Einmal pro Woche fahre ich zum Bauern und kaufe frische Milch vom Tank sowie Dinge, die wir nicht selber haben. Wurst und Speck zum Beispiel. Letzten Freitag nahm ich also frische Rindsbratwurst mit und erwartete an sich, dass einer der Pfingsttage warm und trocken genug sein würde, um grillen und ein Lagerfeuer machen zu können. Pfingstmontag am Abend nach einem arbeitsreichen Tag wurde mir dann klar, dass das lange Wochenende nun zu Ende ist und das Wetter lange nicht stabil genug gewesen zum Grillen. Also, was kochen?
Rinderwurst im Haus, Spinat im Beet, große Muschelnudeln seit Monaten in der Speisekammer, Knoblauch ohnehin immer in rauen Mengen da – plötzlich und spontan stand mein Plan und meine Kreation ist irrsinnig lecker! Versprochen.
Also schnappte ich mir den Nachwuchs, flitzte in den Garten und erntete schnell einen Korb voll stattlichem Spinat und ein wenig Salat. Baby leafs sind das nicht mehr, aber Gemüse zum satt werden, genau richtig für uns. Noch dazu abends frisch geerntet – da ziehe ich diese amtlichen Blätter trotzdem jedem gekauften jüngeren Spinat vor, selbst bei bedecktem Himmel sollte dieser noch ein wenig Nitrat abgebaut haben. Vermutlich. Hoffentlich.
Zutaten für die überbackenen Conchiglioni:
- 250g Conchiglioni
- einen Korb voll Spinat
- 1 Knolle Knoblauch
- 5 Rindsbratwürste
- 3 EL Butter
- 4 EL Mehl
- 1l Milch
- etwas frisch geriebenen Muskat
- etwas Pecorino oder Parmesan
- Olivenöl
Die Menge reicht je nach Vor- und Nachspeisenangebot sowie Umsatz und Gewohnheit der Esser für 2-8 Personen. Wir hatten 2 Stangen gebackenen grünen Spargel pro Person als Küchengruß, einen gebratenen Chicorée auf Feta, Baguette, einen grünen Salat mit Joghurt-Dressing, sind normalerweise Vielfraße und es hätte leicht für mindestens 6 gereicht.
Eine Kasserolle mit Olivenöl fetten und die Zehen der Knoblauchknolle gleichmässig auf dem Öl verteilen. Spinat blanchieren, abtropfen und klein schneiden. Auf den Knoblauchzehen verteilen.
Conchiglioni etwa 3 Minuten in kochendes Wasser geben, dann mit dem Schaumlöffel herausnehmen und abtropfen lassen.
Die Rindsbratwürste vom Saitling befreien oder das Brät herausdrücken (je nach Konsistenz und Stärke) und mit einer Gabel zerdrücken. Das Wurstbrät gleichmässig auf die Muschelnudeln verteilen und füllen. Die gefüllten Nudeln auf das Spinatbett setzen.
Butter in einem weiten Topf erhitzen, Mehl darin schwitzen lassen und mit Milch ablöschen. Gegebenenfalls mit Salz abschmecken und viel frisch geriebene Muskatnuss an die Béchamelsauce geben. Etwas abkühlen und damit eindicken lassen und dann gleichmässig über die gefüllten Nudeln verteilen. Pecorino oder Parmesan auf der Béchamelsauce verteilen.
Backofen auf 180°C vorheizen und die Kasserolle für etwa 45 Minuten bei Ober- und Unterhitze offen hineinstellen. Bevor sich der Käse bräunt ist das Gericht fertig. Für jeden Teller eine der nun cremig-süssen Knoblauchzehen herausfischen – sie sind phantastisch.
Wer Angst vor Knoblauchatem hat, lässt sie liegen, der Spinat hat Knoblaucharoma angenommen aber riechen wird man davon wohl nicht.
Sehr, sehr lecker.:)
mmmhhhhh das sieht toll aus!
Danke, und es war noch besser als es aussah. Ich war etwas traurig, dass das Foto dem Geschmack nicht gerecht wird.
Mmh, schaut voll gut aus – jetzt hab ich Hunger^^
Freut mich, dass ich Dir Appetit machen konnte! 🙂
Gute Improvisation. Muss ich mir merken! Der Muschelnudeltrick ist genial! Diese Woche kann ich es nicht umsetzten bin sehr lädiert. 😯
Oh je, gute Besserung. Ich habe hier auch eine kranke Maus zu Haus und guck nur schnell rein. Und die Muschelnudeln sind knorke, ich überlege bereits, wie ich die selber herstellen könnte .. 😀
Danke für die Besserungswünsche. Selbige auch für die kleine Maus. 💜 Bin gespannt auf dein Muschelexperiment.
Viel Arbeit, Oli, speziell die Muscheln zu füllen. Aber es klingt nach einem Festmahl!
Und dann alles andere noch dazu wurdet ihr reichlich für das schlechte Wetter entschädigt 🙂
LG Alex
Da hast Du recht! Sowohl als auch. 🙂
Trotzdem bin ich froh, dass es nun wieder warm ist hier, im Sommer koche ich zwar komplett anders und eigentlich unaufwändiger, aber wenn das besser nicht schön bleibt, gibt’s auch nix zu ernten. 🙂
LG Oli