Karamell-Apfelmus

karamell-apfelmus
Dieses Rezept veröffentliche ich auf speziellen Wunsch, es wurde auf einem Foto meiner Speisekammer erspäht und weckte berechtigterweise Interesse.
Ich habe das Rezept von einer lieben Bekannten bekommen und gehe davon aus, dass sie nichts gegen die Weitergabe hat, sie ist eine Selbstversorgerin und Kräuterfrau, die großes Interesse daran hat, den Menschen einen vernünftigen Zugang zu ihrer Nahrung, vor allem auch der in ihrer direkten Nachbarschaft zu geben und dafür aktiv wird.
Abgesehen davon ist das Rezept sehr einfach, so einfach, dass ich mich mal wieder frage, warum ich nicht noch öfter selber schalte und aus den gleichen Zutaten wie immer ‚mehr‘ mache. Ein gutes Beispiel dafür, wie gut und wichtig Vernetzung ist, im Kleinen wie im großen, auch wenn es ’nur‘ um Apfelmus-Rezepte geht.

aepfel

 

Ich habe die Vergehensweise ein kleines bisschen abgewandelt und es so gemacht:
Äpfel schälen und putzen, in Zitronenwasser legen, damit sie nicht oxidieren. Pro 2 Kg Äpfel (original 1Kg) 100g Zucker in einem Topf karamellisieren lassen und dann etwas von dem Zitronenwasser zugeben. Rühren! Mit einem Schneebesen ordentlich rühren!

Ich bin Mutter eines Kindes, das beim leisesten Geräusch aufwacht und habe das Mus während des kindlichen Mittagsschlafes zubereitet, daher habe ich extrem sanft und leise gerührt und hatte prompt einen kapitalen klumpen Karamell. Dieser hat sich glücklicherweise später noch aufgelöst, aber man kann das ja im Ansatz vermeiden.

Dann habe ich die Apfelstücken zugegeben, noch etwas von dem Zitronenwasser und die Äpfel weich gekocht. Noch heiß wurde der Brei püriert, man kann ihn aber ebenso gut durch ein Sieb streichen. Das Mus wird entweder nochmal aufgekocht und in sterilisierte Gläser mit Schraubverschluss gefüllt und sofort verschlossen, oder eingeweckt. Ich habe einen Test mit sehr kurzen Einweckzeiten gemacht, ein Experiment, da ich in einem älteren Kochbuch gerade gelesen habe, dass die Autorin (eine Köchin) die Gläser weder peinlich genau auskocht, noch die relativ langen Kochzeiten einhält. Das in Weckgläser gefüllte Mus wurde bei mir dieses Mal also nur 10 Minuten gekocht, die werde berichten, ob dieses Experiment glückt – sofern das Mus sich solange hält, denn es schmeckt wirklich hervorragend und seit wir von den eigenen Hühnern Eier haben, gibt es doch öfter mal Pfannkuchen.

In einem Kommentar hat kraut_ruebe darauf hingewiesen, dass Karamell-Birnenmus auch sehr gut schmecken soll. Da unsere 100-jährigen Birnbäume laut planmässiger Alternanz dieses Jahr wieder gut tragen sollten, komme ich vielleicht in den Genuss, es zu testen. (Allerdings habe ich sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht, Dinge zu berufen …)

apfelmus

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24 Gedanken zu „Karamell-Apfelmus

  1. Wili

    Das hat auch eine chöne Farbe bekommen und ih dachte mir spontan, dass so ein Apfelmus mit Karamellsplittern auch ein leckereres Dessert sein kann 😉

    Antwort
      1. Wili

        ich liebe ja Himmel und Ääd, also Apfelmus, Kartoffelbrei, geröstete Zwiebeln, Leber- und Blutwurst. meinst du, das passt dazu?

      2. Landidylle Autor

        Weil mein Mann die nicht mag. Und wenn ich sehe, wie er das Gesicht verzieht, vergeht mir auch der Appetit. (Und wenn er das liest, wird er böse 😉 )

      3. Wili

        😅
        Dann streichen wir das schnell weg.
        Himmel un Ääd geht bestimmt auch anders. Vielleicht mit ohne Wurst, mit krossem Speck…. ich probiere es nächstes mal mit karamellisiertem Apfelmus mmmmmmm….yummiyummi.

      4. Landidylle Autor

        Leberkäse könnte auch funktionieren, wird aber auch nicht angenommen. 😀 Speck ist immer eine gute Idee, ich denke, der Plan steht!

  2. kampfdenkalorientierchen

    Es erstaunt mich dass du keine Apfelsorte als optimale erwähnst. Bei deinem Bratapfel Rezept hast du die von dir bevorzugte Sorte angegeben, die Wahl aber den KöchINNEN überlassen. Ich habe gelernt ( und es hat sich betätigt) ob für Mus oder Bratäpfel den Boskop zu nehmen. Er hat eine schöne Säure und verkocht wunderbar. Ausnahmsweise kann er mit Gravensteiner ersetzt werden. Sind diese beiden Sorten bei euch nicht gebräuchlich/erhältlich ?
    Liebe Grüsse aus Zürich, Bernhard

    Antwort
    1. Landidylle Autor

      Boskoop ist sehr geläufig, Gravensteiner an sich auch. Ich habe in diesem Fall Klaräpfel verwendet und zwar aus dem einfachen Grund, weil ich eine Kiste ‚Futteräpfel‘ aus dem Landhandel benutzt habe. Das sind immer verschiedene Sorten, je nachdem was gerade aussortiert wird. Wir hatten dieses Jahr leider keine gute, große Quelle und die Bäume auf der eigenen Streuobstwiese tragen noch nicht sehr viel.
      Liebe Grüße aus dem Nirgendwo am Nord-Ostsee-Kanal 🙂

      Antwort
      1. kampfdenkalorientierchen

        Dieses Nirgendwo kenne ich ein bischen. Ich habe in den 70er Jahren für eine Kieler Firma gearbeitet. Vorletzten Sommer haben wir alte Freunde in Schönberg und Neumünster besucht. Gleichzeitig natürlich auch euren Kanal. LG, Bernhard

      2. Landidylle Autor

        Ach guck, klein ist die Welt. Wir sitzen hier sozusagen mitten in den Hünengräbern, die Wahrscheinlich ist groß, dass Du durch unser Kaff gefahren bist.
        Ich fühle mich übrigens direkt ein wenig ertappt, dass ich keine Sortenempfehlung abgegeben habe und dass Du Dich direkt daran erinnert hast, dass ich das sonst durchaus tue. 😉
        Mein ehrgeiziger Plan ist sortenreinen Kompott zu kochen, wenn unsere Apfelbäume genug tragen. Wir haben etwa 15 verschiedene Sorten gepflanzt und wenn davon 5 für Kompott geeignet sind und mein Blog weitere 6 Jahre existiert gibt es noch viel zu testen und berichten.
        LG Oli

      3. Landidylle Autor

        Hm, glaube zu dem Karamell passt das nicht so gut, Mittwoch erscheint hier ein Rezept für Gewürz-Apfelkompott, wo (natürlich) auch Zimt drin ist. Herrlich lecker und bestimmt 3 Millionen WW-Punkte! 😀

  3. Pingback: Himmel un Ääd | Rambutan, Granatapfel & Orangenblüte

    1. Oli@Landidylle Autor

      Das freut mich. Dieses Rezept ist ein prima Beispiel dafür, wie man mit den gleichen Zutaten wie immer etwas besonderes herstellen kann finde ich. Ich habe es von Regina der Baumfrau, der Dank gebührt über Umwege ihr. 🙂
      LG Oli

      Antwort

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