Die Hühner sind eingezogen

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Endlich, endlich ist der Luxus-Hühnerstall fertig und endlich, endlich konnten unsere Hühner einziehen! Freude herrscht.
Wäre es nur nach mir gegangen, hätten wir schon vor mindestens 3 Jahren Hühner gehabt. In jeden Fall vor den Enten und Gänsen, auch vor den Kaninchen. Mein Mann aber hatte sich irgendwie auf Enten eingeschossen und da der wesentliche Teil der Arbeit (seit nunmehr zweieinhalb Jahren) an den Gehegen und Stallungen von ihm abhängt, haben wir zwar schon länger Enten und Gänse, aber eben erst seit gestern Hühner.

Es sind Vorwerk-Hühner, eine ältere Zwiehuhnrasse, die in Hamburg gezüchtet wurde und somit sogar fast regional ist. Auf alte Rassehühner hatten wir uns ohnehin verständigt, auch eine Zweinutzungsrasse sollte es sein, nur welche Rasse blieb offen. Es war wieder mein Mann, der mir die Entscheidung abgenommen hat, indem er einem Bekannten von seinem Wunsch erzählte, diese Hühner zu halten und ebendieser einige Zeit später verlauten liess, dass er sich Bruteier beschafft hätte und plant, einen Vorwerk-Zuchtstamm zu etablieren.

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Von besagter erster Kunstbrut nun wollten wir 1,5 Küken übernehmen und später im Jahr den Hahn tauschen. Durch Umstände, die sich anscheinend nicht vermeiden lassen, wenn man mit einem beharrlichen Jäger verheiratet ist begab es sich nun, dass seit dem 1. Mai jeder zweite Abend der Pirsch und viele der anderen Abende dem Erschöpfungsschlaf gewidmet wurden. Die Arbeiten am Hühnerstall zogen sich in die Länge. Ausserdem wird naturgemäß jedes Bauwerk ausgeklügelter und am Ende hatten wir sehr viel Geld weniger und einen Hühnerstall, von dem die Betrachter beim ersten Anblick annahmen, dass er ‚Gästedomizil‘, ‚Meditationshütte‘ oder ausgelagertes Schlafzimmer für Schnarcher werden soll. Vielleicht ist das übertrieben, Tatsache ist, dass man diesen Hühnerstall bewohnen könnte. Würde man den Zwischenraum zwischen den Wänden dämmen, sogar behaglich.

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In jedem Fall mussten wir den lieben Bekannten immer wieder vertrösten, die Hühner wuchsen also bei ihm heran, an der Besetzung änderte sich durch Fuchs- und/oder Marderbesuch gelegentlich etwas und nun haben wir eben 8,2 Vorwerk. Wie sich selbst der Laie denken kann, kann das so nicht bleiben wenn die Herren einmal geschlechtsreif und kampfbereit sind. Um 3 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, werden die Hähne zeitnah geschlachtet, legereife Hennen einer anderen Rasse zugekauft um die Zeit zu überbrücken, bis die Vorwerk-Damen legen und im November dann soll ein blutsfremder Vorwerkhahn einziehen und den Harem übernehmen. Soweit der Plan.

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4 Gedanken zu „Die Hühner sind eingezogen

  1. Landidylle Autor

    Erst einmal ist der Stall raubzeugsicher, nachts kann schon mal nichts passieren. Das wurde vom Marder direkt in der ersten Nacht getestet, sein Kot lag rings um den Stall!
    Dann gibt es auf dem Grundstück Lebendfallen mit Zwangspässen, da geht mit Glück auch mal der ein oder andere rein. Und schliesslich: wenn der Fuchs dann doch tagsüber kommen sollte … ist das wohl Schicksal.
    Bislang hatten wir tagsüber noch keine Verluste (bei den Enten). Die Hühner haben zwar eine ganz dichte (sichere) Voliere, aber die soll nicht permanent benutzt werden sondern nur bei Stallpflicht oder als Mutter-Kind-Einheit. Ansonsten sollen die Hühner hinter einem zwar relativ hohen aber breitmaschigen Zaun laufen.

    Aber das wird bestimmt gut! Endlich, endlich eigene Eier und – nicht zu vergessen – Rosmarinhuhn, Hühnerfrikassee, Brathähnchen mit Paprika … 😀

    Edit to add: Deckung vor Luftangriffen finden die Hühner unter dem Stall, wo sie einen trockenen Huderplatz haben und irgendwann auch mal mehr unter den Bäumen. Rings um das Hühnergehege haben wir eine Streuobstwiese angepflanzt und immerhin ein Baum steht auch im Auslauf.

    Antwort
    1. Doris

      Meine Großeltern hielten ein paar Hühner , die Küken wurden gekauft und großgezogen .Die Hühner habe ich mir als kleines Kind auch immer gerne angesehen . Wenn ich hier diese Luxusherberge sehe , davon waren meine Großeltern weit entfernt . Ist alles lange her , so 50 -60 Jahre .

      Antwort
      1. Landidylle Autor

        Ich habe neulich gerade mit einer Bekannten sinniert über Behausungen und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ihre Eltern und meine Großeltern zum Teil (nach dem Krieg) in schlechteren Häusern gewohnt haben als unsere Hühner heute. Tja.

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