Der eigentliche Ursprung dieses Rezepts verfolgt mich schon seit Jahren, heißt ‚roasted tomato sauce‘, liegt bei Hugh Fearnley-Whittingstall und kann mittenmang einiger seiner Tomatenrezepte beim Guardian nachgelesen werden.
Ich hatte keine Muskatblüte im Haus, keine Lust auf Lorbeer an meiner Tomatensauce und Muscovado-Zucker fehlte mir auch gerade.
Das Ergebnis kann sich trotzdem (oder gerade deshalb) sehen bzw. schmecken lassen. Die Zubereitung ist zugegeben etwas aufwändig, aber die jetzt investierte Zeit bekommt man später zurück, wenn man bei der Zubereitung des Mahls auf die selbst gemachte Konserve zurückgreift.
Die Sauce passt zu Pasta, als Suppenbasis, auf Pizza oder auf Brot, auch zu Fisch kann ich sie mir recht gut vorstellen.
Für etwa 4 400ml Gläser Tomaten-Knoblauch-Thymian-Sauce benötigt man folgende Zutaten:
- 3 Kg reife Tomaten, ich habe verschiedene z.T. sehr aromatische Sorten benutzt
- 6 Knoblauchzehen
- einige Zweige frischen Thymian
- einige EL Olivenöl
- Salz
- frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer
- Apfelessig
- ein wenig Zucker oder andere Süße
Die Tomaten waschen, putzen und halbieren, mit der Schnittfläche nach oben auf ein Backblech legen. Knoblauch sehr fein schneiden und auf den Tomaten verteilen, Thymian etwas rupfen und ebenfalls auf den Tomaten verteilen. Einige EL Öl über die Tomaten geben und nach Geschmack salzen und pfeffern.
Für eine Stunde in den auf 180°C vorgeheizten Ofen geben, es schadet sicher nicht, die Umluftfunktion zu nutzen. Ich verzichtete bei meinem Luxus-Italiener offenbar darauf und habe nun mit reichlich sich anstauender Flüssigkeit zu tun.
(Diese kann man separat abschöpfen und als Suppenbasis verwenden)
Schlau ist es vermutlich auch, gegen Ende der Garzeit die Grillfunktion zu nutzen, das werde ich nächstes Mal versuchen!
Die gebackenen Tomaten durch die flotte Lotte drehen, abmessen und in einen weiten Topf geben. Pro 500ml Sauce 1TL Zucker und 1TL Essig dazugeben und die Masse unter rühren auf die Hälfte eindicken.
Abschmecken mit Salz, Pfeffer und Essig, dann auf die Gläser verteilen. Bei 90°C für 30 Minuten einwecken.
MerkenMerken
Lecker klingt die Tomatensauce als Konserve. Ich glaube Du solltest den Ofen höher stellen, damit das Schwitzwasser eindampft und die Tomaten Röstaromen bilden. Die sind für deine Sauce der wichtigste Geschmacksträger 🙂
LG Alex
Das könnte ich versuchen, vielleicht würde durch die hohe Temperatur auch die Ventilation anspringen und etwas Flüssigkeit abziehen können. K.A. Ich bereue mittlerweile, keine Umluft zu haben und blicke neidisch auf Leute, die ihren Ofen bis über 300°C aufheizen können. (so wie ich neulich bei dir las) Wozu kaufe ich einen ITALIENER, wenn der nicht pizzaheiß wird? Hach, wahrscheinlich haben die Leute, die sonst diesen Ofen kaufen, einen separaten Pizzaofen in ihrem perfekt gepflegten Hof stehen. 🙂
Aber ich schweife ab, Röstaromen: ich stimme dir zu, ich äusserte ja schon den Plan, zumindest den Grill mal anzuheizen.
Ich schraube bei nächster Gelegenheit mal daran rum, also vermutlich nächste Saison. 🙂
LG Oli
OH! eigene Tomatensoße einmachen! Ein Traum, wenn das dann auch noch eigene aus dem Garten sind. Dein Rezept muß unbedingt in mein Kochbuch, vielleicht fällt die Ernte ja nächstes Jahr groß genug aus… mmh!
Ich habe jahrelang regelrecht eingeschnappt reagiert, wenn Hobbygärtner erzählt haben, dass sie ihre eigene Tomatensauce konservieren! Wenn ich das Glück hatte, hier in diesem Jammerklima Tomaten zu ernten, dann in so mikroskopischen Mengen, dass jedes Rezept mit der ‚Drogenwaage‘ abgemessen wurde.
Vorbei die Zeiten: seit der Folientunnel da ist, ist Tomatenernte ein Selbstgänger. Ich hoffe, das war nicht nur Anfängerglück, sondern wird ein Lauf. Daran kann ich mich nämlich rasend schnell gewöhnen!
hihi! Daran könnte ich mich auch gewöhnen! Viel Glück schon mal für die Tomatenernte im nächsten Jahr!