Die Ingwerbirnen, die während des gemeinsamen Arbeitseinsatzes von der Baumfrau und mir entstanden sind, wurden nach einem uralten Rezept hergestellt, welches Doris hier erwähnt hatte. Ich habe bei der Herstellung sowohl eine Kladde geschrieben, als auch die wunderbare Funktion ’schneller Entwurf‘ im Dashboard benutzt, um zu notieren, was ich gerade wie verarbeite – denn meist stehen 2-3 Rezepturen gleichzeitig auf dem Herd, wir haben natürlich ausgiebig geschnackt und zu allem Überfluss hatten wir ausserplanmässig auch die Nachwüchsige bei der Einkoch-Session dabei, weil diese im Kindergarten einen Unfall hatte, abgeholt, beim Arzt vorgestellt und dann zuhause beobachtet werden musste. Langer Rede, kurzer Sinn: die beiden notierten Rezepte weichen voneinander ab und ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich schnell 2 verschiedene Rezepturen ausprobiert oder das bestehende Rezept abgewandelt habe – beim Verkosten wird man es merken.
Ich zitiere hier also erstmal das alte, erprobte Rezept und notiere unauffällig das Geschmiere aus meiner Kladde, damit ich die Informationen notfalls reaktivieren kann, sollte sich bei der Verkostung herausstellen, dass ich doch nach 2 Rezepten eingekocht habe.
Tut mir leid für euch interessierte Leser, aber dieses Blog ist auch Notizzettel, Tagebuch und nicht zuletzt (dringend notwendige) Gedächtnisstütze für mich, also gesteht mir zu, dass ich auf meinem Blog auch mal mein Chaos sortiere. Vielen Dank. 🙂
Hier nun das alte Rezept aus dem Koch-ABC der bürgerlichen Küche von Maria Ludolf:
Am besten eignen sich hierzu Muskateller oder unreife Beurréblancs. Ersten läßt man ganz, letztere schneidet man in Viertel und nimmt das Kernhaus heraus. Beide Sorten muß man schälen. Danach nimmt man auf einen Liter Birnen ein Viertelpfund Ingwer, kocht diesen in Wasser weich und schneidet ihn in Stücke. Nun setzt man einen Liter Essig auf, thut die Birnen und den Ingwer und ein halbes Pfund Zucker hinein und läßt dieses so lange kochen, bis die Birnen weich sind. Dann packt man sie in Gläser, legt den Ingwer dazwischen, gießt die Sauce darüber und läßt es kalt werden. Nach ein paar Tagen sieht man noch einmal nach, kocht die Sauce wieder um, bindet die Gläser mit Papier zu und stellt sie an einen trocknen Ort.
http://gutenberg.spiegel.de/buch/koch-abc-der-burgerlichen-kuche-7767/19
In jedem Fall kann ich sagen, dass ich dieses Mal keine Konserven mit Papier zugebunden habe, dieser Versuch wird vielleicht noch einmal folgen; es wurde ganz klassisch eingekocht und zwar wiederum 30 Minuten bei mindestens 90°C. Diese Empfehlung habe ich aus dem Weck-Einkochbuch übernommen.
Und ganz unauffällig die Notizen meiner Kladde:
Ingwerbirnen in Essigsirup
- 3l Birnen
- 1l Weißweinessig
- 250g Ingwer
- 250g Zucker
Bin gespannt ob das schmeckt, ich hatte kein Essig genommen, hatte ich den überlesen ?
Bei vielen alten Rezepten steht das man eine Schweinsblase zum zubinden benutzt., Anfeuchten und drüber ziehen und diese Blase kann man sogar öfter benutzen,
Man,man, wir habens doch besser
Meine Birnen habe ich noch nicht probiert.
In dem zitierten Rezept kam Essig vor, du hattest noch ein anderes verlinkt, da wurde trockener Ingwer verlangt und das war ohne Essig. Ich hab’s auch noch nicht probiert, denke aber, dass es mit Sirup vielleicht besser wäre? Man wird es sehen müssen.