Yacon ist eine Verwandte des Topinambur und kommt ebenfalls aus Südamerika und zwar aus den peruanischen Hochebenen der Anden. Dort wird sie seit Jahrtausenden als Nahrungsmittel angebaut und wird, wie ich irgendwo aufgeschnappt habe, zum Durst löschen gegessen. Der Geschmack der Speicherwurzeln erinnert uns etwas an eine Mischung aus Nashi und Mango. Von der Nashi das birnige und von der Mango das harzige. Aber da liest man manchmal auch was anderes, mag daran liegen, dass Geschmäcker verschieden sind, meine gehässige Vermutung ist allerdings, dass viele Seiten nur voneinander abschreiben und kaum einer der Autoren Yacon selber probiert hat. Soweit ich informiert bin, ist der Obst-Gemüse-Exot in Europa nicht als Lebensmittel zugelassen weil er hier keine Tradition hat (nicht, weil es nicht gesund wäre). Gedünstet oder gebraten sollen die Wurzeln an Wasserkastanien erinnern.
In ihrer Heimat wächst die Pflanze ausdauernd und wird 1,5 bis 3m hoch. Da die Pflanze nicht winterhart ist, wird sie hier einjährig angebaut. Nach den ersten heftigeren Frösten sterben die Blätter, die etwa 50cm lang und behaart sind, ab und man kann sowohl die unter der Erde wachsende Knollen, als auch die Wurzeln ernten. Die Knollen dient der Vermehrung, sie kann in fast trockener Erde oder in Sand eingeschlagen im Keller überwintert und im nächsten Jahr wieder ausgepflanzt werden – ähnlich wie Dahlien. Die fleischigen Wurzeln haben eine sehr feine aber extrem knackige Textur, sind sehr saftig und halten sich ebenfalls eingeschlagen sehr lange. Man kann Yacon also als Lagerobst für den winterlichen Obstsalat benutzen. Mit zunehmender Lagerung werden die Knollen schmackhafter und süsser, während sie direkt nach der Ernte noch etwas neutral schmecken können. Gart man sie, zerkochen sie nicht sondern bleiben knackig.
Die Wurzeln der Yacon enthalten Glutaminsäure, diese Aminosäure ist den meisten in industrieller Form wohl als Geschmacksverstärker bekannt. Kocht man Yacons mit anderen Speisen, verstärkt sie deren Geschmack.
Außerdem hat die Pflanze einen hohen Gehalt an Fructose, die vorwiegend als inulin vorliegt. In den Blättern der Yacon-Pflanze befinden sich Wirkstoffe, die den Blutzuckerspiegel aktiv senken, weswegen in ihrer Heimat von Diabetikern die Blätter traditionell als heilsamer Aufguss verzehrt werden. Der Proteingehalt liegt bei 11-17%.
Im Anbau ist die Yacon unproblematisch, sie wächst sehr schnell, ist ein Hermaphrodit und wird von Insekten bestäubt. Da sie hierzulande eher selten zur Blüte kommt, ist dieser Aspekt aber nebensächlich. Wichtiger für den Selbstversorger ist die Tatsache, dass die Yacon kaum von Schädlingen befallen wird. Irgendwer hat sich allerdings nicht an diese Hypothese gehalten und Löcher in die Blätter meiner Yacons gefressen.
Die Pflanze kann in nahezu jedem Boden gedeihen sei der arm oder nährstoffreich, sandig oder lehmig, sauer oder alkalisch. Die Pflanze will allerdings Sonne und feuchte Erde. Die besten Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn der schnellwachsenden Pflanze viele Nährstoffe, Wärme und Feuchtigkeit zur Verfügung stehen. Ich habe verschiedene Yacon-Pflanzen in 2 unterschiedlichen Arten in Kübeln an der SW-Seite kultiviert und bin mit dem Ergebnis der Ernte zufrieden. Aber sicherlich hätten wir mehr ernten können, hätten die Pflanzen in gewachsener Erde gestanden und wären regelmässig gedüngt worden. Dann können die Wurzelknollen eine Länge von 25cm und einen Durchmesser von 10cm erreichen. Jede Pflanze – und diese können aus daumennagelgrossen Stücken innerhalb eines Jahres neu wachsen – bringt so einen Ertrag von mehreren Kilo.
ja das ist gut dass die Yacon hier auch gedeiht, sie ist eine Bereicherung in der Verwendung,
und wer sie nicht selbst anpflanzen kann, da gibt es einen Link der hat Pflanzen + Knollen ::
http://www.garten-treffpunkt.de/lexikon/yacon.aspx
Wow, vielen Dank, das ist ja ein wirklich ausführlicher Artikel. Den sehe ich mir in jedem Fall nochmals genauer an!
Das kommt ja selten vor, das man mal etwas über unbekannte Pflanzen liest.
Hört sich ja alles sehr vielversprechend an.
Ja diesen Beitrag http://www.garten-treffpunkt.de/lexikon/yacon.aspx muß man sich genau anschauen.
Habt Ihr eine Quelle gefunden wo man die Knollen erwerben kann ?
Gruß Schnippelboy
Die ‚Yacon Morado‘ habe ich bei http://www.deaflora.de bestellt und die anderen Pflanzen von einer Forenbekannten bekommen.
LG Oli
Danke sehr
Willst du auch Yacons anbauen? Falls du im selbstvers.org-Forum aktiv sein solltest, wirst du dort auch eine Quelle für Knollen finden.
die Yacon pflanzen gibt es auch bei ::
http://www.garten-treffpunkt.de/lexikon/yacon.aspx
aus den 12 cm topf, sind super
Waldi, du hast den Link schonmal gepostet. Das erste Mal war ich Dir dankbar, jetzt frage ich mich, ob du für den Laden arbeitest?
Oder ist das keine Werbung sondern ein Versehen?
ihr findet es gut dass es eine seite gibt, die es sonst nirgends gibt, und jetzt noch den hinweis dass es eine super ware gibt, ist doch ein guter hinweis, und keine werbung,
Ok. Mea culpa.
Ich wunderte mich, weil du bereits beim ersten Mal auf die Möglichkeit zum Kauf hingewiesen hast. 🙂
Was ist denn der optische Unterschied zwischen Knollen und Wurzeln? So viel habe ich verstanden: Die Knollen bewahrt man fürs nächste Jahr auf, die Wurzeln isst man. Die Wurzeln sind auf dem Foto zu sehen, oder? Aber wie sehen die Knollen aus? Danke.
Moin Kristina, die kleinen Knollen, die wieder in die Erde müssen sind auf diesem Foto einigermassen zu sehen: https://landidylle.files.wordpress.com/2015/12/yacon4.jpg
LG Oli