Kann sich jemand vorstellen, dass ich 9 Monate auf diesen Moment gewartet habe?
Tjaja, Geduld bringt Rosen, Babies oder eben leckere kleine Paprikas zum Füllen. Aber von vorne: als ich im Dezember letzten Jahres begann, die Sorten für den Anbau in der nächsten Saison auszuwählen, fiel mir bei Dreschflegel diese „Bunte Mischung früher kleinfrüchtiger Paprikasorten“ auf. „Die zahlreichen aromatischen, jeweils roten, gelben, oder schokoladenbraunen Früchte eignen sich z.B. ideal zum Befüllen mit Frischkäse“ und, besonders wichtig: „Besondere Freilandeignung“
Im Januar bestellte ich also, im Februar zog ich die Pflanzen in einem Zimmergewächshaus auf einer Wärmematte vor, spät im Mai wurden die Pflanzen zusammen mit anderen Paprika- und Chilisorten in ein warmes Hochbeet gesetzt. Jede Menge Kuhdung wärmte und ernährte von unten, die Sonne konnte das Hochbeet den ganzen Tag lang ungestört umkreisen … und trotzdem war das Klima in diesem Jahr nicht dazu angetan, besonders viele Paprikas ausreifen zu lassen. Kiloweise grüne Kirschpaprika haben wir eingefroren, um sie zu einem späteren Zeitpunkt mit Bulgur, Hack oder Couscous zu füllen und zu braten.
Leider konnte ich also nur eine Schüssel voll bunter Zwerge ernten. Ich verzichte darauf die grünen Zwerge mit Käsecrème zu füllen weil ich mir nicht vorstellen kann, dass der Geschmack harmoniert.
Zum Rezept. Exakte Mengenangaben kann ich leider nicht machen weil die (ausgesprochen delikate) Käsecrème im ersten Anlauf zu flüssig zum Füllen geworden ist und ich weiteren harten Feta untermischen musste. Macht an sich nichts – denn die Crème ist wirklich so lecker, dass man gleich eine grössere Portion herstellen und diese mit Fladenbrot reichen kann.
Das habe ich benutzt, man braucht für eine mittlere Schale Kirschpaprikas etwa 1/4 der Masse.
- 30-40 Kirschpaprika (Peppersweet)
- 100g Feta
- 200g Buko Frischkäse mit Ziegenkäse
- 1/3 bis 1/2 Mango, sehr gut ausdrücken, die Crème wird sehr leicht zu flüssig!
- 2 gute Prisen Curry
- etwas Honig
- Rapsöl zum Auffüllen der Gläser
Die Kirschpaprikas waschen und den Deckel abschneiden. Zum Entfernen der Häute und der Kerne (Saatgut!) eignet sich ein kleiner Mocca-Löffel besonders gut habe ich festgestellt. Die Zwergpaprikas werden also geputzt und dann auf kleinster Stufe 5-10 Minuten in Rapsöl weich gegart. (Ich habe mich an diesen Angaben orientiert) Sie sollen und dürfen keine Blasen werfen, sich bräunen oder sonstiges. Ich habe sie ständig in Bewegung gehalten, viel Öl verwendet und die Flamme sehr, sehr klein gehalten. Vorsichtshalber habe ich sie bei aufgelegtem Deckel in der Pfanne nachgaren lassen.
Egal wie lange euer Equipment braucht um die Paprikas weich zu garen, danach müssen die abkühlen. Währenddessen kann man die Crème zubereiten. Ich habe die Zutaten einfach mit dem Zauberstab gemixt und zwischendurch immer wieder die Nuancen penibel abgeschmeckt. Irgendwann und irgendwo hatte ich einmal Kirschpaprika-Antipasti mit einer fruchtigen Käsefüllung gegessen und war sehr angetan.
Meine Käsecrème ist zwar exakt so geworden, wie ich sie mir vorgestellt habe, bedauerlicherweise haben die Kirschpaprikas nichts davon weil die Crème zu weich war, um beim Einlegen stabil in der Frucht zu bleiben. Und auf Peppersweets, aus denen im Glas die Füllung läuft, kann ich verzichten. Also blieb mir nicht viel übrig, ausser mehr trockenen Feta unter die Masse zu mischen.
Die fertige Crème wird in die erkalteten Kirschpaprikas gefüllt, diese vorsichtig in zuvor kochend heiß ausgespülte Gläser gesetzt und mit Rapsöl aufgefüllt. Die Angaben zur Haltbarkeit variieren zwischen 1 und 2 Wochen. Es ist sehr schade, dass man diese ausgesprochen leckere Antipasta nicht auf Vorrat herstellen kann, aber sollten wir die Gläser nicht schon bald leergemacht haben, werde ich von der Haltbarkeit hier berichten.
BERICHT: Die Haltbarkeit war ernüchternd, der gute Stoff hat nach wenigen Tagen angefangen zu gären und wir haben uns geschworen, in Zukunft unseren Appetit nicht mehr zu zügeln sondern lieber alles direkt aufzuessen, anstatt es schlecht werden zu lassen.
Das sieht ja unfassbar gut aus, liebe Oli!
Ich mag diesen fertigen Ananas-Frischkäse so gern, der die Nüsse am Rand drauf hat. Vielleicht könnte man als Extra-Kick vor dem Servieren noch ein paar Nüsse anrösten und über die Paprika streuen.
Mah, ich hätte die jetzt gern. Ich LIEBE solche süßlichen Antipasti-Dinger!! ❤
Leider hab ich heuer keine Mini-Paprika. Aber nur dieses Rezept allein wäre Grund genug, auch mal welche anzubauen…
Vielleicht probier ich es heuer mal aus, deine Creme in warme, gefüllte Paprika zu geben.
Danke für die super Anregung!
Liebe Grüße
Katharina
Ich verspreche Dir, dass das eines der besten Rezepte hier auf dem blog ist. Und somit eines der am meisten unterschätzten. Aber ich höre schon raus, dass Du meinen Geschmack teilen würdest, die Mini-Paprika selber anzubauen ist eigentlich ein Muss wenn man auf gefüllte, kleine Schweinereien steht – und die bunten eh. Die Sorte ist sehr dankbar und ich habe sie dieses Jahr auch wieder mit dabei.
Solltest Du die Creme probieren, sag mir unbedingt, wie sie Dir gefiel!
Liebe Grüße, Oli
Mach ich! 🙂
Darauf freu ich mich schon SEHR!
Herzlich
K.