Archiv der Kategorie: Pflanzen

Wir legen unseren Garten so an, dass eine möglichst essbare Landschaft im Kleinen entsteht – sei es für uns oder die Nutztiere, die wir halten (und dann essen). Ansonsten werden einheimische Pflanzen gesetzt, die aber wiederum ja auch für irgendjemanden essbar sind. ‚Nützlinge‘, ‚Schädlinge‘ oder Ast- und Strauchwerk für die Kaninchen. In dieser Kategorie geht es allerdings meist um Obst Gemüsepflanzen.

Gartenrundgang quer durch den Oktober

Zaungucker

Die Zeit rennt mal wieder, im Oktober gab es zunächst Dauerregen, dann Dauernebel, zuletzt ein paar wirklich schöne, warme und bunte Tage und nun ist er schon wieder um. Ich zeige also, genau wie letzten Monat, mehrere Gartenrundgänge in Schleifen und es gibt dieses Mal extra tiefe Einblicke in die Krötenquartiere, Igelunterkünfte, Abenteuerspielplätze und Materiallager aka Schandflecken. Das wirklich befriedigende an den Schandflecken ist, dass mit jedem einzelnen der verschwindet, ein neues Projekt angefangen oder sogar vollendet wird und sich so ein doppelt neuer Blick ergibt. Ein Schandfleck weniger heisst meistens auch, dass wieder etwas mehr Struktur im Garten geschaffen wurde, ein Meilenstein auf dem Weg erreicht.
Im Übrigen freue ich mich zu sehen, dass einige Gartenblogger die Idee aufgegriffen haben. Weiterlesen

Quittenmark wie Melimelon & ein paar allgemeine Erkenntnisse

melimelon-mit-quitten

Normalerweise müsste ich jetzt schreiben, dass es Apfelquitten gibt, die sehr trocken aber hocharomatisch sind und Birnenquitten, die weicher sind; dass es schade ist, dass nicht mehr in jedem Garten ein Quittenbaum steht und man Quitten nicht im Supermarkt bekommen kann. So wie man es überall lesen kann und so wie im Frühjahr allerorten darauf hingewiesen wird, dass Rhabarber ein Gemüse ist.
Kann ich aber nicht. Denn abseits der Supermarktgesellschaft scheinen Quitten wieder ein recht normales Obst zu sein, gemeint sind einheimische Quitten. Mit etwas Umhören, kommt wohl jeder auch ohne Baum zu Quitten.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: natürlich ist es jammerschade, dass diese nach Ambrosia duftenden Früchte offenbar in manchen Gegenden und innerhalb von Städten schwer zu finden sind und wenn es so ist, dass sie nur noch selten angebaut werden, mache ich den Vorschlag: Pflanzt einen Quittenbusch! Sie stehen Ziergehölzen in nichts nach, sind auch für kleine Gärten geeignet und produzieren Nahrungsmittel, sind ihnen also per se überlegen. Dass die Blätter wunderschön sind und die Blüten ebenfalls reicht an sich schon, dass man im Herbst wunderbares Raumparfum und Früchte zum Verarbeiten gratis bekommt ist eine willkommene Dreingabe, Tauschgut oder Ware für den Straßenstand. Weiterlesen

Die Vertikale nutzen und beste Anbaufläche gewinnen: das Wein-Spalier

Hochbeet an Hausmauer und Spalier

Zugegeben, alle 3 kombinierten Methoden zum Anbau von Nutzpflanzen, die wir hier testen sind für sich genommen nichts neues, absolut nicht.

Seit ewigen Zeiten kultivieren Menschen Weinreben und andere Pflanzen an Spalieren und erhöhen mit dem entsprechenden Erziehungsschnitt Fruchtgröße und Ertrag. Heute sind Anbaumethoden, die die Höhe nutzen als ‚Vertical Gardening‘ insbesondere bei urbanen Farmern wieder sehr beliebt.
Auch die Rückstrahlung von Wärme und die geschützte Lage vor Mauern macht man sich seit langer Zeit zunutze, legendär sind die französischen Pfirsichplantagen, für die 600 Kilometer Mauern errichtet wurden, vor denen vom 17 bis ins 19/20 Jahrhundert Pfirsichbäume an Spalieren aufgebunden waren und auf diese Weise 17 Millionen Früchte direkt dort produzierten, wo sie gebraucht wurden.
Le Clos de Peches: Pfirsich-Anbau vor Mauern, geschützte Lage und Wärmerückstrahlung

Die Ertragsverbesserung durch die Nutzung von Hochbeeten schließlich habe ich schon oft erwähnt und man kann die Erfolge gut auf meinen Fotos sehen. Weiterlesen

Vor dem Frost

Gänse warten auf Fallobst

Gänse warten auf Fallobst

Vor 2 Tagen, als wir abends die Tiere ins Bett brachten, machte ich wie ferngesteuert einen Abstecher zu den Wildtomaten und verlor mich dort. Ich erntete soviele reife und halbreife Tomaten wie in meine Schüssel passten während Vater & Tochter sich um Enten und Gänse kümmerten.
Am nächsten Morgen, als ich früh meine Runde drehte war klar, dass es wieder funktioniert hatte: instinktsicher ernte ich eigentlich immer am Abend vor dem ersten Frost meine Tomaten ab, das war 2009 schon so, als dieses Blog entstand, ich noch in Tschechien gärtnerte und ein Gewächshaus hatte und es bleibt so.
Rauhreif* überzog die Gräser, eine frische kalte Herbstluft stand klar in den Senken und ich beschloss nun langsam die Exoten zu versorgen bevor sie Schaden nehmen.
‚Vor dem Frost‘ meint also nicht den gleichnamigen Thriller von Henning Mankell (den man jetzt zur dunkleren Jahreszeit mal wieder lesen könnte), sondern die Arbeiten, die ich schnell eingeschoben habe für den Fall, dass es bald den ersten ernstzunehmenden Frost gibt.
Schön, wenn man sich weitestgehend auf das Gefühl verlassen kann. Weiterlesen

Gartenrundgang quer durch den September – mit Schandflecken

herbst

Aus verschiedenen Gründen habe ich es diesen Monat nicht geschafft, einen Gartenrundgang an einem Tag zu fotografieren – also gibt es einen Rundgang quer durch den September.
Zusätzlich macht meine Kamera Probleme, sie fokussiert schlecht, viele Bilder waren unscharf und mussten aussortiert werden und es fehlen Fotos. Beim zoomen selber ‚weiss‘ sie oftmals schon nicht mehr, was sie fokussieren soll und ich überlege langsam wirklich, warum Kameras bei mir eine Halbwertszeit von 10 Monaten haben.

Weiterlesen

Grüne Tomaten und die Frage nach der Verwertung

Grüne unreife Wildtomaten

Wild UND grün, argh!

Seit Jahren wollte ich mich einmal etwas intensiver mit der Recherche über Giftigkeit von grünen Tomaten beschäftigen, denn immerhin stellt sich bei unserem Klima fast jährlich die Frage, ob man grüne Tomaten rechtzeitig vor der Braunfäule oder dem Frost abernten soll oder auf den grösseren Teil der Ernte verzichten will – nun habe ich kürzlich damit begonnen und bin einer seltsamen Sache auf der Spur.
Eigentlich gibt es 2 Dinge, die ich merkwürdig finde und zwischen beiden liegt jeweils der große Teich:

  1. Zum einen sind die Empfehlungen, ob man grüne Tomaten essen sollte ungefähr diametral entgegengesetzt, je nachdem, ob man sich im deutschsprachigen Raum Europas oder den USA informiert.
  2. Zum anderen sind die Angaben darüber, welcher (schwach) giftige Stoff eigentlich wirklich in grünen Tomaten vorhanden ist ganz unterschiedlich und widersprüchlich.

Weiterlesen

Gartenrundgang Anfang August (bei Wacken-Wetter)

Agapanthus blüht endlich

Ich bin gar nicht mal schlecht in der Zeit mit dem nächsten Gartenrundgang und wir starten bei bestem Wacken-Wetter auf dem Hof. Wacken-Wetter unterscheidet sich vom Kieler-Woche-Wetter durch den Neigungswinkel des Regens und wenn man mich fragt, auch durch die schiere Masse an Wasser. Wacken liegt deutlich näher am Herbst – aber zwischendurch gibt es immer wieder Phasen brennender Sonne, die den Festivalschlamm an Stiefeln und Klamotten derart festbacken, dass man die Sachen entsorgen kann. Erfahrung spricht aus mir.
Egal, zurück in den Garten. Auf dem Hof blüht endlich meine Schmucklilie. Seit ewigen Zeiten wollte ich eine haben und habe sie nie gekauft bis ich dieses Jahr Mitleid mit einer zu Recht preisreduzierten Pflanze hatte und sie mitnahm.
Noch blüht sie recht überschaubar, aber die Farbe finde ich schonmal wunderschön.
Weiterlesen

Gartenrundgang Mitte Juli

IMG_1612
Wenn ich mich ab jetzt ranhalte, schaffe ich beim nächsten Gartenrundgang wieder in den normalen Turnus zu kommen. Was sinnvoll wäre, denn derzeit ändert sich täglich viel im Garten. Nachdem ich soeben nochmals wehmütig in der Sidebar auf das Monatsarchiv der vergangenen Jahre gesehen habe und mächtig frustiert bin, dass ich durch den Datenverlust so grosse Lücken habe und den Zustand des Gartens nicht mit dem der Vorjahre vergleichen kann, habe ich beschlossen den Zustand zu ändern. An die alten Beiträge werde ich wohl nie mehr kommen, aber die Fotos sind noch vorhanden. Wenn also irgendwann einmal Zeit sein sollte, kann es passieren, dass hier ein paar Artikel datiert auf Vorjahre erscheinen. Ob Abonnenten diese dann auch per Email bekommen weiss ich nicht, das werden wir sehen müssen. Weiterlesen

Dumme Selbstversorger …

IMG_1507

… ernten auch dicke Kartoffeln.

Dieses Exemplar der Sorte ‚Red Duke of York‘ aka ‚Roter Erstling‘ wuchs im Hochbeet, bedrängt durch blühenden Spinat und stammt aus eigenem Saatgut, es wog um die 700g wenn ich mich recht entsinne.

Und weil kein Blogger daran vorbei kommt, einen launigen Spruch zur Dummheit abzuliefern wenn er über dicke Kartoffeln bloggt, lasse ich mal was von Jean Cocteau hier: „Halte dich immer für dümmer als die anderen – sei es aber nicht!“ Weiterlesen

Gartenrundgang Anfang Juli

Hof mit Katze

Ich bin mir schmerzlich bewusst, dass dieser Eintrag gute 3 Wochen zu spät kommt, aber er kommt. Das ist mir wichtig weil ich gerne dokumentiere, wie der Stand der Dinge im Garten zu bestimmten Zeitpunkten ist – gerade auch um später echte, ungetrübte Vergleiche anstellen zu können. Ich verzichte an dieser Stelle darauf, zum wiederholten Male wehmütig darauf hinzuweisen, dass mir die Berichte aus den Vorjahren, die beim Datenverlust abhanden gekommen sind, sehr fehlen. Weiterlesen