Endlich habe ich den ersten Rhabarber geerntet und glücklicherweise war ich letztes Jahr so schlau, ein paar Erdbeeren einzufrieren, um beides zu einer typisch norddeutschen Grütze zu verarbeiten. Ein Glas eingefrorene Stachelbeeren waren auch noch da – perfekt für eine saure, nordische Grütze. Ich bereite Grütze ganz traditionell mit Sago zu. Mit Speisestärke wäre es dann eine Kaltschale. Dazu passen hervorragend Buchweizenpfannkuchen, auch wenn das vermutlich eher nicht so traditionell ist, aber da man Grütze durchaus auch als Hauptgericht essen kann, passt der Sättigungsfaktor dann besser – vor allem wenn man quadratmeterweise Beete vorbereitet, kubikmeterweise Kompost umgeschichtet und tonnenweise Kompost zum Nutzgarten hochgefahren hat. Viva la Hanggarten!
Mit letzter Kraft also schnell die ersten, zarten Rhabarberblätter rausgedreht, die Enden abgeschnitten und wo nötig, die Haut abgezogen, da die Fäden später in der Grütze stören.
Ich friere ja wo es geht in Gläsern ein, so auch die Erdbeeren und Stachelbeeren. Genaue Gewichtsangaben kann ich nicht machen, aber euch erzählen, dass ich jeweils ein etwa 300ml-Glas Stachelbeeren und Erdbeeren im gefrorenen Zustand benutzt habe.
Die Zutaten für die (feste) Rhabarbergrütze waren also:
- etwa 300g Rhabarber geputzt
- 300ml Stachelbeeren, gefroren
- 300ml Erdbeeren, gefroren
- etwa 40g Zucker (so wird es wirklich sauer, wer süss mag, kann den Zuckeranteil verdoppeln)
- etwa 50g Sago
- etwa 100ml Wasser
Die Zutaten werden in diesem Falle alle zusammen in den Topf gegeben und etwa 20 Minuten geköchelt. Ich benutze nicht viel Wasser, daher ist es sinnvoll oft zu kontrollieren und zu rühren, damit nichts ansetzt. Am Ende lasse ich den Deckel weg und koche die Grütze offen zuende.
Die Rezeptur ist für eine feste Grütze, die man als Nachspeise prima mit Milch, Sahne oder Vanillepudding essen kann. Ich habe sie noch warm als Fruchtsauce für die Buchweizenpfannkuchen serviert.
Für die Buchweizenpfannkuchen benötigt man:
- 200g Buchweizenmehl
- 2 Eier
- 250ml Milch oder Milchkefir, dann wird es noch saurer-herzhafter
- wer mag etwas Salz
Die Eier schaumig schlagen, die Milch zugeben und dann vorsichtig Stück für Stück das Buchweizenmehl. Ich finde, Buchweizenmehl klumpt mehr als andere Mehlsorten.
Den Teig also glattrühren und mindestens 10 Minuten quellen lassen. Dann nochmals rühren.
Ich erhitze eine Pfanne mit ordentlich Sonnenblumenöl auf mittlere Hitze, sodass es schon zischt wenn man den Teig hineingibt, aber keinesfalls über den Rauchpunkt hinaus oder so, dass eine Seite vom Pfannkuchen bereits kross ist, während auf der anderen noch der rohe Teig schwappt.
Es sieht sehr lecker aus! ein schönes Wochenende, liebe Oli! 💗
Mhh Grützenzeit ist eine gute Zeit für norddeutsche. :9
Dir auch ein wunderbares Wochenende Hang & schönes Wetter
Danke Dir, Oli! es ist gut zu wissen. Ich habe sowas noch nie gemacht…muss mal probieren! 😊
Du könntest ja probieren, anstatt Sago Tapioka zu nehmen. Wir hatten ja bei einer deiner deiner Süßspeisen schonmal überlegt, ob das funktioniert. Ich bin mir ziemlich sicher und wäre gespannt!
Ich habe vor ein paar Wochen Sago gekauft, aber noch nicht ausprobiert. Ich glaube schon, dass es funktioniert. 🙂
Aber auch im Palatschinkenland passt Grütze jeder Art immer. Sehr lecker dein Rezept 😋. LG von gartenkuss 🙋🌼
Interessant, ich weiß noch, dass wir meiner Tante in Bayern früher immer Rote Grütze mitbringen mussten und ging davon aus, dass Grütze jenseits von Norddeutschland weniger bekannt ist.
LG Oli
Klassische Rote Grütze kennt man hier nicht. Aber hier wird Grütze mit Ribisel (Johannisbeeren), Erdbeeren, Himbeeren oder Marillen (Aprikosen) gekocht. Und dann – ab in die Palatschinken 😋. LG von gartenkuss 🙋🐝🐝🐞🐝
Aha, oh ja, wenn die roten Johannisbeeren erst reif sind dann geht es richtig los mit den leckeren Grützen!
Bald, bald.
Liebe Grüße, Oli
Hach lecker! Grütze mag ich sehr und mit Rhabarber und Stachelbeeren erst recht. Kommt hier nicht so gut an, Philipp mag die sauren Köstlichkeiten gar nicht. Also muss ich den richtigen Moment abpassen und mir eine große Schüssel zubereiten, wenn der Mann nicht zu Hause ist.
Viele Grüße aus Ye Olde Kitchen, Eva
Nett, mal wieder von Dir zu hören!
Ja, die Kerle mit ihren Eigenheiten, ich mache sowas ja bevorzugt, wenn mein Mann zur Jagd geht. Oder gerade dann als Rache sein Lieblingsgericht, je nachdem. 😀
Liebe Grüße, Oli
An Gruetze mag ich nur den Namen nicht – Gruetze klingt einfach schrecklich, so wie im Englischen Curd oder Whey. Macht mir keinen Appetit. Die Buchweizenpfannkuchen sehe ich von der Tradition her im Osten/Norden, zb in Russland, wo s..ie Blini heissen und mit Kaviar sehr lecker sind.
In Mannheim, wo ich als 6-12jaehriger wohnte, heisst Grutz soviel wie Hals oder Gurgel.
Also etwas grobschlächtig aber authentisch: Ich geh dir gleich an die Grutz!
LG Alex
Hahaha,ich versteh dich gut Alex. ‚Curd‘ ist wirklich auch ein Spezialfall, es gibt doch dieses Kinderlied, Ms Muffet das kommt mir immer vor wie ein Klagelied wenn es heisst ‚eating my curds‘.
Grütze klingt auch etwas seltsam, sogar wenn man den lokalen Bezug zu Grutz nicht kennt. 🙂
LG Oli
Rote Grütze mag ich auch .
Ich koche Obst statt mit normalen Zucker mit Gelierzucker , also sämig soll es werden und nicht fest und dann in Gläser als Vorrat . Sago darf natürlich dann nicht mit in die Gläser .
Ich mache Grütze immer frisch und weiss gar nicht, was man früher gemacht hat, damit es haltbar bleibt. Sago ist ja schon traditionell. Mal recherchieren. Aber sämige Grütze mag ich auch gerne.
Hallo, unser Rhabarber ist leider noch nicht so weit … aber ich freue mich auch schon auf Grütze und Rhabarberkuchen! Viele Grüße, Sandra
Und ich bin gespannt, was Du dann aus Rhabarber zauberst!
LG Oli