Der Vollständigkeit halber ein schneller und noch wenig ansehnlicher Gartenrundgang aus dem März, der ja nun auch schon wieder einige Wochen zurückliegt. Die Natur entwickelt sich gerade rasant und da wäre es ja ärgerlich, wenn der Beginn des sich wieder regenden Lebens nicht dokumentiert würde.
Zunächst einmal 3 Arten, die den Winter im Beet verbracht haben und denen es dort leidlich gut ging. Die Wurzelpetersilie ist offiziell so gar nicht wirklich frostfest und hat hier von trockenen Barfrösten bis hin zu Dauer-Schneeregen alles überstanden. Chapeau!
Die Herbstrüben sollen normalerweise vor dem Winter abgeerntet und eingelagert werden. Diese standen über Winter auf dem Beet und hatten eine Decke aus Buchenlaub zum Schutz. Ich habe es mit meinem Experimentierwahn natürlich auf die Spitze getrieben und sie stehen lassen, bis das Beet für die Frühlingsaussaat geräumt wurde. Zu dem Zeitpunkt waren die Rüben dann nicht mehr gut, sondern bereits wattig geworden. In Wasser gestellt oder in Erde gepflanzt, kehrt das Leben zurück und sie machen sich daran, zu blühen. Das Ergebnis dieses Versuches kann man also im Hinterkopf behalten: die lagerfähigsten und frostfestesten Rüben können unter gewissen Bedingungen draussen bleiben und mit Vermehrung belohnt werden.
Bei der Ernte der Schwarzwurzeln habe ich wohl einzelne Wurzeln übersehen, diese treiben brav durch, sind sogar noch leckerer als zu Beginn des Winters und können nun auch folgerichtigerweise zur Vermehrung herangezogen werden.
Der im Spätwinter/Frühjahr gesteckte Knoblauch hat einen Wachstumsvorsprung gegenüber dem im Herbst gesteckten. Ausfälle gibt es bei beiden nicht und ich finde sie sehen jeweils sehr vital und gesund aus. Der im Frühjahr gesteckte und im Gewächshaus gezogene vielleicht minimal gepusht, aber nicht unangenehm auffällig. Doch die Toten werden am Ende der Schlacht gezählt. Welcher letztlich besser durch die Saison kommt, die bessere Ernte bringt und lagerfähiger ist, bleibt abzuwarten. Ein Vorteil des im Winter gesteckten ist auf jeden Fall jetzt schon klar: Die Zehen können zu einem Zeitpunkt gesteckt werden, an dem weit weniger Arbeit anfällt als im Frühjahr.
Mein ‚German Hardy‘ wohnt seit einigen Jahren im Dauerbeet und wurde nun endlich einmal von mir ausgegraben, geteilt und wieder eingepflanzt. Dieser Knoblauch ist sehr winterhart und lässt sich sowohl über Brutzwiebeln als auch über die unterirdischen Zehen vermehren. Obwohl er jedes Jahr geblüht und demnach Brutzwiebelchen gebildet hat, habe ich diese nie geerntet und auf fruchtbaren Boden gefallen sind sie offenbar auch nicht. Zumindest habe ich ausser den normalen Zehen keine weiteren Knoblauchpflanzen in dem Beet angetroffen.
Eine (vermutlich) andere Hard Neck-Variante habe ich aus privater Vermehrung erhalten und zusätzlich kürzlich Rocambole gekauft.
Die Informationen über Knoblauch sind widersprüchlich und deuten darauf hin, dass keiner nichts genaues nicht weiss. Ich vermute derzeit, dass alle Hard Necks gleich Rocambole gleich Rockenbolle gleich Allium sativum ssp. ophioscorodon sind. Und im Jahr nach Pflanzung der Brutzwiebelchen wahrscheinlich nochmal chinesischer Knoblauch. Ich forsche weiter …
Meine Tante hat die Überlegung in den Raum geworfen, dass Fremdkatze eine Manx sein könnte. Guter Einwurf, könnte auch die ausgeprägten O-Beine erklären. Allerdings ist sie sonst wirklich fit und unauffällig im Gangbild, kann entspannt auf 2cm starken Hochbeetkanten liegen und sich mit Heinzi kletternd jagen.
Was die Aussaaten draussen angeht bin ich einigermassen gut in der Zeit, drinnen beschränkt mittlerweile mal wieder der Platz die Möglichkeiten und neue Aussaaten gibt es im Nachrückverfahren. Was jetzt vergeilt ist, wird zum Teil direkt draussen nachgesät und bekommt eventuell ein übergestülptes Glas als Mini-Gewächshaus. Allerdings war diese Methode letztes Jahr nicht von sehr grossem Erfolg gekrönt, ich bin also noch unentschlossen.
Im Dauerbeet mit Katze hat sich der Knollenziest sehr gut ausgebreitet und treibt trotz Laubabdeckung gut wieder aus. Ich könnte wetten, dass er in direkter Konkurrenz so einiges an Unkraut verdrängt, der ‚German Hardy‘ hat die Bedrängung allerdings ebenso gut überstanden wie mein Liebstöckel. Trotzdem würde ich den Versuch im Zweifel wagen.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt sind wir forciert hinter Laub her. Einstreu für die Hühner, Winterabdeckung für die Beete, Humusaufbau im Allgemeinen und bester Laubkompost sind die nützlichen Zwecke, darüber hinaus mag ich es einfach unheimlich gerne sehen, wenn der Boden von Laub bedeckt ist. Im Herbst ist dieser Anblick so heimelig und gemütlich, da geht mir regelrecht das Herz auf.

Das neue, terrassierte Hochbeet aus Fundamentsteinen wurde im unteren Teil bereits bepflanzt. Die Wahl zwischen Karton und Drainagevlies (Pest und Cholera) als Wurzelsperre gegen Quecke ist zugunsten Pest UND Cholera ausgefallen. Funktionierende, unschädliche Ideen werden gerne entgegengenommen.
Boah… bist Du schon wieder fleißig!
Wie die Saat, so die Ernte. (Hoffentlich!)
🙂
Ich drück die Daumen für gutes Gartenwetter 😉
Danke! Gärtner haben zwar immer was zu meckern aber ich wäre wohl schon zufrieden, wenn es im Sommer mal wieder etwas wärmer und trockener wäre. Vielleicht klappt es dieses Jahr ja mal und noch vielleichter kann ich nächstes Jahr dann bereits dem Wetter trotzen und gemütlich im Folientunnel gärtnern.
So ganz ohne Wetterkapriolen wäre es ja langweilig. 😀 Und jedes Jahr wächst das eine besser als das andere. Aber solange wir das, was da wächst, gerne essen, können wir wohl zufrieden sein 😉