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Gestovter goldener Wirsing mit Pasta

Goldenen Wirsing essen wir in den kalten Monaten sehr regelmässig und alle lieben ihn – rein technisch kommt dieses Rezept entweder einige Monate zu spät oder sehr rechtzeitig für den nächsten Winter.
Dieses Gericht passt nicht nur deswegen gut in die Selbstversorgerküche weil Zutaten aus eigenem Anbau darin sind, sondern auch weil es eine gute Medizin für die ungemütliche Jahreszeit ist.
Kohl steckt voller Vitamine und Kraft, Ingwer stärkt das Immunsystem, Pfeffer regt den Stoffwechsel an und unterstützt die Wirkung des Kurkuma – Milch, Ziegenkäse und Pasta machen das Gericht schön schlonzig.
Alles zusammen ist echtes Soulfood im Hause Landidylle.

Zutaten für 4-6 Portionen goldenen Wirsing

1/2-1 Wirsingkohl
1 Zwiebel
2-3 Knoblauchzehen
1 Handvoll Schinken- oder Speckwürfel
1/2 bis 1 Liter Milch
etwa 50g Ziegenfrischkäse
1 Stück frischen Kurkuma
2-3 TL Kurkumapulver
1 gehäuften TL frisch gemahlenen weißen Pfeffer
250-500g Dinkel-Spirelli oder andere Pasta die saucenfreundlich ist
Öl zum Braten

Die Zwiebel würfeln, den Wirsing in mundgerechte Stücke schneiden, den frischen Kurkuma reiben, die Knoblauchzehen durch die Presse geben.
Öl auf mittlerer Flamme erhitzen und die Zwiebeln dünsten, Kurkumapulver und den Speck dazu geben und beides sanft anbraten, einige Handvoll Wirsing dazugeben und ständig in Bewegung halten.

Den restlichen Wirsing zugeben, mit Milch ablöschen, frischen Kurkuma, Knoblauch und Pfeffer hinzufügen, gut durchmischen und bei geschlossenem Deckel köcheln lassen bis die gewünschte Konsistenz des Kohls erreicht ist.

In der Zwischenzeit die Pasta kochen. Frischkäse unter das gestovte Kohlgemüse rühren und zu den Nudeln servieren.

Wir mögen das Mischungsverhältnis von Wirsingsauce zu Pasta gerne kohllastig.

Leider überschaubare Kurkuma-Ernte in 2020

Das u.a. im weißen Pfeffer enthaltene Piperin und das Öl verstärken die Wirking des Curcumin aus dem Kurkuma um ein vielfaches indem sie die Bioverfügbarkeit und die Resorption im Magen und Darm erhöhen. Piperin wirkt antimikrobiell und entzündungshemmend, Curcumin ist ein starkes Naturheilmittel was seit Jahrtausenden in der ayurvedischen Medizin und in der TCM eingesetzt wird. Unter anderem wirkt es stark entzündungshemmend und beugt Völlegefühl vor, traditionell benutzt man es u.a. gegen Atemwegserkrankungen, Rheuma und Schmerzen.

Das alles sind unserer Meinung nach gute Gründe, um den goldenen Wirsing in diesen Zeiten noch mehr zu geniessen. Gute Ernährung, Schlaf, Gelassenheit und sinnstiftende Arbeit an der frischen Luft sind in den letzten Jahren meine beste Medizin geworden.

Mien Gorn: Der Frühjahrsputz mit Buttermilch und Wildkräutern

Man nehme 500ml Buttermilch und 1-2 EL Wildkräuter.
Weniger ist zu Anfang mehr, tastet Euch bitte langsam da heran.

Das Gute daran, ist das Gute darin.

Die Buttermilch ist ein Sauermilchprodukt.
Die handelsübliche Buttermilch darf bis zu 10% Wasser, oder bis zu 15% Magermilch enthalten.
Die reine Buttermilch darf mit keiner Flüssigkeit zugesetzt werden.
In den Buttermilcherzeugnissen darf neben Fruchtgeschmack auch Sahne hinzugefügt werden. 
Reine Buttermilch sollte möglichst frisch getrunken werden, da sie schnell sauer wird.
Die Nährstoffe der reinen Buttermilch sind
Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate, Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphor, Lezithin, Eisen, Fluor
Vitamin A, Vitamin B1, VitaminB2 und Cholesterin.


– sie regt den Stoffwechsel an
– wirkt regulierend auf Magen und Darm
– hoher Gehalt von Kalzium,Lezithin und Phosphor, sie wirken ausgleichend bei 
Erschöpfung und nervöser Schwäche.
– Genesungsunterstützend
– Lezithin fördert die Konzentration
– die Buttermilch ist eine ideale Unterstützung bei einer cholesterinarmen und blutdrucksenkenden Ernährung.

Zu den Wildkräutern zähle ich unter anderem das Gänseblümchen, den Löwenzahn, die Große Brennnessel und den Giersch.
Vom Gänseblümchen und vom Löwenzahn nimmt man die Blüten, die Blätter.
Sie enthalten beide die Bitterstoffe, die den bitteren Geschmack erzeugen.
Diese Stoffe unterstützen die Verdauung, und sorgen für eine bessere Aufnahme von Mineralien und Vitaminen. Dazu gehören unter anderem Eisen und Vitamin B12.
Sie fördern die Blutbildung und machen uns munterer.
Das Gänseblümchen und die Brennnessel haben da noch die Saponine, die positiv auf den Stoffwechsel einwirken. Die Nessel wirkt zudem noch leicht harntreibend.
Zur Brennnessel möchte ich noch sagen, in den kleinen Brennhaaren befinden sich Amine (Histamine).
Mein Tip, mit den Fingern über die Nesselspitzen streifen, und wenn’s nicht brennt, dann pflücke ich die Spitzen ab.
Wer möchte, kann dazu noch den Giersch holen.
Die frischen Blätter haben einen würzigen Geschmack, der je älter die Blätter werden, immer bitterer wird.
Der Giersch enthält viel VitaminC, und ist reich an Mineralstoffen, dazu gehört das Eisen.
Der hohe Kaliumgehalt  unterstützt die Entwässerung und das Ausscheiden von Harnsäure im Körper.
Mein Verzehrtip:
Zimmerwarme Buttermilch, die Kräuter (tastet Euch da bitte langsam ran, weniger ist mehr) zusammen in einen Krug und  mit einem Stabmixer alles zerkleinern. Der Nebeneffekt ist der Schaum von der Buttermilch, der macht das Ganze soo richtig bekömmlich.
Ich wünsche Euch ein gutes Ausprobieren.

Die Elfenapotheke: mehr Kräuterwissen für Kinder

Wie der treue Leser weiss, liegt mir eigenverantwortliches Leben und Handeln am Herzen; dazu gehört für mich auch, sich in guten wie in schlechten Zeiten zunächst einmal selbst um die Gesundheit zu kümmern und Kindern das Vertrauen auf die eigenen Möglichkeiten und erstes Kräuterwissen mit auf den Weg zu geben.
Daher freue ich mich, euch heute ein Buch vorzustellen, was diesen Kreis ein wenig schliesst. Weiterlesen

Der Einsatz von Kräutern in der Hühnerhaltung. Gastbeitrag

Heilkräuter benutzen wir manchmal ganz automatisch. Ein Kamillentee hilft wenn der Magen revoltiert, Salbei bei Husten und Fencheltee für Babys Bauchkrämpfe. Folgerichtig ist also, Kräuter auch in der Tierhaltung einzusetzen und Hühnern & Co. ebenfalls die Vorteile der sanften Medizin zukommen zu lassen. Immerhin ist der Organismus von Legehennen im Dauereinsatz weil wir das so hingezüchtet haben und wir tun damit nicht nur etwas für ihr Wohlbefinden, sondern direkt und indirekt auch für die Gesundheit. Nur welche Kräuter sind für Hühnchen geeignet und welches Kraut ist gegen welchen Parasiten, welches Gebrechen oder welchen Wellness-Einsatz gewachsen?
Da weiss die Fachfrau Rat. Denise betreibt eine ganze Webseite zum Thema Hühner-Kräuter und man merkt sofort, dass sie das Wissen nicht nur zusammengesammelt hat so wie es leider manchmal vorkommt, sondern richtig tief in die Materie einsteigt, auf’s Detail achtet und jeden Aspekt beleuchtet. Sowas schätze ich natürlich sehr und ich freue mich, dass sie Landidylle einen Gastartikel zur Verfügung gestellt hat, der euch ein wenig Lust machen soll, auf Hühner-Kräuter.de zu stöbern. Die Webseite ist noch jung aber sowohl grafisch sehr ansprechend, als auch inhaltlich und vom Stil her mein Ding also wünsche ich mir (auch aus Eigennutz), dass sie wächst und gedeiht und uns noch lange als Nachschlagewerk – zu dem sie hoffentlich wachsen wird – erhalten bleibt. Denn neben den erwähnten Vorteilen ist der selbstversorgerische Aspekt nicht zu vernachlässigen: wir können uns einen Großteil unserer Medizin selber machen und sammeln! Und nun hat Denise das Wort!


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Beestmilchstuten, Stuten mit Biestmilch

Am Wochenende bekam ich von einer Bäuerin eine ordentliche Portion Biestmilch geschenkt mit dem Hinweis „Da kannst du Biestmilchstuten von machen!“
Vorsichtshalber fragte ich nach, wie sie den Stuten machen würde, könnte ja sein, dass da Insiderwissen mit bei ist. Aber nein, ein ganz normales Stuten-Rezept geht dafür prima, nur wird anstatt der normalen Milch, Biestmilch genommen. Ich weiss davon ja leider nichts, sondern muss mir dieses ganze alte Landwissen neu aneignen. Und Göttin sei Lob und Dank treffe ich oft Menschen, die dieses bereitwillig weitergeben.
Beestmilchstuten also.

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Zwiebelhonig gegen Atemwegserkrankungen

Zwiebelhonig als Schleimlöser

Weiter geht es mit der Sammlung von Hausmitteln bei Erkältungen. Noch bekannter als Rettichsirup scheint Zwiebelhonig zu sein. Die Arten der Zubereitung unterscheiden sich dabei, teilweise wird aufgekocht, manchmal zuerst aus der Zwiebel zusammen mit Wasser ein Sud hergestellt. Auch über die Haltbarkeit gibt es verschiedene Angaben. Gerade heute telefonierte ich mit einer Bekannten, die auch noch über altes volksmedizinisches Wissen verfügt, bei ihrer Großmutter stand das Glas mit Zwiebelhonig auf dem Herd parat.
Ich zeige also das Rezept, was ich kenne und würde vorschlagen, dass wir andere Zubereitungsarten in den Kommentaren sammeln, die kann ich später im Artikel auflisten. Weiterlesen

Kräuterwissen für Kinder – Camomilla Eibisch

Kräuterwissen für Kinder
In Anbetracht der herannahenden Weihnachtszeit möchte ich euch ein Buch zeigen, was manch einer vielleicht als Geschenkidee gebrauchen kann. Es ist für Kinder von 3-8 Jahren gedacht und wirklich schön gemacht, mit zauberhaften Illustrationen. In dem Buch geht es um Camomilla Eibisch, eine Kräuterhexe, die in einem idyllischen und kunterbunten Haus am Waldrand wohnt und Naturheilmittel gegen die verschiedensten Wehwehchen kennt. Viele Kinder kommen Camomilla besuchen, weil sie immer Zeit für sie hat – das ist heute ein rares Gut und von Kindern so sehr benötigt. Gemeinsam finden sie im Wald oder in Camomillas wunderschönen Kräutergarten heilkräftige Pflanzen und verarbeiten diese in der Küche des charmanten Hexenhauses.  Weiterlesen

Rettich-Sirup als Hustensaft. Ein Versuch mit langem, weißen Sommer-Rettich.

Hustensirup aus Neckerruhm weiß Tempus fugit irreparabile wie wir alle wissen und zumindest in meinem Leben wird es immer schlimmer. Es ist nun also schon wieder eine ganze Weile her, dass wir hier auf Landidylle.com über Hustensirup aus Sommerrettich gesprochen haben. Ich habe mich zwischenzeitlich als Versuchskaninchen geopfert – dazu eigne ich mich mit meinen ständigen Infekten nämlich hervorragend – und will nun endlich berichten. Altbekannt ist Rettichsirup aus rundem, schwarzen Winterrettich als antibakterielles Hustenmittel. Das gleiche gilt für Zwiebelsirup. Man kann beides mit Zucker, respektive Kandis ansetzen oder mit Honig und natürlich lassen sich Zwiebeln und Rettich auch mischen, ich würde allerdings – wie meistens – empfehlen, eine Droge zur Zeit anzumischen und zu testen. Weiterlesen