Fruchtig-saure Stachelbeer-Tarte

Stachelbeer-Tarte

Mitten im Winter eine Stachelbeer-Tarte zu zeigen ist wahrlich nicht ganz saisonal. Aber wer einen ertragreichen Beerengarten besitzt, kennt vermutlich die Tage, an denen man seine Ernte nur noch schnell wäscht, in Gläser füllt und einfriert. Aus den Augen aus dem Sinn – während der heißen Phase der Erntezeit muss man sich manchmal einfach Platz freischaufeln – vor allem wenn zu allem Überfluss auch noch die Nachbarin mit einem Eimer voll zusätzlicher Stachelbeeren und einem verzweifelten Blick vor der Tür steht ‚Ick hev sooo veel!‘. Im Winter dann geht es an die Verarbeitung.
Natürlich habe ich die Stachelbeeren ungeputzt eingefroren – es sollte ja schnell gehen. Normalerweise bin ich etwas krüsch, was harte Stengel oder raschelnde Blütenansätze in meinem Essen angeht aber im gefrorenen und wieder aufgetauten Zustand ist das selbst für mich total vertretbar. Und trotzdem: die Stachelbeeren waren nach dem Auftauen sogar noch so knackig, dass ich einige so verspeist habe, erstaunlich.

Aber an sich geht’s ja um die Tarte. Ich hatte für einiger Zeit bereits die Zwetschgentarte der Recipettes nachgebacken und festgestellt, dass sie sehr gut ist.
Nach dem gleichen Prinzip verfuhr ich nun also auch mit den Stachelbeeren.

Für meine Tarte-Form von 27cm Durchmesser habe ich die Menge & Art der Zutaten etwas angepasst, ich nahm:

  • 200g Mehl Type 405
  • etwa 60g Puderzucker
  • 3 Dotter (Eigrösse L-XL), das Eiklar kann man prima zu Kokosmakronen verarbeiten!
  • 100g weiche Süßrahm-Butter
  • 1 Prise Salz
  • etwa 750g Stachelbeeren
  • 4EL Zitronensaft
  • 300ml Apfelsaft
  • 3EL selbst gemachten Vanillezucker, Stachelbeeren vertragen viel Zucker, mit 3EL wird die Tarte sauer, wer sie lieber süßer mag, erhöht die Menge
  • 1 Packung Vanillepuddingpulver

Stachelbeertarte

Aus Mehl, Puderzucker, Dotter, Butter und Salz mit warmen Händen einen homogenen, glatten Teig kneten, zu einer Kugel formen und für etwa 30 Minuten eingepackt kühl stellen.

Aus Zitronensaft, Apfelsaft, Puddingpulver und Vanillezucker einen Pudding nach Anleitung kochen – nur eben mit Saft anstatt Milch. Topf beiseite stellen.

Die Tarteform buttern und mehlen, den Teig ausrollen und in die Form geben. Mit einer Gabel mehrmals einstechen. Den Pudding auf dem Boden verteilen, die Stachelbeeren darin einsinken lassen und die Tarte bei 180°C im vorgeheizten Ofen etwa 30 Minuten backen bis der Rand goldbraun ist.

Die Tarte sollte meiner Meinung nach genug Zeit zum richtigen Abkühlen haben, wenn sie aus dem Ofen kommt. Ich habe die Stachelbeer-Tarte am Vortag gebacken und so war die Konsistenz und der Geschmack sehr gut.
Die Zwetschgentarte wurde am Tag der Kaffeetafel gebacken und der Guss hatte nicht genug Zeit, wirklich fest zu werden obwohl ich die Tarte 1 Stunde im kalten Windfang deponierte.

Stachelbeerkuchen

Hat man trotz angepasster Mengenangaben noch zu viel Teig, kann man daraus leckere Stachelbeer-Muffins oder besser Tarteletts machen. Den Teig in die Förmchen füllen und einen Rand formen, Stachelbeeren verteilen, aus Sahne, Ei, Zucker und etwas Mehl schnell einen flüssigen Teig schlagen und auf die Förmchen verteilen. Backen bis der Rand braun ist.

Auf diese Weise wird der Kuchen etwas süßer als die schon recht saure Tarte, meine Sippe mochte die Muffins lieber, ich bevorzuge klar die saure Tarte.

Stachelbeer-Muffins

11 Gedanken zu „Fruchtig-saure Stachelbeer-Tarte

    1. Oli@Landidylle Autor

      Tut mir leid, aber das habe ich in dem Fall frei nach Schnauze gemacht.
      Ich würde denken, dass ich etwa 150ml Sahne, 1 Ei, 1 gehäuften EL Mehl und 2 TL Zucker genommen habe.
      Es funktionierte prima und meiner Familie schmeckte es sehr gut.
      LG Oli

      Antwort
  1. Heidemarie Traut

    Hallo Oli,
    ich wollte Deine E-mail Adresse gerade bei mir eingeben, aber sie wird nicht genommen…
    Beide Schreibweisen (hier auf Deinem Blog!!!) scheinen an dem Y zu scheitern…
    Wäre schön, wenn Du mir auf meinem Blog eine Nachricht hinterlassen könntest!

    Was den Kuchen betrifft, der treibt mich jetzt in die Küche, denn er macht richtig Hunger!!!
    Leider kann ich nicht auf so etwas Tolles zurückgreifen!!!

    Alles Liebe
    Heidi

    Antwort

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