Wie bereits berichtet säuft hier alles ab. Erst hatten wir ausreichend Sommermonsun um Reisanbauen zu können und nun einen dermassen verregneten, warmen Winter, dass fast sämtliche Koppeln und Äcker unter Wasser stehen. Wie ich höre konnten einige Bauern ihren Mais nicht vollständig abernten und die Vermutung liegt nahe, dass einige Güllereservoire auch langsam an ihre Belastungsgrenze stossen weil viele Nutzflächen schlicht nicht befahrbar sind.
Nun, hier bei uns im Selbstversorgergarten hat sich die Lage immer noch nicht entspannt. Der Pfad runter zum Teich und damit zu den Ställen von den Gänsen und den Enten ist mittlerweile eine breite, schlammige Schlitterbahn und man versinkt zwangsläufig bis über die Knöchel im Matsch.
Auch das Kaninchengehege bestand nur noch aus Schlamm, die armen Tiere hatten nur noch die Wahl im Stall zu bleiben (wie öde), sich im selbst gegrabenen Keller zu verziehen (wahrscheinlich wohnen da schon Fische) oder sich draussen im Freilauf nasse Füsse zu holen.
Ich habe also die oberste Schlammschicht samt Köttel abgetragen und zentimeterdick Stroh eingestreut um die Lage etwas zu entspannen.
Ich spiele bereits mit dem Gedanken, tagsüber einen kompletten Freilauf zu versuchen.
Der Weg zum Hühnerhaus war mittlerweile auch lebensgefährlich rutschig geworden. Der Schlick stand knöcheltief unter Wasser und man glitt eher zum Gehege, als das man lief.
Glücklicherweise hatte eine schöne und schlaue Prinzessin vor einigen Jahren einen Posten rote Sandsteinplatten ersteigert und ein überaus hilfsbereiter Ehegatte samt einem seiner Bruder fuhren zusammen mit ihr in die große Stadt, um die Platten aufzunehmen. Ja, sie waren nämlich noch verlegt und bildeten eine schicke Terrasse. Mehrere schwerst beladene Fahrzeuge und Fahrten später haben wir die Platten hier auf Paletten gestapelt und von einem Bekannten unten in den Garten fahren lassen. Sobald alle etwa 573 wichtigeren Baustellen abgeschlossen wären, wollten wir die Platten zu einem Weg zum See verlegen. Soweit die Theorie und soweit der Exkurs in die Vergangenheit. Gegenwärtig brauchte ich die Platten dringender am Hühnergehege. Selbst ist die Frau und so habe ich schon einmal angefangen, wenigstens in die übelsten Schlammgruben schwere Sandsteinplatten plumpsen zu lassen. Leider, leider verfüge ich zwar über theoretisches Wissen in Natursteinverlegung (keine Kreuzfugen! Unterfüttern! Nivellieren!), bin aber offenbar nicht in der Lage alleine den Untergrund vorzubereiten und diese mordsschweren Dinger so zu verlegen, dass es hinterher ansehnlich aussieht. Schade. Wirklich schade um die gute Idee und die schönen Platten. Wahrscheinlich müssen wir alle Platten nochmals aufnehmen und es richtig machen.
Merke: die Verlegung von Polygonalplatten ist eine Kunst und man kann Gala-Bauer und Fliesenleger nicht hoch genug ehren, die in der Lage sind, dieses Puzzle mit möglichst kleinen Fugen und wenig Stolperfallen zu lösen. Vielleicht treffe ich ja mal einen Profi. *hust*
Der Bericht ist ja nicht zum Freuen, deshalb kann ich nicht auf „Gefällt mir“ tippen. Aber ich wünsche euch, dass ihr einen Profi findet und: Guten Rutsch ins neue Jahr!
liebe Grüße
Christian
Vielen Dank Christian für dein Mitgefühl und entschuldige bitte meine späte Antwort. Ich war 8 Tage t-offline sozusagen. 🙂