Gartenrundgang quer durch den April

Wunderschöne Birnenblüte – blieb leider großteils unbefruchtet

Bevor der Beitrag zum Rückblick auf den April kommt, schiebe ich noch schnell einen Gartenrundgang quer durch denselben ein. Immerhin entwickelt sich die Natur nun so rasch, dass eine Lücke bei den Gartenrundgängen im Jahresverlauf nun wieder doof auffallen würde. Es wird sogar Zeit, nun wieder alle 2 Wochen den Stand der Dinge zu dokumentieren.
Der April brachte uns wettermässig die volle Bandbreite; vom strahlendem Sonnenschein und angenehmer Wärme schwang das Wetter in Minuten um zu Hagel und Sturmböen. Ist auch alles schön und gut und kommt nicht überraschend, für alle, die ernsthaften Ertrag aus ihrem Garten oder ihren Plantagen holen wollen allerdings, war dieser Saisonauftakt ein herber Schlag, denn es gab in der Mitte des Monats knackige Nachtfröste, die den in Vollblüte stehenden Obstbäumen sehr zusetzten und ausserdem war es meist zu windig und zu regnerisch für die Bestäuber. Ich habe einige wenige Hummeln gesehen und so gut wie keine Honigbienen. Bei Kirschen, Nashi und der uralten Birne mache ich mir dieses Jahr also wenig Hoffnung auf Ertrag.

Der uralte Birnbaum vor der Vollblüte

Rote Johannisbeere in Blüte

Diese Mirabelle blühte zum ersten Mal

Nashi ‚Shinsui‘ mit Blütenknospen unterpflanzt mit ausdauerndem Buchweizen

Normalerweise neige ich nicht unbedingt dazu, Spätfröste und Wetterkapriolen zu unterschätzen und pflanze empfindliche Pflanzen entweder erst Mitte Mai nach den Eisheiligen aus, oder schütze sie entsprechend. Meinen neu gekauften ausdauernden Buchweizen habe ich aber wohl leider überschätzt und zusammen mit ewigem Kohl bereits im ersten Drittel des April ausgepflanzt. Der ewige Kohl hat sich wacker geschlagen aber der ausdauernde Buchweizen ist oberirdisch komplett abgefroren. Glücklicherweise hat die Wurzel überlebt. Da habe ich mehr Glück als Verstand gehabt.

Baumstämme zum Impfen mit Pilzbrut

Diese Eichenstämme hat der Gatte organisiert und auf Pass geschnitten, sie warten darauf, mit Pilzbrut beimpft zu werden. Der letzte Versuch dieser Art ist nun schon wieder 4 oder 5 Jahre her, damals hielten wir uns nicht exakt an die Vorgaben und blieben erfolglos.

Der Beerengarten ist noch immer unbegehbar zugewuchert, ich wollte an sich im Winter jeden zweiten Strauch rausnehmen

10 kleine Bienenbäume

Bei einem meiner enthusiastischen Vorträge über Bienennährgehölze muss der Gatte zugehört haben. Heimlich, still und leise benutzte er seine Kanäle – die so ganz anders sind als meine – und kam interessanterweise beim gleichen Gärtnermeister und Imkermeister heraus, bei dem ich auch bestellt hätte. Nur hat er dabei direkt noch nette Gespräche mit neuen Kontakten geführt und weiss nun zusätzlich, wo im Nachbardorf ein adulter Bienenbaum steht.
10 kleine Bienenbäume kamen auf diese Weise zu mir und müssen nun möglichst erfolgreich die ersten Jahre vor Schnecken geschützt und behütet durch die Winter gebracht werden, bevor einige von ihnen hoffentlich irgendwann zu stattlichen, schönen und sehr, sehr nützlichen Bäumen werden!
Sollte jemand von euch Erfahrung mit Bienenbäumen haben, wäre es sehr nett, diese kurz zu teilen!

Das bislang nicht gezeigte Buchen-Rondell behauptet sich langsam gegen die Quecke

Claytonia von der Baumfrau: für einige ist es Unkraut, für mich Heilmittel


Das Hochbeet aus Granitsteinen vor der Fassade, welches ich nach euren Tipps bepflanzt habe macht sich gut. ich denke, es wird im Laufe der Saison noch schön zuwachsen und einige herrliche Blüten zeigen. Vielen Dank nochmals für eure Beteiligung!
Die Weinreben haben den Winter gut überstanden obwohl sie erst spät einen kargen Schutz von mir bekamen und nicht viel Zeit zum Einwurzeln hatten.


Auch die Pflanzen im neu angelegten Kräuterbeet machen sich sehr gut, einige Anhänger voll Erde benötige ich noch, dann kann ich endlich, endlich die restliche Saat ausbringen. Ich bin jetzt schon gespannt, wie sich die Kräuter in der geplanten Zusammenstellung optisch und vom gegenseitigen Nutzen bei der Mischkultur machen.


Bei den großen Hochbeeten gibt es noch so gut wie nichts zu sehen. Die Dauerkulturen starten erwartungsgemäß schnell, gut und zuverlässig durch während ich bei den einjährigen der Meinung bin, dass ich zu früh gesät habe. Nun muss ich mich schnell entscheiden ob ich nachsäe oder Gefahr laufe wertvolle Anbaufläche zu verschwenden weil die Saat nicht aufgeht. Da ich letztlich aber ohnehin ständig zu wenig Platz habe und dieses Jahr Hauptaugenmerk auf die Anzucht von mehrjährigem Gemüse sowie Fertigstellung der Strukturen im Garten lege, bin ich da recht entspannt.
Die jetzigen Fotos sind im Wesentlichen dazu gedacht, einen Referenzwert für die folgenden Monate zu haben.

Neue Hochbeete

Apropos neue Anlagen: ich habe auf der Hälfte der Wildblumenwiese einen neuen Hochbeetgarten angelegt. Ich benutze hier Palettenaufsatzrahmen nach unten mit Drainagevlies geschützt, aufgefüllt bis 20cm unter Oberkante mit abgelagertem Pferdemist, den ich mir kostenlos holen kann und die letzten 20cm fülle ich mit 50/50 Kompost auf, den ich kaufen muss.

Windspiel am Hühnerstall

An der überstehenden Regenrinne des Hühnerstalls baumelt nun ein schön buntes, gut sichtbares Windspiel, auf das sich niemand die Äuglein auspiekst oder den Schädel anschlägt, der ein wenig grösser ist als ich.

Ebenfalls schön bunt: der Hahn

Holunder ‚Black Lace‘

Holunder unbekannte Sorte

Zwei, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: der an sich wunderschöne, dunkelrote Holunder ‚Black Lace‘ war ehemals dreitriebig, was sicher zu einem sehr harmonischen Bild geführt hätte, hätten die Gänse nicht 2 Stämme abgefressen. Dunkellaubige Varietäten tun sich ja wie auch Variegatus immer etwas schwerer in Gange zu kommen und generell zu überleben und sich durchzusetzen. Der Holunder unbekannter Sorte, der letztes Jahr urplötzlich einen riesigen Wachstumsschub hingelegt hatte und übervoll mit Früchten hing, bleibt beim Gigantismus und ich hoffe auf eine sehr reiche Ernte. Im Spätsommer dann werde ich Stecklinge schneiden, um diese weiter in der Welt zu verbreiten. Erfolg gibt recht.

Im Teich haben Frösche …

… und Kröten gelaicht. Die Karpfen sind sicher gut genährt.

Obstwiese in der Sonne, auf der Nachbarkoppel steht der Rauch vom Maifeuer der Nachbarn. Ein sehr idyllisches Bild.

Alle meine Rhabarberpflanzen sind nun soweit, dass sie blühen wollen. Alle bis auf die eine, die vom Comfrey bedrängt wird.


Das ‚Hochbeet‘ – ebenfalls aus Granitsteinen – auf der ehemaligen Mistplatte, an der jetzigen Terrasse ist bis auf wenige Ausnahmen komplett mit getauschten und geschenkten Pflanzen gefüllt. Noch sieht es etwas karg aus und in den Lücken will Unkraut spriessen, aber ich hoffe, dass sich das im Laufe des Jahres ändert und die Pflanzen dort gut gedeihen obwohl sie nur eine etwa 20cm starke Schicht Substrat zur Verfügung haben.


Und zu guter Letzt eine Übersicht über den hinteren Teil des Gartens, den habe ich so auch noch nicht gezeigt. Ich freue mich wie verrückt auf die Zeit, in der die Bäume eine etwas stattlichere Größe haben, noch mehr Struktur vorhanden ist und das Gesamtbild stimmig, verwunschen und idyllisch ist.

2 Gedanken zu „Gartenrundgang quer durch den April

  1. Frøken Fluesvamp - Kristina

    Ich frage mich, ob die Natur aus wettertechnischen Gründen es dieses Jahr so eingerichtet hat, dass es so waaaaaahnsinnig viele Blüten gab, damit diese von den wenigen Bienen und Hummeln ordentlich bestäubt werden und so wenigstens ein bisschen Obst dabei rauskommt…
    habe ich das nun klar ausgedrückt 🤔
    Also, die Natur ist ja einfach schlauer als wir…als Quintessenz meines Gebrabbels😉
    Auf jeden Fall geh ich gerne mit Dir durch den Garten!

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Gute Frage Kristina, ich kann es mir vorstellen. Würden alle Blüten bestäubt werden, könnte der Baum sowieso nicht alle Früchte ernähren und im Juno einen Großteil abwerfen. Schön, dass es dir bei mir im Garten gefällt. Ich bin fest überzeugt, dass er noch im Verlauf dieses Jahres ein bezaubernder Ort wird!
      LG Oli

      Antwort

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