Willkommen Februar, willkommen Midlife Crisis (sofern ich dafür Zeit finde)

Verfall

Februar. Der letzte Monat des Winters. Ich kann den Frühling bereits riechen, die Vögel ganz offenkundig auch, denn kaum ist der Zensus der Vogelschar aka Stunde der Gartenvögel vorüber (bei der sich kaum nennenswert Vögel in unserem Garten gefunden haben), zwitschert und tiriliert es aus ungefähr jedem Baum und Strauch. Zwar ist der Februar meistens noch einmal gut für spontane und echte Wintereinbrüche, aber es lässt sich nicht mehr leugnen, dass die dunkle Jahreszeit nun wirklich bald vorbei ist und die Natur schon bald zu neuem Leben erwachen wird. Das Bauernjahr beginnt und im alten Brauchtum wird das Licht in die Welt getragen. Apropos Licht und Welt: ein weiteres denkwürdiges Ereignis im Februar ist seit einigen Jahrzehnten mein Geburtstag.

Anlässlich dieses runden Geburtstags müssen sich viele Menschen entscheiden, ob sie solange ihr neununddreissigstes Lebensjahr feiern bis es peinlich wird, in eine rechtschaffene Midlife Crisis versinken oder dazu stehen, dass sie jetzt auch offiziell reif, erfahren, interessant und graumeliert erscheinen. Ich habe ein wenig darüber nachgedacht, dass andere Frauen in meinem Alter bereits Großmutter sind während ich ein Kleinkind habe, darüber, wie das Leben so spielte und auch darüber, dass der verbleibende Rest ab jetzt statistisch gesehen galoppierend gegenüber dem bereits erlebten ersten Teil ins Ungleichgewicht gerät. Tauscht man auf der gleichen Achse Quantität durch Qualität aus, dürfte es allerdings anders aussehen.

kartoffelsalat

Der Rückblick auf den Januar ist unspektakulär und bodenständig. Normalerweise schlummern wir selig ins neue Jahr, dieses Mal besah ich mir mit der Nachwüchsigen das Feuerwerk der Nachbarn und war froh, diesen Tag auf dem Land verbringen zu können. Sicherheit klingt nur solange spiessig, bis du derjenige bist, der den Böller an den Kopf bekommt oder was auch immer andernorts so passiert.

Zur kulinarischen Untermalung dieses Tages habe ich mich mal wieder an dem Kartoffelsalat meiner Mutter probiert, den es früher traditionell an Silvester gab. Sehr lecker, vor allem, wenn er 24 Stunden ziehen durfte.

Wer sich aus dem Jahreswechsel nichts macht und das neue Jahr den neuen Tag mit klarem Kopf und frischer Energie begrüsst, kann dann auch direkt mit den Plänen für die nächste Zukunft durchstarten. In unserem Falle hiess das: Folientunnel begutachten, denn ein Glashaus können wir uns derzeit nicht leisten und für’s selber Bauen fehlt im Moment die Zeit. Ein gebrauchter Folientunnel würde in diesem beklagenswerten feucht-kühlen Klima so manche Ernte sicherstellen, die wir in den vergangenen Jahren nur mehr oder minder neidvoll auf anderen Blogs bestaunen durften. Eine geschützte Fläche zum Gärtnern ist einer unserer großen Wünsche für 2017.

folientunnel

Dann gab es noch einen Knick am Hang zu begutachten, der dieses Jahr turnusmässig auf den Stock gesetzt werden und uns in einigen Jahren mit Feuerholz versorgen soll. Ein super Abenteuerspielplatz mit jeder Menge Fährten und frischen Bruchspuren von Wildschweinen und anderen wilden Tieren für das kleine Mädchen und wenig später Gelegenheit zum stundenlangen Klettern auf den liegenden Bäumen.

Hier verbringen wir also unsere Wochenenden. Winter-Wochenendbeschäftigung bei Selbstversorgers, wie gehabt. Am anderen Ende des landidyllischen Holzkreislaufs spart der Gatte Gebühren für’s Fitnessstudio und betätigt sich konstruktiv-destruktiv beim Holz hacken, schleppen wir jede Woche einige Körbe Feuerholz ins Haus, was entsprechend Dreck macht und befeuern mindestens 2x am Tag die Öfen. Abgesehen von dem Diesel, den die Fahrzeuge beim Transport auf den kurzen Strecken verbrauchen und etwas Sprit für die Kettensäge ist die regionale Holzbeschaffung und -verfeuerung eine ziemlich ausgeglichene CO2-Nummer und Knickpflege ist Pflicht. Viva la Ofenheizung!

holzheizung-dreck

Und wenn man die Öfen schon laufen hat, kann man sie mannigfaltig nutzen. Wo ich früher aus ästhetischen Gründen entsetzt abgewunken hätte, kenne ich heute gar nichts mehr und trockne Altbrot für die Kaninchen sowie Apfelringe für uns auf dem Specksteinofen, lasse meine Teige dort gehen und – jetzt neu – koche sogar das Hühnerfutter im Badezimmer. Aus jahrelang abgelaufenen Hülsenfrüchten, Getreide und Milchpulver aus der Speisekammer der Baumfrau werden alle 2 Tage schmackhafte und hoffentlich ausgewogene Hühnchen-Menues zusammengestellt und ich dokumentiere fleissig, bei welcher Nahrungszusammenstellung sie am besten legen. Auch zum schnellen und energieneutralen (wenn der Ofen eh läuft) Quellen von Hülsenfrüchten eignet sich dieser Ofen perfekt.

huehnerfutter-badezimmer huehnerfutter-kochen-no-cost

Und auch sonst versuche ich weiterhin Kosten, Energie & Ressourcen zu sparen. Unter anderem habe ich die wohl simpelste Form einer Kochkiste etabliert wenn ich Kartoffeln oder Reis koche.
Auf dem Gasherd wird der Topf zum Kochen gebracht, Kartoffeln lasse ich sicherheitshalber für etwa 10 Minuten kochen, Reis, Getreide und anderes muss nur einmal aufkochen, dann wird der Topf mittig auf ein Daunen-Kopfkissen gestellt, die Ränder hochgeschlagen und zugebunden. Die Hitze hält sich darin unheimlich lange und man kann die Nachgarzeit perfekt nutzen. Ein Kochsack.

kochkiste

Sollte mir einmal eine passende Holzkiste über den Weg laufen, werde ich vielleicht eine etwas professionellere Kochkiste bauen (es gab eine Zeit, wo sie Bestandteil einer jeden Küche waren!) andererseits geht es so auch prima – nur sähe eine farblich passend zur Küche gestrichene Holzkiste etwas chicer aus …

Ein Versuch ganz anderer Natur lief im Januar in der Hühner-Voliere. Entlang des Randes entstanden verdächtige Löcher. Rund und groß und offenbar auch tief wie Rattenlöcher. Pfui Deibel. Ich habe also pronto reagiert und verschiedene Modelle von Rattenfallen gekauft und jeweils abends aufgebaut. Eine Beköderung mit Speck brachte keinen Erfolg, also las ich einmal nach, mit was andere Rattenfänger ihre Fallen so beködern. Nuss-Nougat-Crème hiess die Lösung. Das kannte ich nur von Mäusen. Unsere teure bio-Tigercreme wurde verschmäht, also kauften wir als sozusagen letzten, verzweifelten Versuch ein anderes Produkt. Nichts. Und das alles bei Fallen, die anderen Nutzern zufolge sowas von fängig waren, dass sie schon zuschnappten, bevor man die Stalltür hinter sich schliessen kann.

rattenueberwachung

Nun wollte ich ernsthaft und am besten sofort wissen, was Nachts in der Voliere abgeht. Mit rechten Dingen konnte es ja nicht zugehen, dass jede Menge Rattenlöcher auftauchen aber kein einziges Modell von Rattenfalle mit verschiedenen Ködern fängig ist! Lückenlose Videoüberwachung der Lokalität war angezeigt und wurde prompt umgesetzt. Noch dazu gab es an strategisch günstiger Position Reste vom Legemehl sowie Maiskolben. Nichts.

Nach etlichen Tagen der Überwachung mit der Wildkamera weiss ich nun, dass der Kater mehr oder minder regelmässig nachts Patrouille läuft, dass wir nachtaktive Kleinstvögel haben und dass die Hühner ihre Köpfe mit wachsender Begeisterung bis zum Anschlag in die ‚Rattenlöcher‘ stecken. Was zum Teufel?!!??

Sollte irgendjemand eine plausible Erklärung dafür haben, dass diese Löcher entstehen aber keine nachweisbaren Spuren von Ratten festzustellen sind: immer her damit bitte!
Zumal draussen vor dem Stall die Pendants der Löcher sind. Ich bin verwirrt!
rattenloch

Die Hühner sind infolge des Tierversuchs in Punkto Futtermittelzusammenstellung und Auswirkung auf die Legeleistung mittlerweile hoffnungslos verwöhnt. Sei es ihnen gegönnt, die Stallpflicht wird ihnen lang auch wenn ich redlich versuche, Spannung, Spiel & Spaß in die Voliere zu bringen. Immerhin gehören sie zu den glücklichen Hühnern, die trotz Aufstallung am Tageslicht laufen, scharren und picken können.

eis-essen-huehner

Eis zu picken steht bei ihnen besonders hoch im Kurs, damit können sie sich wohl stundenlang beschäftigen. Klar, dass ich dachte, ich tue ihnen etwas Gutes, wenn sie warmes Wasser trinken können, um sich bei den mitunter garstigen Temperaturen von innen aufzuwärmen ….

huehnerspass-aepfel

Komplette, ganze Äpfel werden nun auch genommen; ich muss sie bloß fachgerecht in den morschen Baumstumpf stecken, damit sie nicht wegkullern. Erwähnte ich bereits, dass die Mädels hoffnungslos verwöhnt sind?
Und apropos Vorwerk-Henne im Hintergrund des Fotos: ebenso klar, dass ich diesen Cotto-Kübel ziemlich oft für ein Vorwerkhuhn halte, wenn ich ihn aus dem Augenwinkel sehe.

vorwerk-topf Mimikri

Nun gut. Ausserdem habe ich mich im Verlauf des Januar damit abgefunden, dass die ruhige,  beschauliche Zeit, in der man eingemummelt vor dem Ofen hockt, Tee trinkt und liest oder wahlweise seinen Gedanken nachhängend Löcher in die Luft starrt offenbar ein Wunschtraum ist und so nicht stattfinden wird. Zumindest jetzt nicht oder zumindest nicht solange ich es nicht schaffe, mir bewusste Auszeiten zu nehmen.

Am Ende ist der Wunschtraum vielleicht aber auch schöner als wenn ich echte Löcher in die Luft starren würde, wer weiss? So bin ich auf der sicheren Seite, wenn ich stattdessen ausmiste, vor ewigen Jahren gepackte Umzugskartons auspacke, den Inhalt sortiere und bei eBay verkaufe. Auf der sicheren Seite deswegen weil ich sicher weiss, dass das Gefühl etwas geschafft zu haben, was schon lange dran war und sich von Ballast zu befreien ein gutes ist.

ruehrgeraet-low-tech sammelsurium sammelsurium2

Besonders nett finde ich ja die Halterungen für Christbaumkerzen, diese werden direkt in den Stamm gesteckt aber auch die orientalische Mühle ist nett. Das Handrührgerät werde ich natürlich behalten und warte auf den Umzugskarton, in dem meine alte Handleier auf mich wartet. Bohren ohne Lärm! Oh ja.

Im Laufe des Januar ist auch das Kribbeln in den Händen ausgebrochen, was den ambitionierten Hobbygärtner befällt, wenn es auf die neue Gartensaison zugeht. Zwar werde ich dieses Jahr wohl keine Paprika, Chili und Ananaskirschen vorziehen weil es ohne Gewächshaus nur in guten Jahren ernsthaften Ertrag bringt, aber dafür ziehe ich derzeit mit Begeisterung verschiedene Sprossen.
Mungbohnen für uns, Weizen für die Tiere, Lein habe ich verworfen; durch die gallertartige Schmierschicht ist das Spülen müssig. Ständig kleben die Keimlinge am Netz oder am Glas fest.

Ausserdem experimentiere ich ein wenig mit Pilzen, denn ein weiterer großer Wunsch wäre es, beim Punkt Pilzanbau endlich einmal weiter zu kommen. Pilze sind ganz besondere Tiere und meine bisherigen, nicht sehr erfolgreichen Versuche, sie zu … kultivieren/halten, wecken meinen Ehrgeiz. Bei Champignons versuche ich mich an Körnerbrut, bei Judasohren bin ich noch unschlüssig und sammle derzeit sowohl von Myzel durchwachsene, als auch abgestorbene, anscheinend nicht ‚befallene‘ Knüppel an einer feuchten Stelle in einem provisorischen Pilzgarten.

pilzexperimente mit Körnerbrut

Aus dem Vorrat gibt es noch jede Menge Zwiebeln und Schalotten, was ein echter Segen ist, denn selbst angebaute Zwiebeln sind toll, Schalotten noch toller und selbstversorgerischer weil man sie leicht aus der alten Ernte weitervermehren kann und: wir können vermutlich getrost einen Haken hinter das Vorhaben setzen, uns mit Zwiebeln selbst versorgen zu können.

Zwiebeln und runde Schalotten, die wie Zwiebeln aussehen

Zwiebeln und runde Schalotten, die wie Zwiebeln aussehen

Aus dem Garten haben wir im Januar kapitale Schwarzwurzeln geerntet. Größe ist allerdings auch hier nicht alles, denn innen waren die grössten etwas wattig. Trotzdem war es ein herrlicher Genuss, Schwarzwurzeln aus eigenem Anbau satt zu essen. Und das können und sollten wir noch so einige Male wiederholen.

schwarzwurzelernte

Aus schwarzem Winterrettich habe ich einen Hustensirup angesetzt und wollte diesen mit dem Hustensirup aus langem, weißem Sommerrettich vergleichen. Mein Husten hat sich aber rechtzeitig vor Fertigstellung verabschiedet, sodass mir ein Geschmackstest und auch ein Test zur Wirksamkeit nicht möglich war. Olfaktorisch ist der ‚Wintersirup‘ eine Enttäuschung und auch die Ausbeute an Sirup war mager.

wimnterrettich-hustensaft

Abgänge und Zugänge bei Tieren gab es auch. Die Abgänge betrafen aber nicht den eigenen Bestand und wurden auch nicht vom Gatten erlegt, sondern wir sind für einmal vom Produzenten zum Konsumenten geworden und haben ein kleines Reh und ein kleines Wildschwein von Jägerkollegen gekauft. Der Zugang betrifft eine Katze, die urplötzlich hier auftauchte, Heinzi 1-2 Mal in die Flucht schlug bis die beiden sich zuerst arrangiert und dann angefreundet haben und nun standardmässig in unserem Windfang einkehrt, um sich dort den Magen vollzuschlagen. Dieser Magen scheint schier unfüllbar zu sein, das Tier ist gut bei schick aber trotzdem komplett ausgehungert. Ausserdem hat sie nur einen halben Schwanz. Den O-Beinen und der Kopfform nach, würde ich darauf wetten, dass es ein weibliches Tier ist und wäre es nicht so früh im Jahr könnte ich mir vorstellen, dass es trächtig ist – aber genaues werden wir erst wissen, wenn sie noch zutraulicher geworden ist, sodass ich sie untersuchen kann – oder wahlweise mit Baldrian in eine Transportbox locken und zum Tierarzt bringen.
Nach etwa 7 Tagen hatte die Katze es bereits drauf, mich vom Windfang aus zu fixieren und zu hypnotisieren „Du musst mich füttern! Du musst mich füttern! Komm jetzt raus und fütter‘ mich!“ (Sonst klau‘ ich das Hasenbrot)

zugelaufen

Das Tier wird offenbar nicht vermisst, ich habe es als zugelaufen gemeldet, im Dorf wissen nun einige Leute Bescheid und meinethalben darf das Tier bleiben, sofern es sich klaglos entseuchen lässt und an den Mäusen (bitteschön an den richtigen!) schadlos hält. Mit ihrem Blick kann sie mich leicht um den Finger wickeln, ich finde sie wirklich hübsch und zugelaufene Katzen haben einfach Vorteile. Oder wie mein alter Tierarzt zu sagen pflegte: „Das wird schon seinen Grund haben, warum die zu Ihnen kommen“.

Das war mein Januar, unspektakulär aber es ging doch stetig ein wenig weiter auf dem angestrebten Weg. Für mich ist es ein sehr gutes Gefühl, wenn ich beharrlich und ruhig die täglichen Arbeiten verrichten und experimentieren kann, wenn sich eins ins nächste fügt und ich Stückchen für Stückchen neue Abläufe und Tätigkeiten in meinen Alltag integriere, sodass sie zur Routine werden. Das ist mir sehr viel mehr wert als Vorsätze, die ab einem festgelegten Datum umgesetzt werden sollen.
Wie seht ihr das? Habt ihr Vorsätze gehabt und verfolgt oder ist jeder Tag ein guter Tag, um etwas Neues zu machen und etwas Altes zu lassen?

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8 Gedanken zu „Willkommen Februar, willkommen Midlife Crisis (sofern ich dafür Zeit finde)

  1. andersistauchgut

    Hallo Oli!
    Mein Januar war lange nicht so abwechslungsreich, wie bei Dir. Das mit der Null in der Geburtstagszahl kann ich nachempfinden. Vor einiger Zeit habe ich ja auch genullt, aber mit einer 5 davor. Am meisten nervt mich, dass ich damit im „knackigen“ Alter angekommen bin. Körperliche Anstrengungen stecke ich nicht mehr so leicht weg wie früher. Und wenn ich mit dem gleichen Schwung wie mit 30 an eine Sache ran gehe, dann knackt es halt hier und da…
    Die Löcher am Hühnerstall sind ja wirklich interessant. So was sehe ich hier im Wald auch hin und wieder, und habe bisher noch nicht raus gefunden, was das sein könnte. Ob das Wühlmäuse sind? Wenn ja, dann packe doch mal ein paar Blumen-/Zwiebeln in die Falle. Bei Ratten und Mäusen hat bei mir immer schlichte Wurst geholfen, welche ich mit dem Feuerzeug etwas angebrutzelt habe. Das duftet verlockender. 😉 Ich meine auch mich zu erinnern, dass mein Vater Ölsardinen in solchen Fallen verwendet hat. Bleib dran und berichte! 🙂
    Lieben Gruß, Gabi

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Hallo Gabi,
      ich glaube ja, dass hinter diesen ganzen angeblichen Krisen eigentlich sinnvolle Initiationen stecken, die einen auf den nächsten Lebensabschnitt vorbereiten. Natürlich bleibt heute wenig Zeit dafür, sich über Vergangenes und Zukünftiges Gedanken zu machen, aber ich empfinde es schon als wichtig damit später nicht die Reue kommt. Ich werde also wirklich versuchen, mich mit dieser Midlife-Sache gedanklich nochmal auseinander zu setzen.
      Dass der Körper langsam aber sicher mit mehr Rücksicht behandelt werden möchte, merke ich auch schon. Ich fühle mich steif, es knackt und reisst und auch wenn die äussere Hülle noch ganz gut in Schuss ist, wäre jetzt der Zeitpunkt, den Status quo zu erhalten. Immerhin.
      Deine Praxistipps bezüglich der eventuellen Rattenproblematik klingen sehr interessant, vielen Dank!
      ich gehe der Sache auf jeden Fall weiter nach, ich muss ja immerhin wissen, wer diese Löcher macht – und Mitesser brauche ich auch nicht wirklich, egal welche. Seltsam ist aber wirklich, dass auf den Fotos aus der Wildkamera kein Tier zu sehen war, welches Löcher macht oder diese benutzt. Ausser eben den doofen Hühnern, die ihre Schädel da reingesteckt haben. Egal ob Ratte, Wühlmaus oder Muckla – irgendwann hätte ich sie doch sehen müssen?!
      Sehr spannende Geschichte auf jeden Fall und sie weckt den Trapper in mir.
      Liebe grüße, Oli

      Ach P.S.: dein Hinweis mit dem Melissengeist neulich war Gold wert! Der von mir im Sommer angesetzte stand tatsächlich in der Speisekammer genau in dem Regal, auf das ich als erstes meinen Blick werfe beim betreten. Insofern also klar, dass ich ihn monatelang nicht ‚gesehen‘ habe dumdidum … Auf jeden Fall habe ich mir während der Krankheit abend einen großen Schuss in den Tee getan und habe selig geschlummert. Und Schlaf – das ist die beste Medizin! Also nie wieder ohne Melissengeist kurieren!

      Antwort
      1. andersistauchgut

        Schön zu hören, dass Dir geholfen wurde (vom Melissengeist)! 🙂
        Wenn es wirklich Wühlmäuse sind, dann hilft auch Rettich, oder Möhrenschnitzel als Lockmittel. Und achte darauf, dass die Falle nicht nach Mensch duftet. Auf alle Fälle solltest Du diese bekämpfen, sonst ist es bald aus mit der Ernte im Garten….
        Das mit dem altern kriegen wir auch noch in den Griff. Einfach einen Tag nach dem anderen angehen und dankbar dafür sein wenn uns nicht mehr stört, als das eine oder andere Zipperlein 😉
        Einen schönen Sonntag noch!

      2. Oli@Landidylle Autor

        Ich wünsche dir auch noch einen schönen Sonntag!
        Die Lebendfallen stehen seit einigen Wochen unter dem Hühnerstall und sollten nicht mehr nach Mensch duften, ich werde sie mit alten Gartenhandschuhen anfassen und es mal mit Möhren testen. ich werde in Wort und Bild berichten.

  2. Rabin

    Meine Herren, was für ein langer Artikel. Also mal sehen, ob ich noch alles zusammenbringe. 😉 Erstmal alles Gute zum Geburtstag, egal mit welcher Zahlenkombi. Die Idee mit der Kochkiste bzw. dem Daunenkissen finde ich besonders interessant (läufst du da keine Gefahr, dass sich Brandspuren am Kissen zeigen?), habe ich mich bis jetzt nur noch nicht so richtig rangewagt. Wäre ärgerlich, wenn das Koch- oder Backgut nachher nicht ganz durch wäre.
    Die Bilder sind auch mal sehr interessant, nur kann ich nicht alles klassifizieren. Was z.B. sind diese kleinen Gegenstände oberhalb des Plätteisen-Ständers auf Bild 2 und diese Rolle auf Bild 3?

    Tja und Husten – habe ich aktuell auch und kuriere mit einem Zwiebel-Honig-Sirup, der aus meiner Sicht unüberbietbar ist -> https://moorlicht.wordpress.com/2016/03/06/zwiebel-honig-sirup/

    Langer Kommentar, wie es deinem Artikel gebührt. 😉 Vorsätze sind schon einige da im weitesten Sinne. Weiter mit Kräutern arbeiten, Plastik weiter loswerden, der analoge Tag für’s Lesen nutzen und sich schlauer machen, wann man was für die Küche verwenden kann.

    Ansonsten überraschen lassen.

    LG von der Rabin

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Liebe Rabin, vielen Dank für deinen Kommentar. Tja, kurz kann ich nicht – das stelle ich immer wieder fest, auch wenn ich den Eindruck habe, dass gar nicht viel passiert ist und ich schon einiges weglasse.
      Vielen Dank auch für die Geburtstagswünsche, ich hebe sie mir auf für gaaaanz am Ende des Monats. 🙂
      Bezüglich eventueller Brandgefahr bei der Kochkiste bzw. dem Kochsack hatte ich am Anfang auch einige Bedenken und habe gefühlt 1000 Quellen gelesen. Herausgekommen ist, das keines der verwendeten Materialien einen so niedrigen Schmelzpunkt hat, dass es relevant wäre – also um die 100°. geschweige denn, dass Baumwolle, Daunen, Wolle & Co da schon entzündbar wären. Ich habe das Kissen zuerst nicht aus den Augen gelassen und auch hinterher argwöhnisch beäugt, aber es leidet überhaupt nicht sondern eignet sich danach sogar hervorragend zum Winterkuscheln. 🙂
      Was die Garzeiten angeht, muss man glaube ich ein Händchen entwickeln und testen. Ich hatte es bislang erst einmal, dass mein Mann meinte, die Kartoffeln hätten noch etwas länger garen können und da ich bei Kartoffeln wegen dem Solanin sowieso etwas pieschig bin, koche ich die jetzt eben etwas länger auf dem Herd und packe sie erst dann in den Sack.
      Die Rollen sind Möbelrollis, in die man einfach Tisch- oder Stuhlbeine stellen kann, rechts davon die orientalische Mühle, links davon Klorollenhalterungen wo das Gegenstück noch nicht wieder aufgetaucht ist.
      Die Rolle auf dem nächsten Bild ist ein antikes Malerwerkzeug, damit kann man Bordüren rollen (Ich überlege aber, ob ich damit nicht auch selbst gemachtes Knäckebrot perforieren könnte!)
      Deinen Zwiebel-Honig-Sirup sehe ich mir nochmal an, meiner war zuletzt nicht so toll.
      Deine Vorsätze klingen sehr gut und vertraut, und dein analoger Tag ist eine richtig gute Idee!
      Liebe Grüße, Oli

      Antwort
  3. Stefanie

    Meine Güte, Oli, die Katze ist ja eine Schönheit. Die hätte mich auch sofort um den Finger gewickelt. Und wer ist Heinzi? Stromert der hier auch irgendwo auf dem Blog herum? Wie immer bin ich platt, was Du alles machst und finde es zum Piepen, dass Du Deinen Januar für „unspektakulär“ hältst. Für mich klingt er ganz abenteuerlich. (40 ist übrigens ein sehr gutes Alter. Es fühlte sich so angemessen an, fand ich.) LG, Stefanie

    Antwort
    1. Oli@Landidylle Autor

      Hach, und ich wundere mich im Gegenzug immer, wie du deine ganzen Unternehmungen so taktest und in völlig entspanntem Stil ellenlange, geistreiche Artikel darüber schreibst.
      Im Vergleich zu den anderen Monaten sind die Wintermonate sehr von wiederkehrenden Arbeiten geprägt; eine gewisse langsame Routine, die aber durch den Mangel an echten Arbeitsspitzen, die man im Sommer und Herbst durch die Ernte hat, es zulässt, dass mal wieder Umzugskartons sortiert werden können und so. Es ist schon nicht schlecht und immer noch spannend, ein wenig mehr mit den Jahreszeiten zu leben.

      Das neue Katzentier ist wirklich süss, ja. Alleine diese schwatte Haut an der Schnute und der tiefsinnige Blick dazu. Das ist wieder ein klassischer Fall; ich bin ausgesucht worden, da kann man nichts machen. Aber nachdem mir hier schon 4 Kater verschwunden/gestorben sind, bin ich ganz froh über Verstärkung, die gut mit der Straße klarkommt.

      Heinzi taucht hier auf dem Blog öfter auf, er ist der verbleibende Kater eines Geschwisterpaares, welches wir vor … 2 Jahren? bekamen. Er ist der Tüffel und Huberta war die Killerin.





      Liebe Grüße, Oli

      Antwort

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