Vollwertiger Schokoladenkuchen

Vollwertiger Schokoladenkuchen

… der beim Weihnachtsbüffett übrig bleibt.

Diesen vollwertigen und voll leckeren Schokoladenkuchen habe ich in der letzten Zeit recht häufig gemacht, ein wenig mit den Zutaten gespielt und er hat mich überzeugt.
Obwohl backen nicht mein allererstes Steckenpferd ist und ich ohne Rezeptzettel daneben versage, bin ich zuversichtlich, dass dies der Kuchen werden könnte, den ich irgendwann aus dem Ärmel schüttle – so wie meine Mutter früher ihren Marmorkuchen frei nach Schnauze zusammengerührt hat, der immer gut war.

Dieser Schokoladenkuchen ist nicht so süß, dezent schokoladig, er geht sehr einfach und schnell und bleibt über 4 Tage saftig. Länger hat er bislang noch nicht gehalten.
Indem man den Nussanteil erhöht und den Mehlanteil reduziert, kann man noch Kohlenhydrate und wertige Zutaten variieren.
Ich habe diesen Kuchen mittlerweile mit Honigkuchengewürz, mit Lebkuchengewürz, mit Kaffee-Schokolade und mit Zartbitterschokolade gebacken, mit einem hohen Anteil geriebener Mandeln und mit gehackten Mandeln – der Kuchen ist wandlungsfähig, verzeiht viel und ist dabei 100% idiotensicher.

Zutaten für eine Gugelhupf-Form/Napfkuchenform/Kranzform Schokoladenkuchen:

  • 100g Zartbitterschokolade
  • 300g Dinkelvollkornmehl
  • 100g geriebene Mandeln
  • 100g gehackte Mandeln
  • 250g weiche Butter
  • 150g Rohrohrzucker
  • etwa 250ml Milch
  • 4 Eier
  • 10g Weinstein-Backpulver
  • 1TL Lebkuchengewürz
  • abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone
  • 1/2TL Salz
  • Fett für die Form

Schokolade reiben und mit geriebenen Mandeln, gehackten Mandeln, Mehl und Backpulver vermischen.

Butter, Zucker, Zitronenschale, Salz und Lebkuchengewürz schaumig rühren und nach und nach die Eier zugeben und gut verrühren.
Stück für Stück die gemischten trockenen Zutaten unterrühren und zwischendurch immer soviel Milch zugeben, dass sich alles gut verbinden kann. Die Konsistenz soll am Ende cremig sein und der Teig darf sich zäh in die Form kippen lassen.

Die Form gut fetten – ich nehme dazu mittlerweile Bratöl und einen Silikonpinsel – den Teig einfüllen und die Kuchenform auf die unterste Schiene in den kalten Backofen setzen. Bei 180°C dauert es etwa 75 Minuten, bis der Kuchen fertig ist.

Auf einem Gitterrost etwas abkühlen lassen und halbwarm aus der Form lösen. Wer mag, kann den Kuchen abgekühlt noch mit Kuvertüre überziehen, ich mag es nicht.

Und apropos mögen: Ich habe diesen Kuchen kürzlich zu dem Büffett einer Weihnachtsfeier mitgenommen und mit Titel und Zutaten deklariert, wie es auf dem ersten Foto zu sehen ist. Am Ende der Veranstaltung fehlten genau 2 Stücke des Kuchens während die Nachbarkuchen mit klebrig-schokoladigen Güssen und bunten Schokodragées quer durch alle erlaubten Farbstoffe nahezu restlos aufgefuttert waren. 

Vielleicht haben einige Menschen ihre Geschmacksnerven mit völlig versüssten Fertigkuchen verhunzt oder verfallen bei den Worten vollwertig und bio in Schockstarre und vermuten, dass in dem Schokokuchen ganze Körner verbaut sind? Die beiden Stücke des Kuchens wurden immerhin von ein und derselben Dame gegessen, haben zufällige Recherchen ergeben, und auch ich habe selten ein Stück alleine von diesem Kuchen gegessen.

 

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8 Gedanken zu „Vollwertiger Schokoladenkuchen

  1. Cooketteria

    Obwohl ich zwischendurch auch gerne Brot, Kuchen und Kekse mit selbst gemahlenem Getreide backe, bin ich bei angebotenem Gebäck mit dem Zusatz „vollwertig“ generell skeptisch. Egal, ob es sich dabei um hausgemachte oder gekaufte Köstlichkeiten handelt. Das liegt in erster Linie daran, dass während meiner Jugend regelmässig vollwertige Kuchen auf Partys auftauchten, die auch nach heutigen Massstäben (bin schliesslich toleranter geworden) ungeniessbar waren. Zum Beispiel klitschiger Schokokuchen mit viel zu viel Zucchini. Staubtrockene Vollkornkuchen. Ungesüsster Apfelkuchen mit steinhartem Dinkelschrot. *schüttel* Und das Zeug vom sündhaft teuren, stadtbekannten Vollkornbäcker sah und sieht bis heute reichlich unappetitlich aus (und ist es leider auch). Flaches Brot, trockenes Gebäck und der Kuchen verkrümelt sich schon beim Schneiden… Schlechte Erfahrungen prägen. Zumindest mich. Nehme dein Rezept aber trotzdem gerne mit, denn man ist ja nie zu alt, um noch etwas dazuzulernen. 🙂

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Oh ja, schlechte Erfahrungen prägen und du schilderst die Scheußlichkeiten sehr anschaulich 😀
      Nee, schmecken muss es und ein gutes Mundgefühl ist auch wichtig, sonst kann ich lieber gleich ein Käsebrot essen oder einen Bratling. Ich finde eben nicht, dass der Kuchen nach diesem Rezept schlechter schmeckt als ein Standardding mit Auszugsmehl und Mandeln, bisschen ’nussiger‘, aber wie beschrieben durchaus lange saftig und sogar die Kindergartenkinder haben ihn mehrmals gern gegessen und nicht beim zweiten Mal geschrien ‚Bäh, den kennen wir doch, schmeckt wie Vogelfutter‘ oder so 🙂

      Deine Erlebnisse erinnern mich an die Mutter einer Grundschulfreundin vor 35 Jahren, die hat es mit den Körnern und dem pseudo-gesunden dermassen übertrieben, dass in ihre Kinder sich bei Spielkameraden sattgefressen (muss man so sagen) haben und der Mann erst nur auswärts aß und sich dann ganz ausquartierte. An die denke ich heute noch mit Schrecken (und an ihre Wassersuppe).

      Antwort
  2. Hartmut Falk

    Hallo, vollwertig hört sich für mich etwas vollmundig an. Denn wieso ist ein Kuchen mit Vollkronmehl gebacken vollwertiger als ein Kuchen aus Auszugmehl. Die paar Ballaststoffe können es ja nicht sein. LG Hartmut

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Moin Hartmut, Barbara Rias-Bucher schreibt in „Vollwertig backen“: „Man nimmt möglichst naturbelassene Zutaten: Vollkornmehl statt weißem Mehl, gemahlenes Zuckerrohr, Honig, Sirup oder Obstkraut statt weissem, raffiniertem Zucker, frische Hefe anstelle von Trockenhefe.“ …..“Sehr wichtig ist der ökologische Aspekt vollwertigen Backens: Bei dder Wahl der Zutaten sollte man die Lebensmittel bevorzugen, die aus alternativer Landwirtschaft stammen: Eier von frei laufenden Hühnern, Milchprodukte aus artgerechter Tierhaltung, Getreide und Obst aus kontrolliertem Anbau, Importwaren […] aus >>Fair-Trade<<-Projekten, die Kleinbauern in Dritte-Welt- und Enwicklungsländern rentables Wirtschaften ermöglichen."

      Das ist hier gegeben. Ich hoffe zur Aufklärung beigetragen zu haben.
      LG Oli

      Antwort
  3. Ilka

    Hm, den Zutaten nach müsste der schmecken. Vielleicht hättest du „vollwertig“ nicht dranschreiben sollen. Und ich hab jetzt Kopfkino von eine Horde tischhoher Geister voll auf Zucker 😉
    Lieben Gruß
    Ilka

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Oh ja, wir verstehen uns, Es gibt kaum eine effektivere biologische Waffe als Kinder auf Zucker. 😉 Allein aus Selbstschutz sollte man den einem dem anderen vorziehen – aber in echt war der Kuchen gut, keine Frage. Sonst hätte ich ihn nicht so oft gemacht in den letzten Wochen. Ich hätte die Vollwertigkeit tatsächlich verschweigen sollen. Ist so.

      Liebe Grüße,
      Oli

      Antwort
  4. miteigenenhaenden

    Das Rezept klingt doch gut! Nüsse, Mandeln, Schokolade. Alles edele Zutaten. Gutes Mehl und etwas Zucker dazu. Mehr graucht es kaum.
    Natürlich wird er für viele nicht süß genug sein und einen Guss hat er auch nicht. Wie schrecklich. 😉
    Ich denke mir würde er schmecken.
    Liebe Grüße, Sibylle von miteigenenhaenden.wordpress.com

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Für uns ist er genau richtig wenn wir mal Kuchen essen 🙂 Gute Zutaten, die uns gut bekommen, Kind bekommt keinen Zucker-Flash. Aber ich finde es echt interessant, dass einige beim Begriff ‚vollwertig‘ gruselige Assoziationen bekommen. Es muss schreckliche Kreationen im Hardcore-Öko-Bereich geben. 😀

      Liebe Grüße zurück!

      Antwort

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