Ursprünglich (ich erwähnte es bereits einmal kurz) wollte ich ja Radicchio als Wintersalat aus dem eigenen Garten haben. Winterbeet vorbereitet, Saatgut gekauft, gesät, jeden Tag die neuen Haufen bewundert, die die Wühlmäuse aufgeworfen haben, nicht mehr gewusst, was von dem kreuz- und quer spriessenden Zeugs Radicchio, was Chicorée, was Herbstrüben sind – time lapse – einige Zeit später in den Hofladen gefahren und Radicchio dort gekauft. Ätsch. Den und auch getrocknete Tomaten, denn dank unseres feuchten Klimas haben wir Braunfäule sobald die Pflanzen kiloweise Früchte tragen und können somit weder eigene Tomaten ernten noch trocknen.
Benötigt habe ich das alles für meinen bunten, vorzüglichen Radicchio-Salat – nur dieses Mal mit Walnüssen. Also anstatt mit stolz geschwellter Brust in die Speisekammer zu gehen und dort aus einem der Gläser mit selbstgeernteten, getrockneten Tomaten zu wählen *ratsch* die Tüte aufgerissen und festgestellt, dass die sündhaft teuren Tomaten verschimmelt sind. Das kann ich auch im eigenen Garten haben!
Meinen Radicchio-Salat lasse ich mir wegen fortgesetzter Pleiten & Pannen allerdings nicht vermiesen, also improvisiert, Speisekammer überprüft und getrocknete Mangos gefunden. Diese habe ich in sehr feine Streifengeschnitten und in dem selbst gemachten Himbeer-Balsamico eingeweicht, denn getrocknete Mangos sind wirklich zäh wie Leder. Man kann die gut und gerne am Vortag einweichen, möchte man diesen Salat nachmachen.
Ansonsten weiter wie gehabt, Radicchio und Äpfel schnippeln, Nüsse knacken und zerteilen, großzügig den wahnsinnig leckeren Himbeer-Balsamico verteilen und feststellen, dass diese Variante ebenso lecker ist, nur anders. Auch gut.
Improvisieren zu müssen bringt doch immer wieder neue, tolle Geschmackskombinationen hervor. Schöne Idee mit der getrockneten Mango!
Das stimmt, ausserdem verlernt man da seine Flexibilität nicht und ist dankbar für eine gut ausgestattete Speisekammer. 🙂