Gartenrundgang Anfang Juno & Vorstellung der Bresse-Hühner

Blühender Salbei, weiße Pfingstrose, Erdbeerminze, Zierapfel, Holunder

Ich nehme euch schnell mit auf einen Gartenrundgang aus Anfang Juni. Wir haben anscheinend kaum Frühblüher, aber so langsam geht es hier nun auch los mit überbordender Blütenfülle. Derzeit ist augenscheinlich blau und blau-violett dran: Salbei, Storchschnabel, Iris, Bergflockenblumen, wilde Stiefmütterchen, Thymian, Rosmarin und die Kornblumen sind auch bald dran.
Es herrscht eine Üppigkeit und Fülle, die man sich noch im März nicht vorstellen konnte – oder geht es nur mir so: im Winter und Frühjahr kommt mir der Garten so karg und leer vor, als würden überall freie Plätze darauf warten, mit Bäumen und Sträuchern gefüllt zu werden und im Sommer dann weiß ich beim besten Willen nicht mehr, wo ich leere Plätze entdecken konnte.

2 unserer Bresse-Hühner sind bei uns eingezogen: der einzige Hahn und eine Henne. Die restlichen beiden überlebenden Hennen glucken gerade auf dem Hof des Bekannten, wo auch die Bresse-Eier letztes Jahr bebrütet wurden. Die Henne hat ‚Augenringe‘ und erinnert mich dadurch natürlich an eines der Hühner aus Pettersson & Findus. Prillan? Henni?
Ich glaube Prillan müsste diejenige mit den schwarzen Schatten unter den Augen sein.
Der Grund liegt meines Erachtens auf der Hand und wurde ebenfalls bei Pettersson & Findus behandelt: Der neue Hahn hört sich unheimlich gern krähen. Er kräht ohne Sinn und Verstand und ist für mein Empfinden ein echter Geck.
Natürlich sind wir verwöhnt von unserem braven, ruhigen, besonnenen Vorwerk-Hahn mit Hamburger Gemüt. Lieb zu den Hennen, trotzdem durchsetzungsstark und potent, wachsam und die Ruhe selbst. Zumindest bis der nervöse Franzose kam. Sonderlich stattlich ist dieser für einen Bresse-Hahn auch nicht, insofern könnte es durchaus sein, dass wir demnächst in der Rubrik ‚Kochen‘ wieder von ihm hören.

Strapaziert die Kapazitäten meines Nervenkostüms: Monsieur Bresse

Und nun der eigentliche Gartenrundgang im Schnelldurchlauf. Zunächst die lebendige Fassade. Die von euch vorgeschlagene Bepflanzung kommt jetzt sehr gut zur Geltung: Nelken blühen, Lavendel beginnt und die Knospen der Rosen sind schon prall. Herzlichen Dank nochmals an alle konstruktiven Vorschläge, das Gemeinschaftsprojekt ist sehr gelungen!

Felsenbirne

Das neu angelegte, erhöhte Beet (20 cm) auf der ehemaligen Mistplatte hat sich ebenfalls prächtig entwickelt. Die Pflanzen hier sind fast vollständig geschenkt oder getauscht, die Schwarzwurzeln sollen Saatgut für’s nächste Jahr liefern, die Kornblumen Teekraut, die Taglilien leckere Knospen und überall zwischendrin wachsen Schalotten und Kartoffeln.

Baumschule: Steckhölzer der immerblühenden Mandelweide

Nasses Land: links und rechts dieses Korridors möchte ich Kopfweiden aus immerblühender Mandelweide haben

In den Hochbeeten haben sich die einjährigen nun etabliert und wachsen sichtbar. Die Schwarzwurzeln sind in ihrer Entwicklung zunächst sehr langsam und man hat Mühe sie beim jäten zu verschonen. Dann aber werden sie üppig und behaupten sich. Die bewährte Mischkultur vom letzten Jahr Schwarzwurzel-Zwiebel-Wurzelpetersilie-Zwiebel-Schwarzwurzel habe ich dieses Jahr in einem neuen Beet wiederholt. Die Lücken, die diesmal in der Schwarzwurzelreihe klaffen, habe ich mit Kohl bepflanzt.

Ginkgo

Historische Rose, der Name ist beim Datenverlust verloren gegangen

Historische Rose, der Name ist beim Datenverlust verloren gegangen

Himbeere

Holunder

Holunder

Im Kaninchengehege wächst ‚Gras‘ über die Sache.

Cocktailtomate an der Fassade: da fehlen noch wenigstens 2 m Höhe

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16 Gedanken zu „Gartenrundgang Anfang Juno & Vorstellung der Bresse-Hühner

    1. Oli@Landidylle Autor

      Danke Alex. Ja, es ist viel Arbeit aber ich glaube ja immer noch, dass es mal besser wird. Derzeit laufen das Anlegen und Maintenance ja parallel. Wenn das mal anders ist, bleibt sicher mehr Zeit zum geniessen – und bis dahin ist es auch so weit zugewachsen, dass es ordentlich was zu geniessen gibt. Sowohl mit den Augen und dem Herzen, als auch mit dem Gaumen. 🙂
      Ich glaube, ich zeige demnächst mal vorher-nachher-Bilder. Der Zustand jetzt ist zwar ’nur‘ Zwischenstand, aber die Visualisierung sicher beindruckend.
      LG Oli

      Antwort
      1. Alex

        Ich jedenfalls finde es sehr beeindruckend und auch sehr gemütlich, auch wenn das Wort vielleicht das falsche ist:-)
        LG Alex

      2. Oli@Landidylle Autor

        Verwunschen, heimelig, nährend, gemütlich, fürsorgend, Schutz bietend & Heimat gebend für viele, gutes Karma verströmend, gute, redliche Arbeit erfordernd, Kreativität fördernd, ein großer Spielplatz und Lernpfad – ein lebendiges Gebilde, was immer intakter wird (und trotzdem eine große Herausforderung ist). 🙂

  1. Denise

    Oh, die Bresse… Da bin ich schon auf den Beitrag unter „Kochen“ gespannt, wenn ich ehrlich bin. 😉 Das ist ja ein riesiger Folientunnel, den ihr habt – gute Anschaffung?

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Haha, ich mag es, dass du meine pragmatische Art so gut verstehst! Ich habe ihm schon Dunkelmast mit Milch und Buchweizen angedroht. Heute Abend soll er separiert werden, der alte Hahn wieder zurück zur Herde und dann geht es für Monsieur Bresse darum, schmackhaftes Fleisch anzusetzen.
      Der Folientunnel ist die beste Anschaffung neben dem Hochbeeten gewesen! Schon jetzt sind wir begeistert und haben ihn erst wenige Wochen in Betrieb. Die ersten Paprikas setzen Früchte an die schnell wachsen, die ersten Tomätchen sind an den pflanzen – das wäre sonst nie möglich gewesen. Voll ist der Tunnel auch schon und sollte man trotz allem Platz übrig haben, kann man dort bei Schmuddelwetter mit Kindern Vogelhäuser anmalen oder andere Sachen basteln, die im Haus eher unpraktisch sind. Einfach klasse und für 500€ ein echter Mehrwert.

      Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Weiss ich auch nicht. Der Garten kommt mir gar nicht mehr so groß vor wie am Anfang aber es gibt auch genug Ecken, wo ich den Überblick mal verloren hatte und jetzt Wildwuchs herrscht. (Und die ganzen Ecken, die noch ‚angelegt‘ werden müssen) Ansonsten hilft es glaube ich ungemein, dass die pflegeintensiveren Ecken näher am Haus sind UND wir einen Hauptweg das Grundstück runter und davon abgehend Nebenwege haben (fällt nicht ins Auge weil das mehr Trampelpfade mit organischen Formen sind), man kommt also regelmässig beim Versorgen der Tiere und so überall vorbei, kann beobachten und eingreifen und schnell was ernten. 🙂

      Liebe Grüße,
      Oli

      Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Hier wurden die ersten grünen und gelben Buschbohnen nichts. Möhren kamen spät und etwas lückenhaft. Ich habe ja sogar ganz normale Sorten grüne und gelbe Bohnen aus dem Landhandel nachgekauft und gesät: kamen dann im Prinzip genauso lückenhaft wie die davor und mit denen zusammen … was mich halt immer beruhigt ist, dass meine Nachbarin mit um die 60 Jahren Gartenerfahrung dieses Jahr das gleiche Pech mit Bohnen hatte.
      Erbsen und Erdbeeren waren sehr gut bei ihr.

      Zum Glück kommt immer irgendwas gut und zum Glück müssen wir (noch) nicht davon leben bzw. haben genug Vielfalt im Garten. 🙂

      Antwort
  2. Salmandra

    nun hatte ich jetzt erst Zeit, Deinen Gartenrundgang vom Juni nachzuholen. Was für eine blühende Pracht! Irgendwann, wenn die weiße Pfingstrose richtig üppig ist, hätte ich gern einen Ableger. Wie sind meine Stauden angegangen, so gut wie Deine Funkien hier?
    Meinst Du mit den Buschbohnen auch die Trockenbohnen? Meine Rotbeerbohnen und Deine black turtle stehen sehr üppig, ich werde genügend Saatgut davon abnehmen. Dieses Jahr zeigt sich schon, wie richtig unser Saatguttausch im November war, fast alle „norddeutschen“ Samen sind gut aufgegangen und entwickeln sich prächtig.

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Die meisten Stauden sind hervorragend angewachsen, die Pfingstrosen allerdings nicht.
      Von den getauschten Bohnen sind ‚Ruhm vom Vorgebirge‘ und ‚Kleine Pfröpfe‘ nicht aufgelaufen und der Moschuskürbis von dir auch nicht. Da hat Regina mir aber noch einen fertigen Sämling gegeben.

      Was überhaupt nicht lief waren die grünen Buschbohnen und gelben Buschbohnen. Beim Tauschtreffen dabei hatte ich auf jeden Fall die von meiner Nachbarin Hannelore, da würde es mich interessieren, ob die bei irgendwem sonst kamen – denn Hannelore selbst hatte dieses Jahr auch Pech mit ihrem eigenen Saatgut. Und diese Buschbohnen werden sonst gewaltig!

      Auch ein Punkt, warum das Tauschen so wichtig ist: durch die breitere Streuung ist die Chance viel höher, dass es bei einer von uns funktioniert und frisches Saatgut für die nächste Gartensaison bereitsteht. Ich bin derzeit bislang ganz angetan von der Feuerbohne ‚Tucomares‘. Die habe ich ja dieses Jahr in der Vermehrung und kann – wenn es gut läuft – davon im Herbst etwas abgeben. Sie blüht vor den beiden anderen Feuerbohnensorten die ich angebaut habe (was in Bezug auf Verkreuzungen doppelt gut ist, ich werde die ersten Schoten markieren und reservieren).
      ‚Black Turtle‘ habe ich dieses Jahr mein eigenes Saatgut und welches, das ich von einer anderen Bohnensammlerin erhalten habe gemischt angebaut um da nochmal die besten, frühesten, ertragreichsten, feuchtigkeitsresistentesten zu selektieren.

      Von der Pfingstrose mache ich dir gerne was ab wenn man an der Stelle wieder Boden sehen kann und sie eingezogen hat.

      Antwort

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