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Anders und doch gleich

Wenn ich mich nach so langer Zeit zurückmelde ist es nur recht und billig einen Rückblick zu zeigen, so wie früher.
Und ein wenig zu erzählen – oder ein wenig mehr, so wie früher.

Die Frage ist, was man in Zeiten wie diesen in einem Rückblick berücksichtigen soll, kann und darf. Denn irgendwie ist ja alles anders.

Veränderungen

Viele meiner damaligen ‚Bloggerkollegen‘ scheinen nicht mehr zu schreiben. Zumindest nicht auf Blogs. Waren sie vielleicht genauso genervt vom neuen WordPress-Editor wie ich? Und davon, dass die 99$ für einen werbefreien Business-Account im Jahr nicht ausreichen, um auf den alten Editor umstellen zu dürfen.
Das ist überhaupt so eine Beobachtung von vor 2 Jahren: man bloggte nicht mehr, man veröffentlichte einen Dreizeiler auf Instagram.

Mittlerweile ist bei vielen auch da schon die Luft raus, was tun sie jetzt?
Geht es ihnen vielleicht wie mir und sie sind irgendwie, irgendwann auf eine Zeitleiste geraten, wo die Aufgaben und Pflichten eher mehr geworden sind, aber der Tag nur noch knapp 18 Stunden zu haben scheint?
Zumindest DAS wäre mal nichts Neues, denn das war schon lange Dauerthema bei mir.

Vielleicht tun sie noch das gleiche wie früher: gärtnern, kochen, erschaffen, improvisieren, finden Dinge heraus, lernen Wesentliches dazu, erziehen, planen, leben einfach – ohne davon zu berichten.

Farewell, nur schade für die, die davon inspiriert wurden, die miterlebt haben, Ratschläge gaben, den praktischen Austausch gelebt haben.
Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, wieder regelmässiger zu berichten aber ich möchte es gerne versuchen.
Und ich möchte an dieser Stelle alle neuen Abonnenten des Blogs willkommen heißen, ich freue mich ehrlich immer noch über jeden einzelnen von euch und hoffe vielleicht auch einmal mit euch in Austausch zu treten.
Und es macht mich stolz, dass auch während meiner Funkstille das Blog rege besucht und gelesen wurde und auch immer neue Abonnenten dazu kamen. Danke!

Die Pandemie

Für gewöhnlich lasse ich aus gutem Grund Themen die Potential für Zündstoff in gesellschaftlicher, politischer oder anderer Form haben außen vor und auch das Thema Corona möchte ich weitestgehend unberührt lassen.
Nicht, weil ich keine Meinung hätte oder es mir an Informationen mangelt, sondern weil hier auf Landidylle.com im Wesentlichen die Auswirkungen und Folgen für uns auf der einen Seite, und die Vorkehrungen auf der anderen Seite interessant sind.

Im Frühjahr letzten Jahres passierte erstaunliches: wie vermutlich viele andere Menschen auch, führte ich viele Telefonate und regelte Dinge, die mir in einer schlecht einschätzbaren Situation wie einer Pandemie wichtig erschienen; und so ziemlich jeder, mit dem ich telefonierte – von unseren Versicherungsagenten über den Krankenkassenberater bis zum entfernten Bekannten erzählte mir, dass er öfter an uns gedacht hätte und wie gut wir doch aufgestellt seien mit unserer Selbstversorgung.
Interessant aber ich hatte es gehofft: Krisensituationen werfen Menschen – zumindest gedanklich – auf einen Lebensstil zurück, der kontrollierbarer und selbstbestimmter erscheint und vielleicht auch ist.
Über Fragen, die diesen unseren Lebensstil betreffen sind dann in der Tat auch einige neue Leser auf dieses Blog gestoßen.

Berichte aus dem Landleben (nicht ganz) wie früher

Ich habe die Nachricht als Auftrag verstanden, perspektivisch doch wieder mehr von dem Alltag hier in unserer kleinen Heimstätte zu berichten. Arbeitsabläufe, Tätigkeiten und all‘ die Kleinigkeiten, die zum großen Ganzen werden und die man vermutlich nicht bedenkt, wenn einem dieser Lebensstil fremd ist.

Derzeit wird immer mehr und öfter von dem absehbaren Ende der Pandemie geschrieben und natürlich hoffe ich, dass sich das bewahrheitet.
Trotzdem hoffe ich auch, dass diese Unterbrechung des Normalen hoffentlich viele Menschen dazu bringt ihr Leben etwas mehr die Richtung zu ändern, die ihnen inmitten ihrer anfänglichen Angst sinnvoller erschien. Ich weiss, dass diese Veränderung möglich ist, denn auch ich habe früher anders gelebt und musste mir die Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten, die ich jetzt beherrsche zu einem großen Teil erst aneignen.

Echtes Wissen teilen und die Gemeinschaft stärken

In Zusammenhang damit freue ich mich sehr, dass ich hier Unterstützung bekomme und eine weitere Co-Autorin hier ihr Wissen um die alten Techniken des erfolgreichen Wirtschaftens auf dem Lande teilen will. Dazu später mehr.

Werbung, Sponsoring, Spenden oder noch etwas anderes?

Wie bereits erwähnt läuft dieses Blog seit vielen Jahren auf der bewährten WordPress-Plattform und ich leiste mir den Business-Account weil er werbefrei ist. Nun hat WordPress sich vor einiger Zeit entschieden die Benutzeroberfläche umzugestalten, was bei vielen Nutzern – wie auch mir – gar nicht gut ankommt. Die Möglichkeit diese Änderungen zum Teil rückgängig zu machen, funktioniert mit dem Premium-Tarif, der mir gerade für vergünstigte 250$ im Jahr angeboten wurde.
Mein Ziel ist allerdings, dass dieses Blog keine unnötigen Kosten verursacht und sich bestensfalls selbst bezahlt. Wenn schon Werbung, dann möchte ich auch Einfluß darauf haben, welche.
So wie es aussieht fällt die Entscheidung also zwischen dem Umzug des Blogs auf einen selbst verwalteten Webspace wo ich die Änderungen die ich haben möchte selber verantworten und durchführen kann oder dem Upgrade hier.
Beides wird weitere Kosten verursachen und Landidylle.com wird Geld einnehmen müssen.

Visuelle Eindrücke aus dem letzten Jahr

Und natürlich dürfen bei einem Rückblick auch die Fotos nicht fehlen!
Mir wurde neulich gesagt, dass ich ein sehr visueller Mensch sei der Wert auf Ästhetik lege und das will ich nicht abstreiten. Ich finde meine Fotos aber bei weitem nicht so professionell und mein Umfeld bei weitem nicht so aufgeräumt wie es bei anderen Bloggern der Fall ist … war als ich das letzte Mal Gelegenheit hatte zu gucken zumindest. Wer mich und diese Heimstätte kennt, dass es hier mehr Rummelecken gibt als aufgeräumte, mehr Schmutz auf dem Boden als es bei 4 Personen zu erwarten wäre, viele unfertige Baustellen und kreative Kinder, die ihr komplettes Umfeld mit gestalten möchten und es meistens auch tun. Wandmalereien, mitten auf dem Weg angelegte Beete, mit Zement beschmierte Amphoren und ausgegrabene Blumen zeugen davon.
Zum Teil habe ich ihr Wirken hier auch gezeigt und die Ehrlichkeit wurde mir zugute gehalten, dennoch möchte ich für mich lieber den Fokus auf erfreulicheren Ansichten belassen.
Ich schreibe diese Zeilen auf einem Sofa sitzend, welches auseinander gebaut und zur Höhle umgebaut wurde mit Ausblick auf 3 gestapelte Wäschekörbe während der Boden mit Spielzeug übersät ist. Vielleicht sieht es bei euch ähnlich aus. Vorhin war noch aufgeräumt. Also bitte, wahrscheinlich kann mich jede Mutter von kleinen Kindern verstehen: lasst uns die schöneren Seiten betrachten und den Mist und Dreck einmal vergessen.

Überwiegend zumindest. Versuchsweise.

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Das war der September (Willkommen Oktober)

Im September gab es immer noch große Ernten einzufahren und für den Winter zu konservieren. Abgeerntete Beete wurden mit Winterkulturen bepflanzt und ganz langsam konnten wir ein wenig das Tempo drosseln – oder vielleicht konnten wir es realistisch gesehen auch nicht drosseln, denn die Zeit reichte noch immer nicht für alles, was es zu tun gab – was ein recht unbefriedigendes Gefühl sein kann.
Aber im September muss man ja auch die wilde Ernte in Form von Waldpilzen einholen und damit Waldspaziergänge rechtfertigen. Weiterlesen

Das war der Juni (Willkommen Juli)

Ja, ich weiß.
Sprechen wir nicht drüber.
Ich zeige einfach ein paar Fotos als Monatsrückblick und wenn ich nicht wieder mit Laptop auf dem Schoß einschlafe, schreibe ich auch noch etwas dazu.
Und dabei gäbe es so vieles, was ich gerne zeigen und berichten möchte, vor allem so kurz vor dem Jubiläum! Denn nächsten Monat schon wird Landidylle.com 10 Jahre alt. Irre oder?
Zu diesem besonderen Anlass würde ich mir wünschen, dass ihr mir sagt, was euch besonders interessiert, was ich bislang nicht erzählt habe, was ihr schon immer wissen oder auch loswerden wolltet. Denn jeder hat einen anderen Fokus und es gibt sicher einige Aspekte, die ich nicht so im Blick habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn es einige Rückmeldungen gäbe; als Kommentar, per E-Mail, als anonymen Brief oder sonstwie! Weiterlesen

Willkommen Dezember & eine friedliche Vorweihnachtszeit

Damals in Tschechien.

Willkommen Dezember, der letzte Monat des Jahres aka Julmond. Adventszeit, dunkle Tage, lange Nächte, Punsch, Plätzchen und mit etwas Glück Besinnlichkeit und sogar Schnee.
Letztes Jahr ist mein Beitrag zum Dezember prophetisch ausgefallen und ich hasse es, recht behalten zu haben. Zu dieser Zeit in diesem Land enthalte ich mich weiterer düsterer Gedanken und zeige euch lieber ein Bild aus meiner Zeit in Tschechien. Es ist 2009 auf dem Olmützer Weihnachtsmarkt aufgenommen worden. Tschechien ist ein wunderschönes Land mit beeindruckenden (erhaltenen) historischen Orten, tollen Landschaften, Natur und herzlichen Menschen – definitiv die ein oder andere Reise und auch einen Langzeitaufenthalt wert. Zu dieser Jahreszeit sind vor allem die Weihnachtsmärkte vor eindrucksvollen Kulissen wunderschön und sicher. Weiterlesen

Willkommen Januar und 2017. Jahr des Wandels.

Spülfelder im JanuarIch wünsche euch allen ein gesegnetes neues Jahr, Gesundheit, Glück und Selbstvertrauen euren Weg zu gehen. Reiche Ernte, ausgeglichene Niederschläge, ein gutes Händchen für die Sortenwahl und viel Freude bei der Verarbeitung und der Verkostung der Erzeugnisse ausserdem denen, die Nahrung selbst erschaffen.

2017 fing an, wie 2016 endete und 2016 endete um ein Haar wie 2015. Terror in verschiedenen Facetten, an verschiedenen Orten und wir hier in Mittel- und Nordeuropa merken, dass die Einschläge näher kommen. Ich hatte es in der Dezember-Ausgabe ja bereits befürchtet. Sehr viel näher will ich an dieser Stelle nicht auf den Themenkomplex eingehen, sonst bleibt vom Monatsrückblick nicht viel nach.
Nach Wochen der Wut und Trauer bin ich nun wieder bereit, mich auf die für mich wirklich wichtigen Werte zu besinnen.

Gärtnern, Selbstversorgung, eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben, das Zurückerlangen von basalen Fertigkeiten, Vernetzung mit Menschen mit echten Fähigkeiten und Fertigkeiten und der Weg des Wandels in eine weniger Ressourcen verschlingende und in mancherlei Hinsicht ausgeglichenere Gesellschaft sind für mich hochpolitische Themen – und es sollten an sich die einzigen politischen Themen hier bleiben.
Vielleicht wird das aber nicht möglich sein. Die Entscheidung ist nicht nur von mir abhängig.

Der Dezember war in diesem Hause ein Monat des Ausnahmezustands. Ich war fast 4 Wochen krank, lag davon die meiste Zeit handlungsunfähig und wir haben mal wieder eindrucksvoll gemerkt, wie wichtig Gemeinschaften wären.  Weiterlesen

Willkommen Dezember

Nebelwald im November

Tja, Dezember. Wir wünschen ihn uns ruhig und friedlich, besinnlich und erholsam für Körper und Seele aber solange ich mich zurückerinnern kann, gab es im Dezember noch immer kleinere oder größere Katastrophen. Erwarten wir vielleicht einfach nicht zuviel von diesem besonderen Monat in diesem besonderen Jahr. 2016 war und ist für viele Menschen eine echte Herausforderung, verschiedene Zustände erscheinen unerträglich und ich persönlich kam seit Jahren nicht mehr so oft in die Situation sagen zu müssen: „Das ist ja kafkaesk!“
In diesem unseren Kulturkreis ist es ein guter Monat, um demütig zu sein und Raum für Rückblicke zu schaffen. Vielleicht dankbar zu sein für die wirklich wichtigen Dinge und darauf aufbauend dann immer wieder nach vorne zu schauen und mit guten, eigenen Plänen weiterzumachen. Oder endlich zu starten? Weiterlesen

Willkommen November, ich habe dich nicht vergessen

Doppelter Regenboden über unserem HofNein, November, du graues Elend, ich habe dich nicht vergessen. Du Bindeglied zwischen (optimalerweise) herrlich warmen Oktobertagen mit buntem Laub und zunehmend kühler, klarer Luft – die wohl jeder Norddeutsche liebt – und der gemütlichen Adventszeit und dem Ausklang des Jahres mit Weihnachtsfest und Silvester im Dezember.
Der Selbstversorger und Hobbygärtner hat nun schon weniger zu tun, je nach persönlichen Gegebenheiten und dem Status des Gartens wäre selbiger jetzt noch winterfest zu machen und wir haben die beste Pflanzzeit solange der Boden noch offen ist. Die Öfen laufen, Obst wird gedörrt, Kuchen gebacken und manch einer ist schon im Endspurt und will die letzten Arbeitstage des Jahres herumbringen, bevor das Rennen von Neuem beginnt.
Ansonsten kann ich dem November in Norddeutschland wenig Schönes abgewinnen. Ein grauer Himmel trifft auf graue Landschaften, es gibt wahlweise Nieselregen, Herbststurm mit peitschendem Regen oder Nebel der ebenfalls so nass ist, dass man an sich Ölzeug bräuchte. Weiterlesen

Willkommen Oktober, mögest du gülden sein.

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Willkommen Oktober, einer meiner liebsten Monate, der Abschluss der schönsten Jahreszeit, die für mich aus dem kühleren Teil des Spätsommers und dem schönen Teil des Herbstes besteht. Ein Oktober mit buntem Laub, frischer, kühler, würziger Luft, wärmenden Sonnenstrahlen, abendlichen Lagerfeuern, der Gewissheit, dass die Speisekammer gut gefüllt ist, kräftigen Eintöpfen aus dem Erntesegen und den ersten Ofenfeuern ist so schnell durch nichts zu toppen.
Nach diesem kalten, verregneten Sommer wäre es ein schönes Geschenk, einen trockenen, goldenen Oktober zu bekommen. Aber ich will nicht undankbar sein, der September war schon eine phantastische Entschädigung; das Wetter war wunderbar, die Ernte reich, der Fleiß groß und wir haben aus den 30 Tagen das beste herausgeholt. Weiterlesen

Willkommen September & Tag-und-Nacht-Gleiche. Herbstanfang so wie so.

schmetterling-admiral-auf-fallobst

Admiral nuckelt an Fallobst. Zu dieser Jahreszeit bevölkern sie unseren Hof zu Dutzenden und wenn man mit dem Auto auf den Hof kommt, fliegen sie auf wie Fledermäuse im Horrorfilm.

Es sind erst 2 Beiträge erschienen, die den neuen Monat willkommen heißen und einen Rückblick – oder auch Rapport – geben auf das, was im Vormonat passiert ist und schon ist es eine lieb gewordene kleine Tradition. Ich bleibe also dabei und möchte euch ermuntern mitzumachen. Man führt sich ein bisschen von dem, was man getan hat nochmal vor Augen und insgesamt gesehen entsteht so ein schönes Album, ein Wochenbuch oder Monatsbuch sozusagen. Also los, Rückblick und Vorschau. Auch die sonnenhungrigsten Optimisten werden im September einsehen, dass der Herbst angebrochen ist, meteorologisch ist er bereits da, wichtiger ist allerdings der astronomische Herbstanfang zur Tag-und-Nacht-Gleiche und am wichtigsten – weil gerade auch regional aussagekräftig und wichtig für Bauern, Gärtner und Selbstversorger – der phänologische Herbstanfang. Und phänologisch haben wir hier im Herzen von Schleswig-Holstein derzeit Frühherbst. Weiterlesen

Willkommen August. Erntemonat & Monat des W:O:A

Jeden Morgen und jeden Abend wenn die Tiere versorgt werden, ernten wir im Vorbeigehen Brombeeren aus dem Knick

Jeden Morgen und jeden Abend wenn die Tiere versorgt werden, ernten wir im Vorbeigehen Brombeeren aus dem Knick

Der Beitrag ‚Willkommen Juli‚ mit dem Rückblick auf all‘ das, was passiert ist, verarbeitet, gekocht & geschafft oder auch nicht geschafft wurde sondern schiefgegangen ist hat mir gut gefallen. Und wie wir im Dialog festgestellt haben, macht man sich auf diese Weise viel eher bewusst, was wirklich erreicht wurde. Vielleicht schaffe ich es, jeden Monat so eine kleine Rundschau zu veröffentlichen und vielleicht mögen einige von euch mitmachen? Es würde mich sehr freuen, so können wir schnell und kompakt (uns selber) zeigen, dass wir doch nicht nur durchgehangen, prokrastiniert oder versagt haben.  Weiterlesen