Walnuß-Tarte mit Honig-Salz-Karamell

Zwischen den Jahren habe ich eine ausserordentlich deliziöse Walnuß-Tarte gemacht, die die komplette versammelte Sippe überzeugt hat. Daher muss das Rezept hier unbedingt (auf deutsch) vermerkt und ihr davon in Kenntnis gesetzt werden, dass ihr diese Tarte keinesfalls unprobiert lassen solltet. Das Ausgangsrezept stammt von Mamangerie, ich habe im Wesentlichen die Mengen sowie ein wenig das Vorgehen und die Zutaten geändert und würde beim nächsten Mal vielleicht einen etwas anderen Teig probieren. Dieser war mir ein wenig zu dröge – aber vielleicht reicht es auch, je nach Ofen, die Backzeit etwas anzupassen.

Zunächst einmal habe ich es mir mit dem Laptop gemütlich gemacht, einen Film gesehen und dabei jede Menge Walnüsse geknackt. Winter hat was für sich, sowas würde ich mir sonst nie erlauben. Preisfrage: wie schaffen es andere Leute die Nüsse so zu knacken und die unweigerlich zum Teil zerschmetterten Nussreste aus den Schalenresten zu pulen, dass immer noch unversehrte und hochfotogene Walnußhälften daraus hervorgehen?

Was für einen Nussknacker und was für eine Technik braucht man dafür? Für sachdienliche Hinweise bin ich wie immer äusserst dankbar.

Zutaten für eine Walnuß-Tarte mit Honig-Salz-Karamell von 27cm Durchmesser

Teig:

  • 270g Mehl Type 550
  • 135g Butter in kleinen Stückchen ins Mehl geschnippelt
  • 3/4 TL Salz
  • 65g Puderzucker
  • etwas kaltes Wasser, vielleicht 5 TL

Füllung:

    • 300g Walnußkerne
    • 200ml Sahne
    • 150ml Akazienhonig, ich nahm etwa 60ml Akazienhonig und 90g Rohrohrzucker weil meine Mitbewohner sich den restlichen Honig in den Tee gerührt hatten …
    • 1 Prise Salz
    • 45g Butter

Die Zutaten für den Teig mit warmen Händen zu einem homogenen Teig verarbeiten, dabei Wasser nach Bedarf zugeben. (Notfalls) zwischen Frischhaltefolie ausrollen und in eine gebutterte und mit Mehl bestäubte Tarte-Form drücken. Für etwa 30 Minuten kühl stellen.


Mit einer Gabel mehrfach den Teig einstechen, mit Backgewichten, Hülsenfrüchten, V2A-Muttern oder sonstwas beschweren und für etwa 15 Minuten bei 180°C backen bis der Teig etwas bräunlich wird. Abkühlen lassen

Die Walnüsse auf einem Backblech verteilen und für etwa 5 Minuten unter dem Grill des Backofens rösten. Eine Temperatur war nicht vorgegeben, ich habe es zunächst bei den vom Boden backen erreichten 180°C versucht, dann aber die Temperatur höher gestellt. Wahrscheinlich reagiert hier auch wieder jeder Ofen anders und es ist sehr sinnvoll, die Walnüsse gut im Auge zu behalten, aber mein Luxus-Italiener ist bezüglich Temperaturen eher träge. Obacht also, die Nüssen sollen sich bräunen, verbrennen aber auch schnell. Beiseite stellen.

Sahne und Honig (Zucker …) in einem Topf auf mittlerer Flamme kochen, bis sich die Konsistenz verdickt und die Mischung eine goldene Farbe annimmt. Das dauert etwa 10 Minuten.
Die Flamme herunterdrehen und Salz und Butter in die Sahne-Honig-Mischung einrühren. Die Walnüsse zugeben, unterrühren, sodass sie komplett bedeckt sind und für etwa 3 Minuten auf niedriger Flamme weiter köcheln.

Das Honig-Salz-Karamell mit den gerösteten Walnüssen auf den abgekühlten Teig geben, verteilen und im Kühlschrank gut auskühlen lassen. Ich habe die Tarte für etwa 20 Minuten in die Gefriertruhe gestellt und 5 Minuten vor dem Servieren herausgenommen.

Die Zubereitung ist wirklich super einfach und das Ergebnis eine perfekte Mischung an Aromen. Das Salz schmeckt gut durch, ist aber keinesfalls aufdringlich und der Honig harmoniert wie immer auf’s feinste mit den Walnüssen.

Da ich schon vor dem Kauf des Grundstücks einen Walnußbaum haben wollte aber es immer noch nicht geschafft habe einen zu pflanzen – und es selbst bei sofortiger Pflanzung etliche Jahre bis zum ersten Ertrag dauern würde – bin ich besonders froh und dankbar, eine Tauschpartnerin gefunden zu haben, die sowohl Walnüsse im Überfluss hat, als auch Bedarf an Dingen von unserem Hof. Auch Bienen haben wir leider noch immer nicht und selbst wenn gäbe es hier keine Akazien Robinien. Insgesamt also ein wenig selbstversorgerisches Rezept für uns, aber glücklicherweise muss man ja nicht alles selber erzeugen und besitzen, es reicht etwas zum Tauschen zu können oder zu haben plus das Glück, einen passenden Tauschpartner zu finden.

MerkenMerken

16 Gedanken zu „Walnuß-Tarte mit Honig-Salz-Karamell

    1. Oli@Landidylle Autor

      Die Tarte sieht wirklich sehr ansprechend und lecker aus mit dieser beige-durchscheinenden glänzenden Karamellschicht – leider gibt es Foto das nicht wieder weil ich nur schnell vor dem Servieren einen Schnappschuss gemacht habe. 🙂

      Antwort
  1. Wili

    Ein von nun an nur noch gesundes Winterende und ein glückliches neues Jahr mit vielen erfolgreichen Experimenten und reicher Ernte wünsche ich dir, liebe Oli. Die Tarte backe ich unbedingt nach! Hast du denn gute Walnussknacktipps erhalten oder herausgefunden? Ich habe hier auch 4 Säcke voller Nüsse vor mir liegen, die geknackt werden wollen.

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Vielen, vielen Dank für deine guten Wünsche liebe Wili!
      Ich wünsche dir auch ein gesundes und in jeder Hinsicht zufriedenstellendes neues Jahr, auf dass wenigstens 1 Herzenswunsch in Erfüllung geht.

      Ich habe bislang noch keine Walnussknacktipps erhalten – aber das Pferd andersrum aufgezäumt: solange ich keine schönen Walnusshälften machen kann, verarbeite ich den Krisselkram zu leckerem Walnussfrischkäse! Das Rezept schieb ich schnell mal rein, ich glaube, solange muss meine Pause noch dauern. 😀

      Sollte ich eine ergonomische und Nussfreundliche Methode finden, lasse ich es dich wissen.

      Antwort
      1. baumfrau

        Im „Walnussland“ Kirgistan scheint man die Nüsse mit Hammer oder mit Stein aufzuklopfen, hatte schon mal eine längere Doku darüber gesehen, kann sie aber grad nicht finden.

        Hier die Kurzdoku: https://www.youtube.com/watch?v=Azs571PKxYM

        Begründung in der längeren Doku war, dass so die Nüsse noch ziemlich heil bleiben, und die heilen Nüsse erzielen einen höheren Preis.

        Muss ich auch mal probieren… Aber die Menschen dort klopfen wahrscheinlich schon seit vielen Jahren die Nüsse so auf und haben daher Übung

      2. Oli@Landidylle Autor

        Das ist interessant. Für mich sah es im Video so aus, das würde sie bei der ersten Nuss auf die Schale klopfen und bei der zweiten auf die Fuge, auf den Spalt. Ich hab‘ jetzt X Mal zurückgespult und sehe es immer noch so. Das teste ich, es sieht ja sehr leichthändig aus und scheint auch nicht mehr Dreck zu machen als sonstiges Vorgehen.
        Und: 30.000 Hektar Walnuss-Urwald! Wow, es gibt schon tolle Ecken. Vielen Dank für den Hinweis.

  2. Anne

    Huhu Oli! oh, das sieht nach einem perfekten Winterkuchen aus! Wir haben seit kurzem diesen Knacker: http://www.codecheck.info/img/49047502/1 – der überraschend viele Hälften liefert. Aber: es liegt auch sehr an den Nüssen. Es gibt einfach Bäume, deren Nüsse besonders schwer aus der Schale zu puhlen sind… Wir haben da etwas Glück, unsere Nüsse sind sehr leicht zu lösen und auch bei unserem zangenförmigen Knacker waren Häften dabei.
    geduldiges Knacken weiterhin!
    Anne

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Heißen Dank für den Hinweis Anne! Den Knacker habe im Supermarkt auch schon mal gesehen und argwöhnisch überlegt, ob die Nüsse nicht beim Zudrücken oder rausflutschen.
      Aber irgendwas muss ich mir einfallen lassen, auf die Dauer leiden halt auch die Finger und Hände vom Knacken und Friemeln. Aber du hast recht, vielleicht liegt es auch an den Nüssen …
      LG Oli

      Antwort
      1. Anne

        Motiviert von deiner Tarte hab ich mich gestern ans knacken gemacht… und nach zehn Nüssen zerfiel der gelobte Knacker. Daraufhin habe ich direkt Beschwerde bei meinen Eltern eingelegt, die so ein Ding seit Jahren haben, darauf schwören und in Sachen Nussverbrauch Weltmeister sind – das könne gaaar nicht sein. So habe ich die 350g mit dem alten Zangennussknacker klein bekommen.
        Heute meinte meine Schwägerin dann, dass eine Rohrzange, wo man den Abstand und so die Görße der Nuss einstellen kann, super ginge – weil man weniger Kraft durch die starke Hebelwirkung hätte – wie es scheint, gibt es der Methoden viele.
        🙂 liebe Grüße!
        PS. die Tarte gab es heute.. sehr schmackhaft! Für mich hätten es mehr Nüsse oder mehr Karamell sein müssen, da eventuell meine Form zu groß war. Oder erst die Nüsse in die Tarte geben und dann die Masse drübergießen. Man hat noch relativ viel vom Boden gesehen, das hat mich etwas gestört – aber für den Geschmack war das egal 🙂

      2. Oli@Landidylle Autor

        Ha, die Rohrzange werde ich dann auch in meine Experimente einbeziehen, danke. 😀
        Das ist ja ärgerlich, dass die Masse nicht gereicht hat, das würde mich auch sehr foppen. Ich hatte das Originalrezept für meine 27er-Form ja extra hochgerechnet und bei mir kam es gut hin. Ich hatte eine schöne Schicht Nüsse und ausreichend Karamell – wobei ich davon rein prinzipiell auch noch mehr hätte haben können. Aber so wie es war, war es schon gut.
        Ich wette mit Nüssen und Karamell satt wärst du begeistert. Ich will die Tarte nächste Woche noch einmal machen und bin schon gespannt auf meine Zertrümmerungs- und Zerspanungsexperimente.

        Liebe Grüße, Oli

  3. Alex

    Die Tarte hab ich bei Sabine auch schon bewundert. Sie ähnelt einer anderen, amerikanischen, nämlich dem Pecan pie, wobei der aber kein elegantes Karamell hat. Könnte man aber dazumachen. Aber mit Walnüssen ist die schon recht.
    Ich bin zwar kein Nussknackerguru, aber ich nehme einen einfachen Knacker, der aber genug auseinanderspreizbar sein muss, und knacke die Nuss hochkant, soll heissen, die Mittelnaht steht senkrecht. In der Regel kann man sie dazu bewegen, entlang dieser Linie in zwei Hälten zu zerspringen. Wenn das Fleisch ein bißchen geruht hat (wenn die Nuss nicht ganz frisch ist), kann man sie ganz gut herausschütteln, ansonsten die Nuss nochmal sanft quer in die Mangel nehmen, aber mit Gefühl 🙂 Viel Spaß beim Ausprobieren!
    LG Alex

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Also … so mache ich das auch!
      Vielleicht liegt es wirklich an den Nüssen. Früher, als ich noch jünger, schlanker und knackiger war, habe ich Walnüsse ohne Knacker geknackt; und zwar habe ich einfach 2 Nüsse in einer Hand gegeneinander gepresst, damit trifft man augenscheinlich sehr gut die Sollbruchstellen. Hat aber was von orthodoxem Ostern: anstatt des härtesten Eis bleibt am Ende die härteste Nuss übrig. 😀
      Allerdings eignet sich diese Methode eher nicht für grössere Mengen und vermutlich auch eher für dünnschaligere Plantagennüsse.

      Pecan mag ich auch sehr gerne, als Kuchen vor allem mit Aprikosenmarmelade, vielleicht teste ich den pecan pie mal – sollte ich hier irgendwo Maissirup auftreiben können.
      LG Oli

      Antwort
      1. Alex

        Nehm lieber etwas anderes als Maissirup, das ist ein billiger Zuckerersatzstoff, der in den ärmeren Bevölkerungsschichten viel zur Anwendung kam. Besser wäre tatsächlich ein Karamell oder sogar ein „Butterscotch“ mit extra Butter und Sahne, weil Du da mehr Geschmack hineinbekommst 🙂
        LG Alex

  4. Pingback: Ein Versuch: 31 Fotos/Januar | Hier so...

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..