Dem Herren des Hauses war es nach etwas herzhaftem. Konkret, etwas hackfleischigem. Daher haben wir das Hack vom Wildschwein aus dem Tiefkühler genommen, etwas Rinderhack zugekauft und darüber hinaus habe ich mich frei gefühlt zu experimentieren. Schwarzwurzeln hatten wir noch und Kartoffeln sowieso. Während des Kochens hatte ich die Idee, eine Zitronensauce zu machen, nicht, dass ich wüsste, wie man sowas normalerweise macht, falls es den Begriff beim Kochen überhaupt gibt. Aber sie ist sehr gelungen.
Das Hack habe ich mit geräuchertem, süßen ‚La Vera‘ Paprikapulver, etwas Meersalz und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer gewürzt und die Hackbällchen dann in Paniermehl gewälzt.
Beim ausbraten in viel Bratöl fiel mir mal wieder auf, dass ich keine Hackbällchen kann; es werden immer unförmige Fladen.
Die Schwarzwurzeln werden ganz normal unter Wasser geputzt, in Zitronenwasser verwahrt bis sie in das Kochwasser kommen (und trotzdem hatte ich penetrant klebrige, rote Hände).
Die Kartoffeln werden fein gestiftelt, abgewaschen und für etwa 8 Minuten bei 170°C frittiert. Ich habe eine festkochende Sorte genommen.
Für die Zitronensauce habe ich Butter zerlassen, etwas Mehl darin angeschwitzt, mit Gemüsebrühe abgelöscht, sanft aufkochen lassen, Zitronenzesten und Zitronensaft zugegeben und zum Schluss noch einen Schuss Sahne untergerührt.
Wir fanden sowohl die einzelnen Komponenten als auch das Gesamtergebnis geschmacklich perfekt. Keine Verbesserungen notwendig. Die Zitronensauce war eine Wucht, die Frikadellen hatten einen feinen Wildgeschmack, der von dem Raucharoma sowohl abgemildert, als auch fein begleitet wurde. Selbst gemachte Pommes kann man gerne mal haben wobei ich die Fritteuse in den Windfang auslagern werde, die Dampf- und Geruchsentwicklung finde ich wenig ansprechend und beides hat sich weit ins Haus hinein verbreitet.
Schwarzwurzeln ziehen wir mittlerweile weißem Spargel vor; auch oder gerade weil sie der ‚Spargel des kleinen Mannes‘ sind? Die cremige, homogene Konsistenz und der feine Geschmack sind irgendwie unser Fall. Dieses Jahr bauen wir einjährige Schwarzwurzeln an und hoffen auf satte Ernte zum nächsten Winter.
mmmmh…. ich habe noch nicht gefrühstückt, weil das Brot noch sooooo heiß ist 😀
Schwarzwurzeln erinnern mich an Kindheit bei der Oma, sehr ein. Ich liebte ihre Schwarzwurzeln sehr. Selbstgemachte Pommes mache ich immer mit Olivenöl. Das lernte ich so auf Thassos kennen und lieben. Und die rauchigen Wildschwein-Bällchen, die werde ich dir nachkochen. Das ist klar 🙂
Das ‚La vera‘ passt auch wirklich perfekt! Mhhh
In Oliven-Ländern wird ja wirklich alles in Olivenöl gemacht, auch die Süßspeisen, Pommes stelle ich mir lecker vor in Olivenöl. Das behalte ich mal im Hinterkopf und stelle es ins ‚Ausprobieren-Regal‘ neben deine Ente. 🙂
auf die Ente bin ich ja gespannt. Wenn sie dir auch so missglückt,muss ich wohl meine Rezeptbeschreibung überarbeiten 😉
Berufe es nicht! Ich verspreche mir viel davon 🙂
nein, so meinte ich es nicht, es ist wirklich sehr lecker, das Lieblingsessen einer meiner Töchter. Und es ist durch die Walnüsse sehr mächtig. Aber Alex Foto sah so schrecklich aus, es hat mir fast weg getan und mich verunsichert, ob ich vielleicht zu unklar beschreibe, wie es geht. Dabei ist alles ganz einfach, dachte ich.
Ja, so habe ich das auch verstanden. 🙂
Ich werde Dir auf jeden Fall berichten, ob es verständlich war oder ich was zu reklamieren hatte! Versprochen hehe
Ich bin gespannt. Und wenn sich bei dir auch Irritationen ergeben, dann schreibe ich es eben neu.
Yummy!!! Schwarzwurzel ist was feines! Meine Im Garten wollte nicht wachsen, beim Umgraben der Beete habe ich ganz kleine, Wurzeln gefunden. Ich habe sie wieder eingepflanzt, bis her wollen sie einfach nicht wachsen…
Grüne Grüße
MION
Urghs, hoffentlich haben wir da mehr Erfolg und hoffentlich legen deine im zweiten Jahr jetzt ordentlich zu.
Liebe Grüße, oli
Hoffe ich auch, viel Erfolg auch für eure Brut 😉
Schwarzwurzeln sind mein Lieblingsgemüse , bekommt man aber hier nicht oft , ich schäle unter fließendem Wasser dann bekommt man keine klebrigen Finger .. Zitronensauce ist immer gut .
Ich weiss nicht, irgendwas war an diesen Schwarzwurzeln anders. Ich habe zuerst unter fliessendem Wasser geschält und als es mir zu kalt wurde im Wasserbad. Aber dass die Hände so eklig geklebt haben hatte ich noch nie. Warum gibt es die Schwarzwurzeln bei euch so selten? Ist der Boden nicht locker genug?
Oft komme ich nicht zum Markt , es ist eine ziemliche Strecke zu laufen .Bleibt noch Edeka dort sind die sehr teuer und oft wie Gummi .
In frostigen Wintern mit Schnee kann nicht geerntet werden .
Meine Oma hatte jedes Jahr Schwarzwurzeln im Garten . Wie meine Oma die Wurzeln zubereitet hat habe ich nie mitbekommen .Leider .
Das erste Mal als ich die Wurzeln selbst zubereitet habe , habe ich beim schälen die halbe Küche eingesaut . Alles hat geklebt und man bekommt den Schmier so schlecht weg .
Tolles gericht
Danke