foto habe ich leider nicht gemacht, ging ja alles ganz schnell…
Guten Appetit!
Ich freue mich schon auf nächsten Montag, da bekomme ich Hähnchenkarkassen (das, was übrig bleibt, wenn Brust, Keulen und Flügel abgeschnitten sind) geschenkt. Aus denen wird Brühe gekocht – und das Fleisch anschließend abgepult und 2 x eingeweckt. Aus dem Fleisch werde ich sicher statt Frikassee öfter mal das Hühnercurry machen -)