
Mjaaa, da fehlt eine halbe Fliese. Unzuverlässige Handwerker immer …
Wie beim Gartenrundgang berichtet, tragen einige Apfelbäume hier mehr als sie tragen können, ohne zu brechen. Ich hatte gemutmasst, ob ich versuche, Apfelpektin-Fond als Geliermittel aus den unreifen Äpfeln zu kochen und das habe ich nun getan. Ich habe mithilfe dieses Fonds zwar noch keine Marmelade/Konfitüre mit pektinarmen Früchten zubereitet, wollte von dem Rezept aber vorab trotzdem schon einmal berichten, weil es dieses Jahr nicht unüblich ist, dass die Bäume so schwer tragen und sicher einige von euch das Rezept gebrauchen können, weil auch sie unreife Äpfel geerntet haben.
Das Rezept stammt aus dem heißgeliebten Buch ‚Gartenfrische Vorräte durchs ganze Jahr‘ (Ich finde den Titel immer noch furchtbar) und ich habe lediglich die Mengen angepasst.
Dies geernteten Kilo Äpfel teilt ihr durch 1,8 und so habt ihr die Liter Wasser, mit denen ihr die Äpfel kochen müsst.
Ich hatte also zum Testzwecke 1,6 Kg Äpfel und 0,85l Wasser. Mehr braucht man nicht. Nur etwas Zeit und ein Mulltuch. Das ergab etwa 200ml Apfelpektin-Fond.
Die Äpfel werden gewaschen, verlesen und vom Stiel befreit, dann mitsamt Schalen, Kernen und Kerngehäusen grob gehackt oder geschnitten und mit dem Wasser aufgesetzt. 20-30 Minuten köcheln lassen, bis die Äpfel weich sind und dann die Masse für 24 Stunden durch ein Safttuch laufen lassen. Ich habe einen Seiher mit einer Mullwindel ausgeschlagen und mit einer Fliegenhaube abgedeckt. Nach 24 Stunden hatte ich eine Saftausbeute von etwa 400ml.
Die abgetropfte Flüssigkeit wird auf großer Flamme um die Hälfte eingekocht, dabei bilden sich schon relativ feste Schlieren. An sich soll man nun eine Pektinprobe machen, die geht so:
1 TL Saft mit 2 EL Brennspiritus solange verrühren, bis sich ein Klumpen bildet. Ist der Klumpen groß, deutet das auf einen hohen Pektingehalt hin, bilden sich mehrere kleine Klumpen, ist der Pektingehalt niedrig und man kann den Saft weiter einkochen. Die Testflüssigkeit wird natürlich entsorgt.
Ohne Brennspiritus keine Pektinprobe, aber der eingedickte Saft im Topf war schon so zäh, dass es mir als Beweis langte und um die Hälfte eingekocht hatte ich ihn auch und das ganz klassisch mit einem Pegelmesser in Form eines Kochlöffelstiels gemessen.
Den Apfelpektin-Fond kann man nun in kleinen Portionen einfrieren oder für 5 Minuten einkochen. Ich habe ihn eingekocht und dabei ist er rosa und flüssig geworden. Die Verfärbung ins rosane kenne ich eher von Birnen, die zum Einkochen nicht geeignet und/oder zu reif/süss sind. Das Malheur ist, dass der Fond auch nach dem Abkühlen und auch nach einer Standzeit von weiteren 24 Stunden nicht wieder so schön dickflüssig geworden ist, wie er beim Abfüllen war.
Meine derzeitige Empfehlung wäre also, die Pektinprobe zu machen oder den Fond einzufrieren.
Ich berichte in jedem Fall, ob der Fond funktioniert und Marmelade mit pektinarmen Früchten ohne weitere Hilfsmittel eindickt.
Ich bin gespannt wie der Versuch weitergeht. Apfelpektin kann man kaufen, aber ich trau mich nicht .
Ich habe eigentlich immer Apfelpektinpulver im Haus für die Marmeladen, die von alleine nicht gelieren und wo ich keine Äpfel reinreiben will. Oder wenn es grad keine Äpfel gibt. Aber es wäre schon schöner auf selbst gemachtes zurückzugreifen.
Ich denke, ich werde den Fond mit Brombeeren testen, das ist dann gleich der Härtetest – wobei Brombeeren auch gemischt mit Äpfeln gut schmecken. Na, mal sehen. 🙂
Ich hatte vor zwei Jahren einmal einen Versuch mit selbstgemachtem Pektin gestartet, aber leider nicht weiterverfolgt. Ich hatte die ganz grünen Äpfel genommen (je unreifer, umso höher der Pektingehalt), und die kleinen grünen Äpfel ebenso wie Du entsaftet, was aufgrund der Unreife keine große Ausbeute ergab. Auch den Test hatte ich gemacht (kein Brennspiritus aber etwas Ähnliches…),… Da ich den Saft nicht eingekocht hatte, ist er mir „gegammelt“ bzw. gegärt, bevor ich ihn einsetzen konnte, sodass ich nun gespannt bin auf Deine Erfahrungen. Liebe Grüße, Birthe
Bei kleinen Mengen kochen manche in der Mikrowelle ein.
Ich nehme bei kleinen Mengen meinen Suppentopf, lege ein Topfuntersetzer der zufällig reinpasst und ein Metalgitter ist ,hinein . Die Gläser hineinstellen und mit Wasser auffüllen. Wenns kocht, dann ist die Temperatur erreicht.
Bei heiklen Lebensmitteln nehme ich allerdings immer Thermostat.
Eigene Apfelbäume habe ich nicht und einfach die unreifen Äpfel aus dem Park pflücken mache ich nicht. Sonst würde ich das mit dem eigenem Pektin ausprobieren. Muß man die Rezepte sehr anpassen ? Ich mein, die Umstellung fällt schwer wenn man Jahrzehnte mit Gelierzucker hantiert hat.
Ich habe noch nie mit Apfelpektin gekocht und wäre auch daran interessiert, WIE man ihn verwendet… ;-). Ich wollte es, wie gesagt, ausprobieren, aber dazu kam es dann nicht. Gekauftes Pektin habe ich noch nicht verwendet. LG Birthe
Bisher habe ich immer Apfelgelee aus den unreifen Äpfeln gekocht. Ich überlege gerade, ob sich dieses Gelee nun wohl eignet, um damit andere Obstkonfitüre mit weniger Zucker zu binden. Das Prinzip des Apfelgelees ist ja ähnlich deiner Beschreibung zur Herstellung des Pektinfonds.
Stimmt, Apfelgelee müsste an sich funktionieren wenn es – wie bei dir – aus pektinreichen, unreifen Früchten ist. Falls du mal experimentieren solltest, wäre ich an den Ergebnissen interessiert!
Sonnige Grüße (jaja!) von Oli
wie witzig – ich sitze gerade vor meinem heißgeliebten Buch „gartenfrische Vorräte durchs ganze Jahr“ und lese mir das Apfel-pektin Fond Rezept durch…. will im Internet schauen, ob schon jemand mit Pektin Marmelade gekocht hat …. und stoße als erstes auf diese Seite hier!
— die dann anfängt mit der Erwähnung desselbigen Buches…. Hier bin ich richtig!
Frage: wie wird denn nun die Marmelade …. und in welchem Verhältnis kann man Zucker weg lassen und durch Pektin Fond ersetzen?
LG
die L. Landlust
Hallo Landlust und willkommen hier 🙂
Ich hatte leider den Apfelpektinfond in der Speisekammer untergebuddelt und nicht griffbereit, als ich ihn brauchte.
Mit (gekauftem) Pektin-Granulat habe ich oft gearbeitet aber immer wieder Probleme bei der Dosierung, ich bin also selbst noch gespannt, wie es mit dem selbst gemachten funktioniert. Sobald ich es getestet habe, reiche ich meine Erfahrung nach!
LG Oli