Seit einigen Tagen ist es hier merklich Herbst geworden. Morgens und abends ist es frisch, tagsüber mit Glück sonnig, klar und warm. Heute aber hat es den ganzen Tag geregnet und nachdem die häuslichen Pflichten erfüllt waren, konnte ich ohne schlechtes Gewissen einen Kuchen backen und gemütlich eingemummelt vor dem Ofen lesen während draussen der Regen ans Fenster peitschte.
Andere hatten den heutigen Feiertag ohnehin schon gemächlich angehen lassen – was mich dazu veranlasste, eben jene Familienmitglieder nach draussen in den Birnbaum zu jagen und noch einige Früchte zu erhaschen.
Den Kuchenteig wollte ich mit Hafer zubereiten und zur Aromatisierung konnte ich mir einen Hauch Anis gut vorstellen. Also nahm ich mein Lieblingsrezept für vollwertigen Apfelkuchen als Basis und ersetzte die Corn Flakes im Teig mit Haferflocken. Ebenso kann man Muesli oder andere Cerealien benutzen.
150g Butter, 100g Rohrzucker, 1 TL zerstossener Anis, eine Prise Salz, Saft von 1/2 Limette wurden schaumig gerührt. Dann 3 Eier Größe M-L untergerührt.
In einer zweiten Schüssel habe ich 100g Weizenvollkornmehl mit einem gut gehäuften TL Weinsteinbackpulver und 150g Haferflocken vermengt und dann unter die feuchten Zutaten gemischt. Dabei gibt man soviel Milch zu, dass ein sämiger Teig entsteht. Bei mir waren es 3-4 kleine Schuppse.
Ich benutzte Kleinblatt-Haferflocken von Bauckhof, die sind eher zart und ziehen mehr Feuchtigkeit als wenn man die kernigen nimmt. Es bietet sich an, die Masse noch etwa 10 Minuten ziehen zu lassen, bevor man sie verbackt, so können die Haferflocken schon etwas quellen.
Die Masse wird in eine gefettete Springform gefüllt und mit geviertelten Birnen belegt. Wer möchte kann darunter noch eine Schichte passende Marmelade geben. Begossen wird das Ganze mit Agavendicksaft, Honig, Marmelade oder was man sonst so da hat oder was die persönlichen Ernährungsrichtlinien vorgeben.
Den belegten Kuchen habe ich mindestens eine Stunde bei 175°C Ober-/Unterhitze gebacken und lauwarm serviert. Der Anisgeschmack ist sanft und harmonisch, soll er würziger sein und mehr in den Vordergrund rücken, röstet man die Anissamen vor dem Zerstossen in einer trockenen Pfanne an. Vermutlich schmeckt der Kuchen prima mit einer ordentlichen Portion Sahne, darauf haben wir heute verzichtet. Er ist fest und kernig, dabei aber saftig genug und fruchtig. Wirklich lecker wenn man nicht zu süße Obstkuchen bevorzugt, die gerne vollwertig sein dürfen.
Man kann den Kuchen übrigens ebenso gut mit eingekochten Birnen in braunem Zuckersirup herstellen, ich sortiere ihn demnach ebenfalls in die Kategorie ‚Gekocht aus eingelagerten Lebensmitteln‚ ein.
Birnen mit Anis klingt richtig gut und dein Tag gemütlich.
Hafer/Anis/Birne passte wirklich ganz gut und im Nachgang fiel mir auf, dass das Magenkost ist. 🙂 (Jetzt klingt es schon nicht mehr so lecker oder? 😀 )
Ja, es war ein ruhiger, gemütlicher Nachmittag – davon wird es jetzt wieder öfter welche geben denke ich. Wünsche dir noch einen schönen Abend!
Oli
Doch, klingt weiterhin gut. Denn ich mag Anis sehr gerne. Zum Einschlafen trinke ich sehr gerne heiße Milch mit Honig und Anis.
Haferkuchen mit Birne und Anis stelle ich mir einfach nur köstlich vor. Dir auch einen schönen Abend, Wili
Anismilch muss ich auch mal testen, das klingt auch nach meinem Geschmack. Danke für den Tipp. LG
Mmmh Oli, Haferbirnenkuchen könnte auch in meine Sammlung der bewährten Rezepte aufgenommen werden. Werde es morgen gleich versuchen. Da ich diese Woche einen neuen Tauschpartner gefundne habe, der mir schon 4 große Taschen Birnen (gegen einen Eimer Walnüsse) gebracht hat, gibt es nun keinen Mangel mehr und ich kann mir den Luxus von Birnen- statt Apfelkuchen leisten.
Das freut mich liebe Salmandra – sowohl, dass dir das Rezept gefällt, als auch der neue Tauschpartner. Ich hatte hier bis gestern einen Eimer Birnen stehen und dachte jedesmal an dich, wenn ich vorbeilief.
Oh das ist ein schönes Rezept ❤
Ja, danke, es ist wirklich nett und ich stelle fest, dass der Kuchen am nächsten Tag auch zum Frühstück schmeckt. 😀
Das sieht sooo lecker aus, ich leibe den Hafergeschmack!
Mmhm, hätt ich jetzt gern. ❤
Danke
Danke dir, Hafer ist wirklich toll. Derzeit wird ja wieder groß die Werbetrommel dafür gerührt und ich denke er hat es verdient, wieder zu mehr Popularität zu kommen. 🙂
hehe, habe eben gesehen, dass ich Hafergeschmack „leibe“. Ob das ein Freudscher Versprecher ist, weil Hafer dem Leib so guttut? 😉
Ich mag ja auch Haferkleie total gerne. Muss mal schauen, ob ich dein Rezept für meine Bedürfnisse ein wenig „verlowcarbisieren“ kann. Ich vertrage Kohlenhydrate einfach nicht so gut, aber bei diesem schönen Rezept sollte das eigentlich ganz einfach sein.
Hoffentlich bekomme ich wo gute Birnen. Maaah, wenn nur unser Birnenbäumchen endlich gepflanzt wäre! Aber das geht sich wohl erst im Frühjahr aus, weil noch so viele andere Dinge anstehen. Deine Birnen sehen fantastisch aus!
Herzlich
K.
Hafer tut wirklich enorm gut, oder? Ich kann den Spruch ‚den sticht der Hafer‘ auch gut nachvollziehen, ich bekomme direkt einen Energieschub danach.
Verlowcarbisieren kannst DU das bestimmt prima, ich bewundere das ja ein wenig. Ich habe meinen Versuch schleifen lassen, es gab zuviel anderes, was meine 3 Gehirnzellen und 5 zerfaserten Nerven beansprucht hat, die Zutaten sind ungewohnt und teuer und überhaupt 😦
Was das Birnbäumchen angeht würde ich in jedem Fall dazu raten, es noch jetzt zu pflanzen. Im Herbst und Winter können Obstbäume sich wohl wesentlich besser einleben und jeder Zeitvorsprung ist kostbar für die spätere Ernte.
(In der benachbarten Obstbaumschule wird übrigens bei offenem Boden auch im Winter gepflanzt, immerhin haben die dann die zeit dafür weil der Versand, das veredeln etc. pausieren)
Liebe Grüße, Oli
Ich plane heuer noch ein Birnbäumchen zu pflanzen: Welche Sorte kannst Du empfehlen? Meine Frage bezieht sich auf den Geschmack, die Lage in der der Baum gesetzt werden soll ist südlich vor einer Mauer, ein geschützter Platz.
Schwer zu sagen, geschmacklich gibt es ja einige gute Sorten – vor allem zum so essen. Will man damit auch kochen und backen oder Saft machen, ist das wieder was anderes. Die Lage ist ja top, das mögen Birnen. Ich würde mich in einer Obstbaumschule für alte Sorten beraten lassen, das geht ja auch per Email oder telefonisch. Kurz sagen was dir wichtig ist, Klima beschreiben, ob sie früh, mittel oder spät sein soll und dann werden die gute Sorten empfehlen und versenden.
Ich empfehle zu Schwerdtfegers Obstbaumschule (www.alte-obstsorten-online.de) hier bei uns, aber andere sind sicher genauso gut.
Mein Mann hat gerade eine ‚Blutbirne‘ dazu geholt, die sieht toll aus, soll sehr gut schmecken und auch zum Kochen geeignet sein. http://www.alte-obstsorten-online.de/Birnenbaum-Herbstsorten/-891-1134-1353.html
Danke!
ha, ein super toller beitrag, habe gerade ein gesunges früstück mit hafferflocken gepostet, kannst gerne vorbei schauen…deine ina
https://inascorner.com