Willkommen Oktober, mögest du gülden sein.

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Willkommen Oktober, einer meiner liebsten Monate, der Abschluss der schönsten Jahreszeit, die für mich aus dem kühleren Teil des Spätsommers und dem schönen Teil des Herbstes besteht. Ein Oktober mit buntem Laub, frischer, kühler, würziger Luft, wärmenden Sonnenstrahlen, abendlichen Lagerfeuern, der Gewissheit, dass die Speisekammer gut gefüllt ist, kräftigen Eintöpfen aus dem Erntesegen und den ersten Ofenfeuern ist so schnell durch nichts zu toppen.
Nach diesem kalten, verregneten Sommer wäre es ein schönes Geschenk, einen trockenen, goldenen Oktober zu bekommen. Aber ich will nicht undankbar sein, der September war schon eine phantastische Entschädigung; das Wetter war wunderbar, die Ernte reich, der Fleiß groß und wir haben aus den 30 Tagen das beste herausgeholt.

spalier

erntedankEs war heiß, tagelang um die 30°C, der Boden schon bald staubtrocken, Schlangen flitzten über die Straße, die Äpfel reiften, die Birnenernte war reichlich, wurde nach verschiedenen Rezepturen eingemacht und ging zuneige, die letzten Gurken wurden an die Kaninchen verfüttert, massenhaft gelbe Bete eingemacht, die ersten Kürbisse und Bohnen reiften aus und ich habe von vielen Kulturen Saatgut genommen.

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Wie konnte ich jahrelang ohne richtige gusseiserne Pfannen auskommen? Jetzt gilt es noch meine linke Hand so zu trainieren, dass sie die Pfanne wuppen kann, nach 2 Operationen und 7 Schrauben bekomme ich sie einfach nicht wieder so kräftig wie früher.

Wir haben Mauern gebaut, Erde geschaufelt, in die Zukunft investiert und Nutzpflanzen gepflanzt, umgeräumt, aufgeräumt, ausgemistet, geplant und auch neu (und neu gebraucht) angeschafft.

Wir hatten kostbare Zeit gemeinsam als Familie und zusammen mit Bekannten, haben neue Kontakte geknüpft, alte gefestigt, im Austausch gelehrt und gelernt und von wenigen Ausnahmen abgesehen, war ein jeder im Umfeld beschwingt und glücklich. Das Wetter, die Luft, die niedrige Luftfeuchtigkeit waren eines der Hauptgesprächsthemen und das ist hier im Norden auch kein Wunder. Ich habe ein Gedicht gefunden, welches die milde Stimmung gut widerspiegelt:

Welch wunderlicher Duft!
Welch tiefes Schweigen!
Wie früchteschwer die Luft
in den entblößten Zweigen.
Und welch ein Licht!
Wie Ströme gold’nen Haars
fließt’s weich im Angesicht
des müden, sinkenden Jahrs.
© Dr. Carl Peter Fröhling

Das Kind hat sich wieder künstlerisch betätigt und die Indianerphase weiter ausgelebt, neben den vielen Bärentatzen, die eine Fährte quer über die weiße Küche bilden, gibt es nun einen Bärenkopf zu Papier und ihre Cousine 2. Grades (ich erzähle lieber nicht, wie lange ich die Wikipedia-Grafik zum europäischen Verwandtschaftssystem mit angestrengtem Blick und Zunge im Mundwinkel angestarrt habe, um das herauszufinden …). Ich bin wirklich erstaunt, dass zweijährige schon über so eine Feinmotorik verfügen!

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Wir haben einen Ausflug zu Hagenbecks Tierpark gemacht und uns dort das Troparium angesehen. Nachdem ich Zoos jahrelang gemieden habe und im Fall der Fälle gut geführte Tierparks bevorzugte, fange ich an, mich mit diesen Institutionen auszusöhnen. Nicht völlig, aber schwarz-weiss-Denken bringt einen bei diffizilen Fragen des eigenen Standpunkts bezüglich der Misere des Weltgeschehens, der Rolle des Menschen und der vermutlichen Unumkehrbarkeit des Schicksals der restlichen Natur auch nicht weiter. Zumindest hat sich mein Standpunkt doch aufgeweicht, seitdem ich das letzte Mal in Hagenbecks Tierpark war, wo ein Orang-Utan in einem geschätzt 20qm ‚großen‘ Gitterkäfig mit Betonboden ohne nennenswertes Spielzeug und ohne Artgenossen eingesperrt war und völlig hospitalisiert kotzte, das Erbrochene wieder aufleckte, kotzte, das Erbrochene wieder aufleckte, kotzte, das Erbrochene wieder aufleckte … Ich war paralysiert vor Ekel und Schuldbewusstsein und sah sehr viel länger hin, als es gut für mich war.
Heute – etwa 20 Jahre später – leben die Affen im Sippenverband, spielen, turnen, machen Affensachen, pflanzen sich fort und ich denke, dass es angesichts der Kacke, die in ihrer eigentlichen Heimat passiert, möglicherweise vielleicht ganz OK ist, dass ein paar Exemplare dieser Spezies ’sicher‘ in vernünftigen Zoos untergebracht sind.

Es ist heiß!

Es ist heiß!

Das Innere des Tropariums ist sehr aufwändig und abwechslungsreich gestaltet, mit vielfältigen Biotopen für die Tiere. Ein Teil ist angelegt wie unterirdische, exotische Stollen, dann wiederum begeht man ein gesunkenes Schiff mit Bullaugen hinter denen Aquarien installiert sind, genieteten Wänden, Hebeln, Kurbeln und Warnleuchten. Wer im dunkeln nicht gut gucken kann, sollte vorsichtig sein, Stufen und Stolperfallen sind oftmals nichtmal dezent ausgeleuchtet. Vor allem die großen Aquarien sind überwältigend, aber es gibt auch wirklich viele kleinere, optisch und vermutlich auch für die Tiere gut gestaltete Behälter, die das Thema sehr gut aufnehmen und eine besondere Atmosphäre schaffen.
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Mindestens soviel Lerneffekt für das Kind hatte die Verarbeitung der Bohnenernte. Bohnen pulen und sortieren hat nicht nur auf Kinder eine meditative Wirkung und es gab schon einige Menschen, die mir im Laufe der letzten 2 Jahre eben dies für unsere Tochter empfahlen. Allerdings kenne ich meine Pappenheimer und die 2 Male, die ich bislang den Giftnotruf konsultieren musste, reichen mir vorerst. Die Giftigkeit von rohen Bohnen wird erstaunlicherweise grob unterschätzt. Selbst Mütter, die es fachlich (besser) wissen müssten, sind da oft total unbedarft. Oder haben Kinder, die weniger explorativ sind. In jedem Fall war es jetzt – mit fast 3 Jahren – soweit. Ich kann mich nicht erinnern, dass es schon einmal eine Tätigkeit gab, die das kleine Mädchen so sehr fesselte; über 1 Stunde war sie pro Durchgang hoch konzentriert. Rekord!

Von der Aussaat über das Beobachten der Entwicklung und Reife, bis zur Ernte, dem Pulen und dem Kochen bis hin zum Essen hat sie nun den kompletten Werdegang der gemeinen Körnerbohne verinnerlicht. Ich bin sehr froh und dankbar, dass sie so aufwachsen kann.

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Von Kinderhand selbst gepflückte Blumen und selbst geerntete Bohnen auf dem Tisch.

Während des Bohnenpulens auf dem Hofplatz kam übrigens die hiesige Fledermausfachfrau vorbei. Unser Haus sei fit für Fledermäuse, es gäbe genug Einschlüpfe in die Fassade, wo die wundersamen und wunderbaren kleinen Tiere einsteigen können, trotzdem könne es nicht schaden, ein paar Fledermauskästen aufzuhängen. So der Tenor. Die Kästen haben wir seit einigen Jahren liegen … und da ich ohnehin gerade einen Schwung neue Nistkästen für Vögel gekauft habe, wäre es doppelt wünschenswert wenn der Oktober gülden und trocken würde, denn bei Nässe gehen wir eher nicht auf eine derart hohe Leiter, wie wir sie in dem Fall brauchen. Und nächstes Jahr kommen die Fledermaushüter dann mit einem Detektor vorbei und versuchen herauszufinden, wo die Tiere ihre Quartiere haben.vogelhaeuser

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Für mich wird nun eine etwas weniger arbeitsreiche Zeit anbrechen, die Arbeiten verteilen sich nun besser und einige lassen sich derart durchführen, dass der unkundige Betrachter es schon gar nicht mehr für Arbeit hält. Siehe Foto. Meine alte Nachbarin hängt ihre Bohnenbüsche über Kopf in den Keller, lässt sie dort zu Ende trocknen und holt sie sich im Winter zum Pulen vor, wenn keine dringenderen Arbeiten anliegen. Ein trockener Kellerraum wäre was, überhaupt ein Keller wäre schon nicht verkehrt. Immerhin haben wir einen relativ feuchten Kriechkeller, in dem lassen sich zumindest eine zeitlang eingeschlagene Gemüse lagern.

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Neue Hühner haben wir auch bekommen. Grünleger. Nachdem ich – ganz Anfängerin und ziemlich naiv – mich auf einer Geflügelaustellung habe betrügen lassen und anstatt einem Zuchtstamm Araucaner ein paar abgehalfterte Legehennen, so etwas wie Zwerg-Araucaner (die nicht legten) und einen aggressiven Araucanerhahn kaufte und wir somit letztes Ostern keine grünen Eier hatten, haben wir nun ein paar Hybriden vom Geflügelhof geholt. Über kurz oder lang ergibt sich eh was neues. Zum Glück sind unsere Hühner tiefenentspannt und es gibt kein bis wenig Gehacke, wenn neue dazukommen. Um die Grünlegerinnen an den neuen Ort zu gewöhnen, haben wir sie erst einmal in die Voliere gesetzt, wo sie sich mit den beiden Masthähnen sozialisierten (nicht) und mit der Glucke (ebenfalls nicht).
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Eine Glucke hat naturgemäss wenig Interesse an Unruhe verbreitenden Gefährtinnen wenn der Schlupf kurz bevor steht und Masthähne – diese Masthähne – sind zuchtmässig so degeneriert, dass sie ausser Fressalien 24/7 nichts interessiert. Und fressen kann man alles. So kam es zu einem unschönen Zwischenfall als die ersten beiden Küken schlüpften. Wir hatten die Mutter-Kind-Einheit schon in die Voliere geschleppt und an sich wollte ich sie auch schon über die Glucke stülpen weil nach Kalender der Schlupf am nächsten Tag losgehen sollte, habe mich dann aber umstimmen lassen. Am nächsten Morgen traf ich dann eine aufgelöste Glucke die versuchte, die Masthähne von ihrem Gelege fernzuhalten. In dem Gelege gab es noch 2 Eier, eines piepste, eines nicht. Die 2 Küken, die vor meinem Eintreffen geschlüpft waren, haben sich die Fressmaschinen einverleibt. Schande über mich.
Für die Hähne wurde direkt ein Termin beim Schlachter vereinbart und wir sind uns einig, dass hier keine degenerierten Masthähne mehr auf den Hof kommen.

Die Eingewöhnung der Grünlegerinnen an den richtigen Stall war dann noch etwas nervenaufreibend, die Zaunfelder als Leitplanken oben im Bild lassen es bereits vermuten: jeden Abend wenn wir die Tiere ins Bett brachten (und zum Glück haben wir es im September meist zu zweit gemacht) machten die Neuen Fluchtversuche und die Alten spielten die Platzhirsche. Da hilft nur ein Machtwort der Hühnermutter zum einen und ein Topf voller Leckerlis und Essensreste zum anderen, um die Bande zuverlässig abends in den Stall zu locken – sowie etwas Geduld, lange Stecken und ewig langes Treiben quer über die Koppel in Richtung Stall.

Die grünen Eier sollen übrigens gesünder sein, hochwertigere Inhaltsstoffe und eine dickere Schale haben. Der Preis ist entsprechend sehr viel höher wie der Mann vom Geflügelhof erzählte.

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Glucke und Küken sind wohlauf, immerhin ist ihr eigenes Küken am Leben geblieben, die anderen waren Vorwerks. Alle 2 Tage koche ich eine riesige Portion Kükenfutter, die Mutter und Kind gleichermassen schmeckt. Die Voliere haben die beiden mittlerweile für sich.

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Ich habe in einem Anflug von Ordnungswahn, der turnusmässig alle paar Wochen auftaucht, meinen Kleiderschrank ausgemistet und stehe jetzt vor der Frage, wohin mit den Klamotten? Einige Umzugskartons voller Kleidung (in den Grössen 36-40, hach!) hatte ich bereits letztes Jahr aussortiert und vorsichtshalber auf dem Dachboden zwischengelagert. Immerhin waren das ziemlich hochwertige Business-Kleider und es bestand ja die vage Hoffnung, dass mein Cortison+Schwangerschaftsspeck nochmal wieder verschwindet. Dass ich dann trotzdem nicht mehr freiwillig in die chicen Marlene-Hosen – zu denen nur die sündteuren Kalbleder-Stiletto-Stiefeletten passen – steigen würde, habe ich in meiner Stilldemenz ausgeblendet.

Jetzt also die nächste Ladung. Ich rief direkt beschwingt und voller Tatendrang beim Rot-Kreuz-Laden an, den ich tags zuvor in einem Dorf 30km entfernt erspäht hatte und erkundigte mich, wann ich den Karton bringen könnte und ob ich bei der Gelegenheit auch die gebrauchten Sachen im Laden durchsehen könne.

Die Dame war zunächst nett, klärte mich aber ungefragt darüber auf, dass ‚die Leute‚ mitunter abgetragene Sachen bringen würden weil sie denken, für die Flüchtlinge wäre das egal und sowas mache sie nicht mit. Ausserdem müsse jeder den gleichen Preis für second hand-Ware zahlen und man bekomme nichts günstiger, nur weil man auch Klamotten anliefere.
Oha, Schulz von Thun hätte seine Freude an dieser Frau, nichts von dem gesagten betrifft mich, ich hatte gar nicht auf dem Schirm, welche Zielgruppe der Laden hat und es war mir auch egal. Bedürftig ist bedürftig. Und wenn meine Spenden Gebrauchsspuren haben, liegt das daran, dass sie gebraucht sind und nicht, weil ich jemanden beleidigen will. Ich selber kaufe auch gebrauchte Kleidung und finde es nicht herabwürdigend. Und natürlich hätte ich den normalen Preis gezahlt. Interessant, dass ausgerechnet die Rot-Kreuz-Frau es so anders sieht.
‚Normale‘ Altkleider-Container soll man ja nicht benutzen weil sie das Klamotten-Handwerk in Afrika kaputt machen, also schrieb ich an das nächstbeste Frauenhaus, welches Kleiderspenden annimmt. Sie mögen mir doch bitte eine Postadresse nennen, an die ich das Paket schicken kann (Frauenhäuser geben natürlich ihre Adressen nicht heraus, sondern vereinbaren Treffpunkte an sicheren/vertrauenswürdigen Orten, an denen man sich trifft)
Keine Antwort. Nun habe ich hier einen großen Karton Sachen stehen, die ich schon längst aus den Augen haben wollte und werde sie nicht los. Vermutlich werde ich dann doch demnächst zum Niedergang der afrikanischen Klamottenindustrie beitragen müssen. Für obdachlose Frauen sind die Sachen eher nicht geeignet denke ich, zu wenig praktisch und warm (oder sitze ich hier gerade einem Vorurteil auf?)

Die Umzugskartons vom Dachboden werde ich wohl eher in einen Second Hand-Laden geben. Ich stehe ja so gar nicht auf Unterstellungen dieser und anderer Art. Schade, dass es keine Lumpensammler mehr gibt, so einer hätte die guten Sachen (insbesondere die, an denen noch das Preisschild hängt …) verkaufen können und den Rest recyceln.

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Und apropos gebraucht kaufen: ich gehe wieder häufiger auf Flohmärkte. Als Kind und Heranwachsende war ich jedes Wochenende dort, dann jahrelang gar nicht. Im September haben wir ein richtig stabiles Pferd (es wurde Schneeglanz getauft) für den Nachwuchs ergattert, eine mordsstabile Kelle für 1€ für mich (viel Spaß mit meiner alten Lieblingskelle du diebischer Ehegatte! Diese werde ich verteidigen.) sowie jede Menge handgemachte Ton-Elemente (alle für 4€!) für Gartenstelen bzw. Windspiele. Da das Kind vom Strandspaziergang Schwemmholz und vom Vater Gehörn hat, können wir also ein schönes Windspiel basteln. Sofern die Wutausbrüche und Imitation anderer Kinder vorübergehend im Zaum gehalten werden können.

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Und apropos basteln: das Kind hat sich Feuerstellen gebaut, das Material für das Lagerfeuer stammt von einem Korb in dem – na?, gönauuu – Feuerholz gelagert wird. Bombe. Diesen Winter können wir nicht gut genug auf die Öfen aufpassen. Sie ist zu klein um zu begreifen und zu groß, um sich von Gittern abschrecken zu lassen, ein gefährliches Alter.

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Wer den letzten Gartenrundgang gesehen hat weiss es schon: wir haben endlich die Trockenmauern mit Hochbeeten ums Haus fertig und nach längerer Wartezeit auch mit Erde befüllt. Ich meine 2012 war es, als ich einen Lastzug voll Granitsteine bestellte weil sie so günstiger waren und man die Fracht nicht zahlen musste. Jahrelang hiess unser Haus entweder ‚der alte Runge-Hof‘ oder ‚da wo die ganzen Steine liegen‘ oder ‚beim kaputten Zaun‘. Gut, ein großer Teil der Steine liegt noch immer da und fordert uns auf, weitere Hochbeete auf dem Hofplatz zu bauen, aber immerhin. Die wichtigste Mauer ist fertig und partiell auch schon bepflanzt. Der Gatte hatte von einem seiner spontanen Fluchtversuche Ausflüge Sonnenblumen mitgebracht und mir fiel siedend heiß ein, dass ich ja noch eine alte Gartenvase irgendwo zwischengelagert habe. Gesucht, gefunden, den Fuß mit Steinen beschwert und das Gestell zur Hälfte eingebuddelt: fertig. Sieht nett aus und bringt durch die bunten Blüten Licht ins Dunkel. Ein Spalier wurde auch angebaut und Wein gepflanzt, davon berichte ich aber später noch.
Auch der Zaun wurde erneuert und ich frage mich (und die Gemeindemitglieder die hier eventuell mitlesen) wie wird der Hof nun heißen? Wann bekommt er einen richtigen Namen und von wem?
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Und ich habe endlich wieder eine Wäscheleine, auch darüber hatte ich im Gartenrundgang bereits geschrieben.

Ich habe ENDLICH eine Wäscheleine! Eine schwedische auf dem Hofplatz. Plötzlich war die Idee in meinem Kopf, dass man die Leinen ja leicht abnehmen kann, wenn Trecker oder LKW auf den Hof fahren. Ich bin manchmal etwas langsam im Kopf, ich gebe es zu. Ab sofort muss ich nicht mehr mit schweren Wäschekörben quer durch den Garten stolpern und zwischen kneifenden Gänsen die Wäsche an die Spinne hängen (was ich dann eh nicht mehr gemacht habe …)

Diese geschwungenen Ornamente kommen sowohl als Positiv wie auch als Negativ traditionell auch in Norddeutschland an den Verzierungen der Windfänge vor, meistens allerdings noch sehr viel filigraner als in Schweden. Nur: wie heißen die? Und wer baut sowas heute noch? Und wo bekommt man das?
Sterbendes Kulturgut. Immerhin haben die nördlichen Nachbarn die viktorianischen Holzwinkel in rustikal, die Versandkosten bringen einen zwar um den Schlaf aber auf diese Weise haben wir eine ansehnliche Wäscheleine, die nicht den Anblick verschandelt – und Ästhetik ist uns dann ehrlich gesagt doch manchmal wichtig.
Wie man auf dem Trecker-Foto sieht, hat sich das Prinzip mit den abnehmbaren Leinen bereits bewährt und genug Platz zum Rangieren haben wir offenbar auch gelassen.

spiesserDer Gatte hat seinen diesjährigen Rehbock geschossen. Waidmanns Heil! Es war ein Spießer dran diesmal.

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Hier die Straßenfront mit besagtem alten Zaun. Unvergessen der Moment, als ich das Haus neu gekauft hatte, jemand offenbar mit einem Fahrzeug in den Zaun fuhr und einen der Träger dabei stark verformte. Ich fuhr in den nächsten Ort, wo stundenweise ein paar Polizisten Dienst tun um das zu melden. Immerhin hätte der Verursacher ja einen Zettel in den Briefkasten schmeissen können. Der anwesende Polizist (ich nenne ihn der Einfachheit halber mal Adolf) befragte mich ausgiebig nach meinen Personalien und als wir bei meinem Mädchennamen angelangten, in dem ein ‚ü‚ vorkommt, fragte er süffisant ‚Ü wie Übel?‘.
Ich hätte mal schlagfertig antworten sollen ‚Nein, Ü wie Übermensch‚, aber hinterher ist man immer schlauer. Adolf hatte also wesentlich mehr Interesse an meinen Personalien als an dem Verursacher des Schadens und bemerkte, dass es vermutlich nur betrunkene Jugendliche gewesen seien, die auf dem Weg nach Hause den Zaunpfeiler umgetreten hätten. Na dann! Was angeblich ein alkoholisierter Godzilla umgetreten hat, richtete ein LKW mit Kran wieder auf – netterweise, nachdem er etwas Material abgeladen hatte. Man muss die Gelegenheiten ja am Schopfe packen.

In jedem Fall waren die metallenen Pfeiler noch gut genug, um sie ein weiteres Mal zu verwenden. Der Gatte hat sie mit der Flex von Rost befreit, mit Hammerite gestrichen und einen Ranchzaun daran gebaut. Schnell, einfach, billig und sieht ganz gut aus. Ich habe kubikmeterweise Brennnesseln hinter dem Zaun weggemacht – dort sollen nun weiße Hundsrosen wachsen – und damit jede Menge Platz für rasende Hühner geschaffen und den Kaninchen einen Teil der Erlenhecke zum Fraß vorgeworfen.

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Und wo wir gerade bei den Kaninchen sind: sie sind ja so praktisch! Ob Brombeerschnitt, Heckenschnitt oder wie in obigen Fall Unkraut, welches ich direkt neben dem Gehege gerodet habe: alles kann man ihnen ins Gehege werfen und zu Dünger verarbeiten lassen. Pflanzen, die für Kaninchen giftig sind, nimmt man natürlich nicht, handelt es sich nur um einige Blätter, sortieren die Tiere das schon selber aus, instinktgesunde Kaninchen würden sich im Regelfall nur daran vergiften, wenn sie zu wenig andere Nahrung zur Verfügung haben.
Den Heckenschnitt, das Fallobst und die unerwünschten Pflanzen einfach ins Gehege werfen zu können ist ein weiteres Argument gegen Stallhaltung.
Das verqueckte Areal um das Freilauf-Gehege hatte ich bereits einmal von Quecke befreit und – zum Glück – mit Drainagevlies abgedeckt, jetzt war einmal die Zeit da, um ein paar große Findlinge als Umrandung zu setzen und ein paar Karren Kies als Beschwerung, Verschönerung, UV-Schutz, Sonnenliege für Reptilien … in das Beet hinein. Da der Gatte manchmal moniert, dass sein Arbeitseinsatz hier zu wenig erwähnt wird möchte ich explizit darauf hinweisen, dass er sämtliche 4 Schubkarren mit Kies herangekarrt hat und mindestens 3 von X Karren mit großen Steinen.

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Die Kacke aus dem Freilauf zu schaufeln ist zwar wesentlich mühseliger als wenn man die Tiere im Stall hält, aber in einem Naturgarten kann man notfalls ja das Erd-Kacke-Gemisch unter die Holunder schippen. Zum Beispiel, die haben es sich verdient. Und die Hühner verteilen es fachgerecht. Vernünftige Zusammenarbeit und Kreislaufwirtschaft ist alles. Fast alles.wochenbett

Die Wochenstube im Kaninchenstall wird penibel sauber gehalten. Ich habe neulich nochmal kontrolliert, gesäubert und neue Einstreu zur Verfügung gestellt, den Innenausbau machen die Damen dann selber, ist ja klar. Wer, ausser einer Karnickelmutter weiss besser, wie so ein gemütliches Nest für nackte Babies auszusehen hat?
Unser Nachwuchs braucht kein Nest mehr, sondern liegt gerne im Kräuterbeet, welches auch von den Hühnern favorisiert wird. Die Hühner bauen dort Huderplätze, sie baut Nester aus Fenchelblättern für irgendwen. Sie aromatisiert damit den ganzen Garten und ich freue mich, dass wir bei aller in unser Leben eingebauten Urtümlichkeit und vielen Aspekten des Lebens wie früher eine Waschmaschine haben und ausgiebig nutzen. Hühnerkacke muss ich dann doch nicht im Haus haben.pause-huehnerbeetfenchel-nest

Ansonsten gehe ich gerade der ‚Bürstenfrage‘ nach. Ich habe festgestellt, dass in keinem der von mir mehr oder weniger regelmässig frequentierten Supermärkte und Drogerien noch Ersatzköpfe für die Spülbürsten aus Holz verkauft werden. Die kompletten Holzbürsten hingegen kann man kaufen! Sinn? Unbekannt.
Auf dem Wochenmarkt in Heide gibt es einen neuen Bürsten- und Messerstand, die Verkäufer sind junge Leute und sympathisch und ich befragte sie zu dem Thema. Ich habe erfahren, dass alle Holzbürsten und Köpfe aus der selben Fabrik kommen, warum anderswo nur mehr die kompletten Bürsten ohne Ersatzteile angeboten werden, wusste man nicht. Allerdings dürften die beiden sich über die Tatsache freuen, denn sie verkaufen die Austauschköpfe in groß und klein, fest und weich – sie kosten mehr als die komplette Bürste im Supermarkt, aber beim Austauschkopf sind die Borsten aus Naturfaser. Was zum Teufel … ?!?
Wenn ich im Winter mal viel Zeit haben sollte, sämtliche Emails beantwortet und Tauschpflanzen ausgebuddelt sind, könnte ich die Drogerien mal anschreiben und in Erfahrung bringen, was für eine Geschäftspolitik sie verfolgen.

buerstenfrage buerstenfrage2
Merke: als Elternteil solltest du jederzeit hochkonzentriert sein und jede einzelne Tat gut überdenken – im Vorwege. Schluß mit spontanen Aktionen, die dir im Nachgang erst richtig bewusst werden, denn natürlich werden insbesondere diese nachgeahmt. Wenn mich meine Haare nerven, die letzten 30cm mal wieder zippelig und splissig sind, nehme ich mir eine Schere und schneide sie ab. Klar, dass das letztes Mal passierte, als die Nachwüchsige neben mir im Bad stand. Interessiert sah sie zu, meine schnell vorgebrachten Beteuerungen, dass das bei ihr nicht notwendig sei, weil ihre Haare schön sind brachten natürlich wenig. Bei nächstbester Gelegenheit schnappte sie sich eine Schere und schnitt sich die schönen Locken ab. Also Mädels merkt euch gut: wollt ihr Vorzeigekinder, die sich ’normal‘ verhalten und sozial akzeptiert in der Gruppe mitlaufen, kneift die Arschbacken zusammen und diszipliniert euch, die Rattenbande wird sonst schlimmer als ihr es jemals wart! Garantiert. Es passiert hier gerade.haare-schneiden

Und für diejenigen, die lieber hinterfragen, anders leben & lesen und dies unbedingt weitergeben möchten habe ich noch einen heißen Tipp. So gesehen bei einem ehemaligen Kollegen meines Mannes. Er hat seine persönliche Leseliste und Linkempfehlungen ausgedruckt als Handzettel dabei und wenn das Gespräch auf seine Themen kommt, kann er ein Exemplar mitgeben und hat nicht das übliche Problem, dass Titel und Autoren von Büchern nach dem Gespräch vergessen werden oder handschriftlich gekritzelte URLs auf Einkaufszetteln nicht mehr zu entziffern sind. Kann man ja mal drüber nachdenken, wenn man Sendungsbewusstsein besitzt. So ein übersichtliches Manifesto ist ja auch ein Stück gelebte Politik und echte Demokratie.

handzettel

Da die Aussaaten für den Winter und das Frühjahr fast alle gemacht sind und nun bis zum Spätwinter vermutlich keine Pflanzschalen den Platz auf der Fensterbank vereinnahmen, habe ich mich mal wieder Experimenten hingegeben. Die abgeschnittenen Köpfe der Karotten sollen neu austreiben und auch Wurzeln bilden – was sie tun -, überwintern und nächstes Jahr dann blühen. Die bunten Eltern sind sicherlich spalterbig, sollte jemals irgendetwas bei diesem fruchtlosen Experiment herauskommen, wird es vermutlich klein, hart, trocken und geschmacklos sein. Normalerweise verschimmeln mir die wiederbelebten Wurzeln aber vorher. Mal sehen.

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Die eingelagerten Zwiebeln bilden nun zum Teil Tochterzwiebeln (oder wie auch immer man sowas nennt), direkt unter der Mutter wachsen dann 3-5 kleinere Zwiebeln, wobei klein relativ ist, die haben mitunter schon verwertbare Größen. Kann mir jemand von euch sagen, woran das liegt? Zu hell? Zu warm?

tochterzwiebeln

Gesetzt den Fall, jemand hat tatsächlich bis hier durchgehalten. Beim letzten Monatsrückblick wurde ich ja dazu animiert, diese Beiträge ruhig noch ausführlicher zu gestalten, was ich hiermit getan habe. Nun brauche ich allerdings mal wieder ehrliche Rückmeldung von euch!

Ich selber lese sehr gerne auch die ausführlichsten und längsten Beiträge auf Blogs, die mich wirklich interessieren – sofern ich die Zeit dazu finde, was leider viel seltener der Fall ist, als ich es mir wünschen würde.

Und ich würde natürlich gerne wieder von euch hören, wie euer September war. Habt ihr etwas für euch getan? Habt ihr etwas erledigt, was überfällig war? Schöne Momente genossen, etwas Neues gelernt, etwas abgeschlossen, etwas angefangen oder den kostbaren Luxus genossen, einfach stundenlang nichts zu tun?

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17 Gedanken zu „Willkommen Oktober, mögest du gülden sein.

  1. Alex

    Ich hab zwar immer noch keinen Garten, aber die Beschreibung deines Gartens macht mir Freude. Und auch hier gibt es eine neue Entwicklung: Der Mann, der für die Renovierung meiner Wohnung nach dem Wasserschaden verantwortlich war, hat dem Vermieter gezeigt, daß der Wasserschaden auch die alte Betonschicht, die meinen Hinterhof ausmacht, unterspült hat.
    Der war auch schon mit dem Renovierer da (ich kam dazu). und man einigte sich auf ein Fahrradregal für 8 Fahrräder (Studenten auf allen Stockwerken) und um den Kellerabgang auf 1,50 m eine Erdzone, die ich begrünen soll. Ich hab schon angefangen Zwiebeln zu horten.
    Das alles soll jetzt im Oktober stattfinden.
    Ich bin gespannt!
    Du kannst gerne ausschweifend erzählen, ich bin davon gefesselt und fiebere mit 🙂
    LG Alex

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Das sind gute Neuigkeiten Alex! Ein wenig Beton aufgeben um dort Grün zu schaffen ist eine gute Sache und ich hoffe, dass dir die Pflege Freude machen wird. Aber wie heftig! Das muss ja ein gewaltiger Wasserschaden gewesen sein, hier nennt man sowas Sturmflut. 😉
      Vielen lieben Dank für deine Rückmeldung auch in Bezug auf den Beitrag, jetzt habe ich meinen eigenen Artikel nochmals gelesen und finde ihn an sich auch recht kurzweilig. 😛

      Liebe Grüße und einen schönen Tag, Oli

      Antwort
  2. Doris

    Gleich hau ich ab, schauen ob ich etwas finde.
    Im September habe ich ein Strickkleid an der Strickmaschine angefangen. Weil die Maschine nicht so viele Haken für Maschen hat wie ich brauche muß ich vorn und hinten eine Naht machen. Also, eine Hälfte Rückenteil habe ich , der Rest kommt irgendwann.
    Es ist toll wieviel schöne Sachen in deinem Garten passieren. Später schreibe ich mehr.

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Ein Strickkleid passend zur kühlen Jahreszeit. Finde ich toll!
      Ja, ich habe den Eindruck, dass wir gerade einen guten Lauf hatten und mehr geschafft haben als sonst.
      Wie froh werde ich erst sein, wenn die größten Baustellen fertig sind, hoffentlich gibt es noch genug milde Tage und ausreichend Zeit, damit wir zur neuen Saison noch gut was vorbereiten können. Bis später dann.

      Antwort
  3. Marlene

    Mensch, bei euch ist eine Menge los! Schöne Bilder auch. Mit Kind kommt man um Zoos und Tierparks nicht ganz herum. Ich mag am liebsten kleine Tierparks mit fast nur Haustierrassen, gerne seltene. Leider gibt es sie immer noch, die depressiven Raubkatzen in viel zu kleinen Käfigen, die mancher Kleinstadtzoo meint halten zu müssen. Die großen, finanzstarken Zoos wie Hagenbeck oder der Leipziger Zoo haben sich inzwischen wirklich stark gewandelt – und eh dann jeder meint, selbst nach Afrika fliegen zu müssen, meinetwegen. Aber bei kleinen Zoos sollte das wirklich besser kontrolliert werden.
    Liebe Grüße, Marlene

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Danke für deine Rückmeldung Marlene, ich denke, so wie du es beschrieben hast wäre es ein guter Kompromiss. Es muss nicht in jeder Stadt einen Elefanten geben aber dort wo sie sind, sollen sie es – im Rahmen der beschränkten Möglichkeiten – gut haben. Was ich richtig übel finde sind Zirkusse. Die Tierparks mit alten Haustierrassen (wie z.B. Arche Warder) finde ich auch toll, da gibt es dann natürlich auch wieder viele Überschneidungen zu meinen Interessensgebieten, Nutztierhaltung ohnehin und oftmals sind dort ja auch alte Gebrauchsgegenstände, Kulturgut und Gebrauchswissen zu finden wie z.B. alte Vorratslager. Für Selbstversorger höchst spannend.
      Liebe Grüße zurück, Oli

      Antwort
      1. Marlene

        Da hast du recht – ich finde ein Konzept wie von Arche Warder würde auch gut zu Freilichtmuseen passen, z.B. Kiekeberg. Ich glaube, ein paar Nutztiere haben die ja auch 🙂 Liebe Grüße, Marlene

  4. Jenny@Vegan & Heimatlos

    Liebe Oli,
    Ich lese deine Beiträge von Anfang bis Ende und schwärme sogar manchmal auf der Arbeit von euch… Ich finde deine Beiträge nicht zu lang. Sie sind charmant, klug, informativ und witzig! geschrieben. Ja, sie sind manchmal lang, doch es ist eher wie bei einem guten Buch. Hinterher findet man es irgendwie schade, dass es zu Ende ist.
    Du hast bei deinem letzten Rundgang von „Schandflecken“ gesprochen, doch mich erinnern Fotos von kleinen, süße Hoppelhäschen und von Schandflecken eher an eine unverfälschte, authentische und durchweg sympathische Astrid Lindgren Idylle, als an etwas, über das man die Nase rümpfen oder die Augenbrauen hochziehen müsste. Eure Land ist so wunderschön! Ich lese deine Berichte und Rezepte gern. Deshalb folgt man einem Blog doch, oder? Weil man interessiert ist.
    Ich folge, weil ich euren Lebensstil und die Zeit, Liebe und Arbeit, die ihr in die Gestaltung eurer kleinen Landidylle investiert, super spannend und bewundernswert finde und, weil ich alles darüber erfahren möchte. Und ja, „dazu“ gehören auch Berichte über Ausflüge, Dorftrottel, diebische Ehegatten und quirlige, kleine Mädchen mit Köpfchen (und Schere 😉 ), denn das macht den Blog lebendig…
    So ist das halt im Leben. Mal hat man mehr zu sagen und mal weniger. Ich finde das völlig ok. Mehr als ok!
    Liebe Grüße, Jenny

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar und dein Lob liebe Jenny (ausführlich können wir beide ja gut, so fing es ja auch an)!
      Ich fühle mich wirklich geschmeichelt – danke! Das bedeutet mir ganz viel und ich freue mich sehr. Deine Sicht, die du so treffend beschreibst teile ich übrigens in Bezug auf einige Menschen und Blogs, kann es also nachvollziehen und fühle mich weiterhin bestärkt.
      Ich freue mich immer noch über jeden einzelnen Kommentar aber so ein ausführliches Feedback ist manchmal wirklich wertvoll, an diesem Beitrag sass ich recht lange und da wollte ich dann gerne mal wieder wissen, wie so der Stand der Dinge ist.
      Liebe Grüße und warme Füße, Oli (die kann man wahrscheinlich gebrauchen so während der kühlen Jahreszeit am Stand, ich bin bereits mit Doppelsocken in den landidyllischen Gummistiefeln unterwegs)

      Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Danke Ilka, das Schöne ist, dass die Arbeiten so unterschiedlich sind, dass sowohl für jeden Körperteil das richtige Programm dabei ist, als auch für das alte, rostige Hirn. Mal versucht man sich krampfhaft zu erinnern, nach welcher Logik man damals im Frühjahr nochmal die Kartoffeln versenkt hat und mal geniesst man die wohltuende Leere im Oberstübchen während des Bohnen pulens. 😉
      Bohnen schnippeln eignet sich auch prima ja, da können die Gedanken schön fliegen.
      Liebe Grüße, Oli

      Antwort
  5. Doris

    Ich schreib über die Klamotten. Es ist nicht gerade selten das Leute die gebrauchte Sachen bringen, nicht nur Kleidung, also die denken sie kriegen eine Art Rabbat bei Neukauf. Ich habe es schon oft mitbekommen . Deshalb wahrscheinlich die Reaktion. Ich würde es nochmal versuchen ohne Hinweis das man später etwas kaufen möchte.
    Ich habe sowas von selten Kleidung auszusortieren, Mode ist mir egal ,ich ziehe auch T-Shirts an die 15 Jahre auf den Buckel haben, nur dürfen keine Flecke oder Verschleißerscheinugen zu sehen sein. Solche Kleidung käme in den Container. Anderes was mir aus irgend einem Grund nicht mehr gefiel, aber voll in Ordnung war hatte ich vor ein paar Monaten an die Flüchtlingshilfe gegeben. Also direkt an die Kirchengemeinde wo sie untergebracht waren.
    Wieder anderes verwerte ich für Neues.
    ———————
    Die Zwiebeln, stehen die irgendwie zu feucht das sie wieder austreiben ? Ist noch zuviel Erde an den Zwiebeln ?
    ————————-
    Ja, mein Kleid wird aus Sockenwolle gestrickt, einmal weil das Garn nicht so dick ist und weil man Sockenwolle gut waschen kann. Einen Plan wie es später aussehen wird habe ich nicht, ich mach einfach. Hauptsache weit genug das ich noch ein Unterkleid drunter anziehen kann. Wenn ich mich ranhalten würde und das mache ich nicht, also wenn doch ,dann wäre ein viertel Kleid an einem Vormittag fertig.

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    1. Oli@Landidylle Autor

      Ich trage auch noch Sachen die 20 Jahre auf dem Buckel haben, kleine Schadstellen interessieren mich nicht so – kommt drauf an wo und was es ist. Notfalls für den Garten oder zum Streichen. Nur passen müssen die Sachen eben und da ich eine Metamorphose von ziemlich schlank zu bisschen pummelig hinter mir habe, passen die meisten Sachen eben nicht mehr.
      Ich habe in den letzten Tagen mal drauf geachtet und keinen Container gefunden, wo nicht irgendein Schnack draufstand von wegen die Sachen sollen gut in Schuss sein. Na, die Ansprüche sind halt generell sehr unterschiedlich, ich trage über ewige Jahre altes Zeug, jemand anders braucht 5 komplette Nike-Ausstattungen.
      Mit dem DRK-Laden bin ich durch, ich laufe niemandem hinterher, nicht mehr.
      Frage mich trotzdem, was die adäquate Entsorgung für echte Lumpen ist, Restmüll vermutlich. Früher hat man diese melierten Wolldecken daraus gemacht.

      Die Zwiebeln haben minimal Erdreste dran und stehen trocken und hell hinten im Rohbau. Ich muss sonst mal googlen was das sein kann, bin ich noch nicht zu gekommen.

      Sockenwolle klingt wie ein guter Plan, Stricksachen die nicht gut waschbar sind finde ich immer etwas anstrengend. Ein Viertel Kleid an einem Vormittag, ein ganzes Kleid an 2 vollen Arbeitstagen – das hört sich für mich als Laien sehr schnell an und trotzdem wird klar, wie wert-voll so ein handgemachtes Kleid letztlich ist. Zeit, Material, Hirnschmalz, ich finde das toll.

      Antwort
      1. Doris

        Ein paar T-Shirts habe ich mit zum Heim genommen. Erstens können die alten Leute kaum noch raus, sie haben nur ein Taschengeld und die Dementen, die sind meistens schon einige Zeit bevor sie ins Heim kommen dement, sie haben sich schon lange nicht mehr um ihre Kleidung gekümmert. Den Sommer über hatten sie nur langärmelige Pullover, die Schuhe haben Löcher , sind zerschlissen. Das schlimme ist das manche Angehörigen sich nicht darum kümmern. Vielleicht also in einem Heim nachfragen ? In jedem Heim gibt es den sozialen Dienst. Ich würde die Sachen überprüfen was sich für alte Leute eignet.
        Vor zig Jahren hatte ich eine Anorakjacke aus dünnem Stoff, die Ärmel konnte man raustrennen . Man, was habe ich die Jacke getragen, dann habe ich Aufnäher auf Risse genäht, irgendwann ging auch das Futter kaputt. Dann habe ich ich sie mit schweren Herzen in den Müllcontainer getan, vorher noch die Aufnäher abgetrennt und da wurde ich noch von den Mitbewohnern gefragt warum ich die Jacke nicht gespendet habe 😉 😉 . Irgendwann ist Schluß.
        Wie mans macht ist es doch sowieso verkehrt mit dem wegwerfen.

      2. Oli@Landidylle Autor

        Das stimmt! Irgendwelche Nörgler oder Bedenkenträger hast du überall und recht machen kannst du es keinem. Bin ich aber zum Glück auch weitestgehend von ab.
        Mja, einmal werde ich den Karton noch durchsehen und neu packen, dann biete ich die Sachen nochmal an, danach ist Schluß. Notfalls stell ich ihn bei ebay-Kleinanzeigen zum Verschenken rein.

        Für die Business-Kleider für Schlanke hat sich aufgrund des Beitrags hier was ergeben, erfreulich. Mal sehen, wie das läuft, die Sachen wären wirklich zu schade zum Verschenken – vor allem wenn man eh kein Geld hat.
        Entweder Tauschware oder Obulus, dann ist allen gedient, so mag ich es.

        Die Bewohner in Heimen so zu sehen tut weh, ich weiss. Vor allem weil bei vielen mit der Krankheit ja auch eine gewisse kindliche Milde zu Tage tritt, die Mitleid erweckend ist. Kann aber auch sein, dass die zu klaren Zeiten die grössten Arschlöcher waren und die Kinder/Angehörigen einen Grund haben, dort nicht aufzutauchen oder sich zu kümmern. Ich glaube jedes Kind hätte gerne Eltern, die fürsorglich und liebend sind und würden das dann automatisch zurückgeben. Wächst in gefühlskalter, feindlicher oder gewalttätiger Atmosphäre auf, kann man froh sein, sich und seine Psyche da mehr oder minder heil raus zu ziehen, jahrelang zu pflegen und zu salben und einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu ziehen.

        Andere können einfach nicht damit umgehen, ihre (durchaus geliebten) Angehörigen so zu sehen und meiden sie deswegen.
        Ich glaube, dass die meisten dieser Probleme im guten alten Sippenverband nicht auftauchen würden. Immer vorausgesetzt, die Menschen verhalten sich gesund, allgemeinverträglich und geben entsprechende Werte weiter.

  6. Anne

    liebe Oli, möglicherweise ist die Aktion „Platz schaffen mit Herz“ von Otto (Versandhaus) für dich eine Option?
    Und danke für den ausführlichen Einblick… ich kann mich zurzeit nicht recht aufraffen, meine gesammelten Fotowerke mal zu verarbeiten – ich lese lieber bei anderen 🙂
    liebe Grüße!

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Vielen Dank für den Hinweis Anne, die scheinen ja immerhin sehr transparent und 100% gemeinnützig zu arbeiten. Und praktisch ist das Vorgehen auch.
      Über einen Artikel dort bin ich ausserdem auf die Seite http://www.fairwertung.de/ gekommen und habe dort zusätzliche interessante Informationen gefunden.

      Und was deine Flaute angeht: ist doch OK, das wird (hoffentlich 😉 ) auch wieder anders. Ich finde nicht, dass ich derzeit so produktiv bin wie gewohnt aber dafür sind die Rückblicke dann umfassend und gleichzeitig kann man fast alles verbloggen. Vielleicht startest du irgendwann auch mit einer Zusammenfassung wieder durch.
      Ganz liebe Grüße, Oli

      Antwort

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