Thymiantee bei Erkältung, Bronchitis und Husten

Thymiantee

Thymian ist nicht nur ein traditionelles Naturheilmittel, sondern seine Wirksamkeit wurde auch in verschiedenen Studien nachgewiesen – manch einem verschafft diese Tatsache ja besonders viel Linderung. Früher war die Wirkung Beweis genug, seit alters her ist bekannt, dass Thymian sowohl antibakteriell, als auch antiviral wirkt und diese Wirkung insbesondere in den oberen Atemwegen entfaltet. Die pharmazeutische Nutzung des echten Thymian wird durch die Wahl zur Arzneipflanze des Jahres 2006 geehrt. Diese Eigenschaften alleine machen den echten Thymian schon zu einer echten Notwendigkeit im Selbstversorgergarten. Aber er kann noch mehr; in der Küche ist er als Gewürz für mich unverzichtbar, ich nutze ihn gerne und viel bei verschiedensten Arten von Gerichten und im Garten macht er sich prima als Bienenweide.

Thymian in Blüte

Die Mutterpflanze meiner Thymianhecke habe ich aus Tschechien mitgebracht, sie begleitet mich seit fast 10 Jahren und hat dabei einiges durchgemacht. Eingetopft in einem schwarz Glasierten Tontopf glühte ihr Wurzelbereich in der brennenden Sonne des tschechischen Kontinentalklimas, im Winter schneite sie tief ein und der Wurzelballen fror bei eisigen -20°C durch. Dann der Umzug ins maritime Scheißwetter mit feuchter Wärme, Dauerniesel, feuchter Kälte und peitschendem Starkregen – immer noch in dem schwarzen Tonkübel, während der ersten Jahre auf der Baustelle schändlich vernachlässigt und dann von Ameisen heimgesucht, die den schwarz glasierten Tontopf als ihr neues Zuhause auserkoren und stattliche Gänge zwischen den Wurzeln bauten. Vor dem Datenverlust und Neuanfang von Landidylle gab es einen Beitrag dazu, nannte sich „Die Rettung des Thymian“ und schilderte, dass Thymian nachweislich nicht gegen Ameisen hilft und welches Pflanzsubstrat sich bei mir gut machte. Schade drum.
Die Mutterpflanze wurde mittlerweile mehrfach geteilt, ausgepflanzt, Teile davon getauscht und alle erfreuen sich bester Gesundheit. Thymian ist ein dankbares Kraut für den Küchengarten.

Zurück zum Thymiantee. So einfach wie er ist – wirken tut er. Daher kann es nicht schaden, trotz aller Einfachheit an ihn und seine guten Eigenschaften zu erinnern.

Den Tee kann man nach Belieben dosieren. Ich kneife einige Triebspitzen des Thymian ab und verwende ihn immer frisch, er ist ohnehin wintergrün und auch wenn er im Winter nicht nachwächst, schadet ihm der Rückschnitt auf Raten nicht und die Wirksamkeit ist so definitiv höher als beim getrockneten Kraut. Manch einer empfiehlt, die Blätter vom Zweig zu rebeln, ich mache das wohl beim Kochen, nicht aber bei Thymiantee. Meiner Meinung nach ist es kein Schaden, die zarten Zweige mitzukochen oder mit aufzubrühen.

Der Thymiantee kann nach Belieben mit Honig gesüsst werden und wird in kleinen Schlucken möglichst heiß getrunken. Auf die Bronchien wirkt er beruhigend und krampflösend, er löst den Schleim, stillt den Schmerz und hilft wie bereits gesagt sowohl gegen Viren, als auch gegen Bakterien. Das macht Thymian zu einem wirklich empfehlenswerten Hustentee.

thymian

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11 Gedanken zu „Thymiantee bei Erkältung, Bronchitis und Husten

  1. Jacqueline

    Mein Thymian sieht leider gerade nicht so gut aus. Es haben sich Tripse in meinem Kräuterbeet breit gemacht. Hoffentlich bekomme ich sie im nächsten Jahr los :/ Auch hoffe ich, dass er den recht radikalen Rückschnitt vertragen hat. Aber da bin ich positiv gestimmt 🙂 Hat Zitronenthymian auch diese tollen Heileigenschaften?
    LG
    Jacqueline

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Hm Tripse sind natürlich ganz doof, stehen die Pflanzen dort unter Stress?

      Die anteilsmässige Verteilung der Inhaltsstoffe ist wohl von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich und auch vom Standort abhängig, insofern denke ich mal: jein. Testen und die besten Pflanzen vermehren.
      Zitronenthymian möchte ich auf jeden Fall nicht missen, er ist im Sommer perfekt für meine ganzen Marinaden, ich freue mich jetzt schon wieder drauf.
      LG Oli

      Antwort
    2. Oli@Landidylle Autor

      Gerade bei ‚Thymus pulegioides‘ (Arznei-Thymian) nachgelesen:
      Hin und wieder findet man Pflanzenpopulationen die statt des typischen, durch Thymol bedingten Thymiangeruchs nach Zitrone duften. Diese Rasse enthält das dem Thymol chemisch verwandte Citronellol. Es gibt mindestens ein Dutzend unterschiedlich duftender Typen, die sich auch genetisch unterscheiden. https://de.wikipedia.org/wiki/Breitblättriger_Thymian

      Vermutlich ist die Wirkung dadurch bei anderen Thymianen auch eine etwas andere.

      Antwort
      1. baumfrau

        Na dann, GUTE BESSERUNG, liebe Oli!
        Bei uns in den Mitteilungen der Gemeinde (3000 EW) hat sogar die Bürgermeisterin den vielen Kranken & Erkälteten gute Besserung gewünscht… Scheint diesmal hier im Norden wirklich eine bemerkenswerte Ausdehnung genommen zu haben.
        Liebe Grüße
        Regina

      2. Oli@Landidylle Autor

        Vielen Dank Regina. Und interessant, dass die Beobachtung der BM mein subjektives Empfinden bestätigt. Ich kenne mittlerweile soviele Leute, die seit November fast durchgängig krank sind, dass ist Wahnsinn. Und das meint noch gar nicht die Grippewelle, Noro und Scharlach.
        Leute wie ich dürften an sich gar nicht unter Menschen derzeit.
        Liebe Grüße, Oli

  2. gruenschreiber

    Vielen Dank für den interessanten Artikel über Thymian. Ich kann dem nur zustimmen, dass Thymian ein sehr gutes Mittel gegen Husten ist. Ich habe meistens mit Reizhusten zu kämpfen, der vom Kehlkopf ausgeht und weniger von den Bronchien. Und vor Jahren litt ich nachts unter plötzlicher Atemnot, die für etwa eine halbe Minute anhielt. Kein Arzt konnte mir helfen, kein Antibiotikum oder Asthmaspray brachte Linderung. Eine HNO-Ärztin wollte mich sogar ins Krankenhaus schicken, weil ich angeblich einen Belag auf einem der Stimmbänder hätte, der per Laser-OP entfernt werden müsste. Ich bin dem Rat zum Glück nicht gefolgt und habe mir stattdessen eine Zweitmeinung eingeholt. Ein Stimm- und Sprachtherapeut, gleichzeitig auch HNO-Arzt, hat mir Thymian-Extrakt und einen pflanzlichen Hustenstiller für nachts empfohlen. Außerdem bekam ich praktsich „Sprechverbot“ für einige Tage. Und – siehe da: die Atemnot kam noch einmal kurz in der Nacht und schon war sie verschwunden. Seitdem ist Thymian meine erste Wahl, wenn ich Reizhusten habe.
    Übrigens hatte ich auch bisher jedes Jahr mindestens eine Erkältung im Herbst / Winter. Dieses Jahr habe ich aber gleich zwei Vorsorge-Maßnahmen ausprobiert: Sobald ich merkte, dass es in der Nase kribbelte oder Schniefnasen um mich herum waren, habe ich mehrere Male Salzwasser-Nasenspray in die Nase gesprüht. Und wenn es im Hals kratzte, habe ich einen selbst angesetzten Kapuzinerkresse-Essig eingenommen (ein EL auf ein Glas sprudelndes Mineralwasser) Und ich hatte diesen Herbst / Winter noch keine Erkältung.

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Vielen Dank für’s Teilen deiner Erfahrungen! Deine Leidensgeschichte hört sich heftig an und umso schöner finde ich es, dass gerade da dann sanfte (aber potente) Medizin so gut geholfen hat.
      Salzwasser-Nasenspray benutze ich auch und prophylaktisch spüle ich die Nase nun täglich mit Salzwasser. Kapuzinerkresse-Essig kenne ich gar nicht, aber ich mache Bauernpenicillin- (Kapuzinerkresse-Tinktur) Kuren ebenfalls vorbeugend. Leider bin ich diese Saison trotzdem seit November fast durchgängig krank mit teils heftigen Infekten, aber das mag auch meinem von Grund auf miesen Immunsystem geschuldet sein. Ich freue mich auf jeden Fall immer sehr zu hören, dass die natürlichen, die sanften und die alten Methoden im Normalfall so gut helfen und selten schaden!
      LG Oli

      Antwort

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